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1209 - Die grauen Lords

Titel: 1209 - Die grauen Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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an?"
    „Das weiß man nicht." In diesem Augenblick erschallte es aus der Mitte des Hofes: „Wir sind zum Aufbruch bereit, Vin Tal"
    „Lass sie aufbrechen, und ich springe dir mit sämtlichen Ästen ins Gesicht", drohte Krrrzssl dem düster Uniformierten. „Wo finde ich deinen Herrn Samitrei?"
    Der Zweibeiner mit dem Namen Vin Tal zögerte. Dass Krrrzssl den Status vier besaß, beeindruckte ihn. Andererseits war er seinem Herrn Gehorsam schuldig, und wenn er nicht tat, was ihm befohlen war, würde er den Status eines bevorzugten Treumanns verlieren.
    Da kam ihm sein Herr selbst zu Hilfe. Auf sechs Beinen schob er seinen mächtigen, amorphen Körper durch die Toröffnung. Ein Yavilli, erkannte Krrrzssl „Was geht hier vor?" fragte Samitrei mit der charakteristischen schmatzenden Stimme seines Volkes. „Das frage ich mich auch", antwortete Krrrzssl, so laut er konnte. „Wer gibt dir das Recht, deine Untertanen an die Geriokraten zu verschachern?" Erstaunt blickte Samitrei zur Mauerkrone empor. „Wer ist das?" fragte er ratlos. „Ein Status-Vier-Bürger, Herr Samitrei", antwortete Vin Tal. „Kann jeder sagen", schmatzte Samitrei „Scher dich zum Teufel". Und an die düster Uniformierten gewandt, fuhr er fort: „Schafft. das Gesindel zum Lebensdom. Schnell!"
    „Eine Frage noch", schrillten Krrrzssls Äste und Zweige. „Wo ist der Lebensdom?"
    „Er liegt zwei Tagesmärsche von hier jenseits der Tiefenschule", antwortete Vin Tal eifrig. Aber damit erwarb er sich keineswegs das Wohlwollen seines Herrn. „Was hast du mit dem Dahergelaufenen zu reden?" zischte Samitrei wütend. „Tu, was dir aufgetragen ist!"
    „Einen Augenblick, Herr Samitrei", sagte Krrrzssl. Er sprang von der Mauer herab Niemand hätte einem kleinen Baum zugetraut, dass er so weit springen könne. Einer der Wächter schrie erstaunt auf. Samitrei rührte sich nicht. Er war viel zu verblüfft Krrrzssl war über ihm, ehe er es sich versah. Äste und Zweige surrten und pfiffen wie Peitschen. Eine derartig!' Tracht Prügel hatte der Herr Samitrei sein ganzes Leben lang noch nicht bekommen. Er schrie und quietschte vor Entsetzen. Krrrzssls Schläge rissen ihm die faltige Haut auf. Türkisfarbener Lebenssaft rann aus den Wunden. So perplex war Samitrei, dass er ein paar Dutzend Hiebe einsteckte, bevor er sich zur Flucht wandte. „Er ist einer der Tiefenteufel", kreischte er im höchsten Diskant, während er durch das Tor hinaus entwich. Die Wächter in den finsteren Rüstungen waren demoralisiert. Sie sahen ihren Herrn fliehen und vergaßen, dass sie mit ihren Waffen dem Angreifer weit überlegen waren. „Nichts wie fort!" schrie Vin Tal. Sekunden später befanden sich auf dem Hof innerhalb der Mauer nur noch die verängstigten Gefangenen. „Schert euch fort!" fuhr Krrrzssl sie an. „Und das nächste Mal seid so schlau, dass Samitreis Häscher euch nicht erwischen." Sie gehorchten. Man merkte ihnen an, dass sie nicht wussten, was hier geschah. Es wurde ihnen die Freiheit geboten. Sie nahmen die Gelegenheit wahr. Krrrzssl stand inmitten des Hofes und hörte befriedigt zu, wie hastige Schritte und sonstige Laufgeräusche sich entfernten.
    Nach Ende der Schwarzzeit bestellte er eine Transportsphäre und machte sich auf den Weg zu dem zweiten Gebäude, dessen Lage ihm der Speicher ausreichend genau beschrieben hatte. Während er über das Häusermeer der Stadt Starsen hinwegglitt, hatte er Zeit, über sein jüngstes Erlebnis nachzudenken. Vieles musste er sich zusammenreimen. Die Geriokratie nannte man die unheimliche Organisation, die Bürger als Tribut forderte. Der Graue in der Halle unter dem ersten Vitalenergiespeicher hatte sich den Ältesten der Alten genannt. Die Alten - waren das die Geriokraten? Es schien kaum eine andere Möglichkeit zu geben. Der Sitz der Geriokratie war der Lebensdom. Vin Ta] hatte überschlägig und doch genau genug beschrieben, wo der Lebensdom lag. Krrrzssl hielt ihn für identisch mit dem ersten Gebäude, das der Speicher hatte errichten lassen, um eine Reserve an Vitalkraft anzulegen. Die Beziehung war damit gegeben. Die Geriokratie waren die Alten, von denen der Graue damals gesprochen hatte, und da er sich selbst als den Ältesten bezeichnete, musste er wohl ihr Oberhaupt sein.
    Das Schicksal, das den wehrlosen Opfern zugedacht war, die er im letzten Augenblick hatte retten können, rief Bitterkeit in ihm wach. Er wusste wohl, was die Geriokraten mit den Gefangenen anzustellen gedachten. Er wusste es, weil die

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