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121 - Das Dorf der lebenden Toten

121 - Das Dorf der lebenden Toten

Titel: 121 - Das Dorf der lebenden Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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so rasch wie möglich nach Paddington kommen, denn er war in großer Sorge um Helen.
    Hoffentlich ist Professor Selby zu Hause, dachte er, während er Helen mit einem bekümmerten Blick streifte. Ich will sie nicht verlieren! Ich liebe sie!
    Er legte seine Hand auf ihren Arm und warf Helen einen aufmunternden Blick zu.
    »Es wird alles gut«, sagte er.
    Sie nickte, als würde sie ihm glauben, aber tat sie das tatsächlich?
    Der Escort näherte sich dem Stadtteil Paddington. Wo die Chichester Road war, wußte Paul Sturges nicht. Er mußte zweimal anhalten und fragen.
    Dann waren sie am Ziel. Paul hielt seinen grünen Wagen an und stieg aus.
    »Warte einen Moment«, sagte er zu Helen, bevor er die Tür zuwarf. »Ich sehe erst mal nach, ob er daheim ist.«
    Paul eilte auf die Haustür zu und läutete. Drinnen näherten sich Schritte der Tür, und als der Parapsychologe öffnete, fiel dem jungen Mann ein Stein vom Herzen.
    »Dem Himmel sei Dank, Professor Selby«, sagte er, erleichtert ausatmend.
    Lance Selby musterte ihn so, als hätte er ihn noch nie gesehen, und in gewisser Weise stimmte das auch. Er hielt viele Vorträge - nicht nur in England.
    Die Menschen, die kamen, um sich anzuhören, was er ihnen über sein breit gestreutes Fachgebiet, die Parapsychologie, zu erzählen hatte, verschmolzen für ihn zu einer anonymen Masse von Zuhörern.
    Er merkte sich kein einzelnes Gesicht - oder nur in ganz seltenen Fällen. Deshalb sagte er jetzt, nicht unfreundlich: »Darf ich fragen, wer Sie sind?«
    »Mein Name ist Paul Sturges, Professor.«
    »Sollte ich Sie kennen?«
    »Ich habe einen Ihrer faszinierenden Vorträge gehört.«
    »Ach so«, sagte Lance Selby.
    Er bat Paul Sturges in sein Haus. Es kam ab und zu vor, daß Leute zu ihm kamen, weil sein Vortrag sie so sehr beeindruckt hatte, daß sie mehr erfahren wollten - oder weil sie ein Problem hatten, das in sein -Fachgebiet fiel, über das sie jedoch nicht vor vielen Menschen sprechen wollten.
    Lance Selby gehörte nicht zu den verknöcherten Wissenschaftlern, die sich abkapselten und nur für ihre Arbeit lebten. Er suchte den Kontakt zu den Menschen, und wenn sie Hilfe brauchten, enthielt er sie ihnen nicht vor.
    »Ich… ich bin nicht allein, Sir«, sagte Paul Sturges schnell. »Im Wagen sitzt meine Freundin…«
    Lance lächelte. »Die darf selbstverständlich auch hereinkommen.«
    »Einen Augenblick. Ich hole sie.« Lance Selby führte die beiden ins Wohnzimmer und bat sie, Platz zu nehmen.
    »Ich habe soeben Teewasser aufgesetzt«, sagte er. »Sie trinken doch eine Tasse mit.«
    Helen und Paul nickten. Lance Selby glaubte, erkennen zu können, daß die beiden großen Kummer hatten. Als der Tee in den Tassen dampfte, forderte er sie auf, ihm von ihrem Problem zu erzählen.
    Er erfuhr als erstes, daß sie in Wellfolk wohnten. Er kannte das Dorf flüchtig.
    »Wir machten bei einer modischen Spinnerei mit«, sagte Paul Sturges. »Ehrlich gesagt, ganz stand ich nie dahinter, und Helen war überhaupt nur mit halbem Herzen - meinetwegen -dabei. Ich wollte mal etwas Ungewöhnliches tun… oder sein. Deshalb schminkte ich mein Gesicht blaß, die Lippen schwarz. Ich zog mich schwarz an und traf mich mit Freunden nachts auf dem Friedhof.«
    »Ich verstehe. Ihr seid Grufties«, sagte Lance Selby und goß Milch in seinen Tee.
    »Wir sind es nicht mehr«, erwiderte Paul Sturges. »Wir haben genug von diesem Blödsinn.«
    »Sehr begrüßenswert, Ihre Einsicht«, sagte Lance Selby. »Und was kann ich für Sie tun? Ich denke, Sie sind nicht zu mir gekommen, um mit mir über die Gruftie-Bewegung zu sprechen.«
    »Nein, Sir, wir sind hier, weil wir ganz dringend Ihre Hilfe brauchen«, gestand Paul Sturges. »Kürzlich, auf dem Friedhof… da passierte etwas Schreckliches. Haben Sie schon mal von Duncan Sharp gehört?«
    Lance Selby - einer der außergewöhnlichsten Menschen, die es gibt -horchte in sich hinein. Er gab die Frage gewissermaßen an den Geist der weißen Hexe Oda weiter, den er in sich trug.
    Aber auch Oda hörte den Namen Duncan Sharp zum erstenmal, deshalb schüttelte er den Kopf und fragte: »Wer ist das?«
    »Ein Höllenwesen«, erklärte Paul Sturges mit belegter Stimme, Lance Selby spitzte die Ohren, Alles, was mit der Hölle in mittelbarem oder unmittelbarem Zusammenhang stand, interessierte ihn automatisch.
    »Man nennt ihn auch den Todbringer«, sagte Paul Sturges, »Er bringt Särge, in denen Leichen liegen… Doppelgänger von Lebenden. Es heißt, wenn jemand

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