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121 - Das Dorf der lebenden Toten

121 - Das Dorf der lebenden Toten

Titel: 121 - Das Dorf der lebenden Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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seine Angst heraus. Helen gelang es nicht, ihn zu besänftigen, und schon gar nicht schaffte sie es, ihm Mut zu machen. Jetzt, wo Lance Selby ausgeschaltet war, überhaupt nicht.
    Der Bürgermeister drehte sein Gewehr um und stieß den Kolben wütend gegen die Tür.
    »Aufmachen!« verlangte er.
    Paul Sturges holte einen Stuhl und klemmte die Lehne unter die Klinke. Draußen krachte ein Schuß. Die Kugel durchbohrte das Holz und verfehlte den jungen Mann abermals nur knapp.
    »Weg von der Tür!« schrie Helen.
    Sie sprang auf, griff mit beiden Händen nach ihrem schluchzenden Bruder und eilte mit ihm hinter den Schrank. Andy zitterte wie Espenlaub, »Hab keine Angst. Ich bin bei dir. Ich lasse nicht zu, daß dir ein Leid zugefügt wird«, sagte Helen eindringlich. »Ich bin deine große Schwester. Habe ich schon mal die Unwahrheit gesagt?«
    Geduckt entfernte sich Paul Sturges von der Tür und gesellte sich zu ihnen. Andy klammerte sich an Helen. Helen klammerte sich an Paul, Paul umarmte beide, aber er sah sich außerstande, sie zu beschützen, denn der Bürgermeister hatte ein Gewehr!
    Gordon Thompson feuerte Kugel um Kugel ab. In wenigen Augenblicken würde die Tür offen sein. Der Bürgermeister warf sich vehement dagegen.
    Sie wackelte und knirschte. Einmal schoß er noch, dann vermochte ihm die Tür nicht mehr zu trotzen. Der Stuhl fiel klappernd auf den Boden, und Gordon Thompson stand breitbeinig in der Tür. In seinem Gewehr befanden sich noch genug Patronen für Helen, Andy und Paul!
    Er trat ein. Sein kalter Blick wanderte suchend durch den Raum. Er sah die Opfer nicht, wußte jedoch, daß sie da waren. Und Andy verriet ihm mit einem verzweifelten Schluchzer, wo sie sich befanden. Zu spät hielt Helen dem Kleinen den Mund zu.
    Gordon Thompson wandte sich dem Schrank zu und brachte das Gewehr in Anschlag. Er machte drei Schritte. Dann sah er seine Opfer.
    »Alles, was ihr getan habt, war sinnlos«, sagte er höhnisch.
    Andy preßte sein blasses Gesicht gegen Helen. Paul Sturges trat vor die beiden. Wenn er schon nichts mehr für sie tun konnte, wollte er sich wenigstens als erster opfern.
    Der Bürgermeister war damit einverstanden. Er zielte gnadenlos auf den jungen Mann, und sein Finger suchte den Druckpunkt am Abzug der Waffe…
    Paul Sturges schluckte trocken und schloß mit seinem Leben ab. Er wollte nicht sehen, wie es passierte, deshalb schloß er die Augen ganz langsam - in sein Schicksal ergeben.
    Doch plötzlich riß er die Augen wieder auf, denn er hatte Lance Selby hinter dem Bürgermeister entdeckt. Sofort flammte das Feuer der Hoffnung neu in ihm auf.
    Lance hätte den schweren Treffer weit weniger gut verkraftet, wenn er nicht Odas Geist in sich getragen hätte. Sie ließ eine Ohnmacht nicht zu, mobilisierte Lances Kraftreserven, die sie mit ihrer Hexenkraft unterstützte.
    Dadurch war es dem Parapsychologen möglich, sich nach ganz kurzer Zeit wieder zu erheben und gegen Gordon Thompson vorzugehen. Der Bürgermeister bemerkte den hoffenden Blick des jungen Mannes und deutete ihn richtig.
    Zornig fuhr er herum. Etwas, das sich in Lance Selbys Hand befunden hatte, flog ihm ins Gesicht - nicht größer als ein Tennisball, glutrot.
    Es zerplatzte vor seinen Augen, raubte ihm die Sicht und den Verstand. Er ließ das Gewehr fallen, brüllte auf, griff sich in das brennende Gesicht.
    Auch seine Hände fingen Feuer. Er wollte aus dem Haus fliehen, doch er sah nichts mehr. Immer wieder rannte er gegen die Wand, weil er die Tür nicht fand.
    So lange, bis die vernichtende Kraft der weißen Hexe ihn auflöste.
    Mit schleppenden Schritten kamen Helen, Andy und Paul auf Lance Selby zu.
    »Danke«, flüsterte Helen. »Wir wären verloren gewesen…«
    »Ich bin ja bei euch geblieben, um auf euch aufzupassen«, erwiderte Lance Selby.
    Es hätte nicht viel gefehlt, und er wäre seiner Aufgabe nicht gerecht geworden.
    ***
    Innerhalb kürzester Zeit stand das Owenssche Haus in Flammen. Lauren Owens kümmerte sich nicht um das Feuer. Sie wollte mir den Rest geben.
    Ich drehte mich auf den Rücken und sah sie wie durch einen trüben Schleier. Mein Colt Diamondback lag neben mir. Vage sah ich, wie sich Dr. Williams aus dem Ohrensessel erhob und auf mich zukam.
    Er bückte sich, wollte meinen Revolver an sich nehmen. Als ich diese Absicht erkannte, schnappte ich mir die Kanone und richtete sie auf ihn.
    Das Krachen des Schusses bewirkte, daß der trübe Schleier vor meinen Augen zerriß. Das Mündungsfeuer stach

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