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121 - Das Dorf der lebenden Toten

121 - Das Dorf der lebenden Toten

Titel: 121 - Das Dorf der lebenden Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Stimme!
    Das Duplikat klammerte sich mit beiden Händen an den Sargrand und setzte sich - brennend - auf. Ich zog die Flamme von oben nach unten, vom Kopf bis zu den Füßen.
    Auch der Sarg - Höllenmaterial - fing Feuer. Dem Duplikat gelang es nicht, die Totenkiste zu verlassen. Das magische Feuer schwächte es zu sehr.
    Mein Doppelgänger fiel ächzend zurück und verbrannte mit dem Sarg rückstandslos. Nichts blieb zurück. Nicht einmal Asche.
    ***
    »Duncan Sharp…«, preßte Nolan Sarandon erschüttert hervor. »Du Satan! Warum hast du mir das angetan? Warum hast du mir meine Frau genommen? Und meinem Jungen die Mutter?«
    Lee Sarandon kämpfte gegen die Tränen an. Er hatte lange nicht mehr geweint, aber jetzt war ihm danach. Er umarmte seinen Vater und drückte ihn innig an sich.
    »Ich werde dir keine Schande mehr machen, Dad. Ich höre auf mit diesem Gruftie-Blödsinn. Ich verspreche es dir. Ich liebe dich, Vater. Wir haben jetzt nur noch uns beide, und ich werde immer für dich dasein.«
    Nolan Sarandon schien die Worte seines Sohnes nicht zu hören. Zu tief saß der Schock. Der Mann nahm an der Realität nicht mehr Anteil. Er gab sich ganz seinem bitteren Schmerz hin.
    Jemand betrat das Wohnzimmer. Nolan Sarandon bekam es nicht mit, aber Lee drehte sich um. Er sah Dr. Williams, der sagte, er wäre zufällig am Haus vorbeigekommen, und Tony Ballard habe ihn hereingeschickt.
    »Das trifft sich gut«, sagte der Junge. »Hat Ihnen Mr. Ballard erzählt, was geschehen ist?«
    »Ja. Tut mir leid für dich«, sagte Dr. Williams. »Diese Höllenepidemie greift immer mehr um sich. Ich wage mich schon fast in kein Haus mehr. Dabei ist es mehr denn je meine Pflicht zu helfen, irgendwann werde ich an einen Patienten geraten, der meine Hilfe gar nicht nötig hat.«
    Der Arzt stellte die Bereitschaftstasche ab und sah sich Nolan Sarandon kurz an, »Dein Vater ist bald wieder in Ordnung«, sagte er. »Du hast auch schon mal besser ausgesehen, mein Junge.«
    »Wundert Sie das?« gab Lee Sarandon zurück.
    »Wir sind alle ziemlich fertig. Vorhin hätte George Welch beinahe seinen Bruder erschossen, weil er glaubte, James wäre ein Duplikat, dabei war das nicht der Fall. Stell dir das mal vor! All das Mißtrauen, das in Wellfolk um sich greift. All die Irrtümer, die es noch geben wird. Bin ich noch der echte Dr. Williams? Du weißt es nicht. Ich weiß es bald selbst nicht mehr.«
    Der Arzt bereitete eine Spritze vor.
    »Welchen Ärmel soll ich bei meinem Vater hochschieben?« wollte Lee Sarandon wissen, »Den linken oder den rechten?«
    »Die erste Spritze kriegst du«, sagte Dr. Williams.
    »Ich?« fragte Lee Sarandon verblüfft. »Aber Dad braucht sie dringender.«
    »Ich bin der Arzt. Du darfst jetzt nicht zusammenklappen. Dein Vater braucht einen starken Sohn, der ihm hilft. Du bist nahe daran, ebenfalls schlappzumachen.«
    »Müßte ich das nicht merken?«
    »Das kann sehr schnell gehen. Willst du mit mir diskutieren oder dir von mir helfen lassen?« fragte Dr. Williams ungeduldig.
    »Ich verstehe nicht…«
    Dr. Williams ließ den Jungen nicht ausreden. Er schlug mit der Faust hart zu, um Lee Sarandon gefügig zu machen. Da begriff der Junge, daß auch Dr. Williams ein Duplikat war!
    Und der falsche Arzt wollte ihn töten!
    Lee Sarandon war davon überzeugt, daß sich Gift in der Spritze befand. Oder zumindest eine Überdosis eines Serums, das ihn umbringen würde.
    Der schmerzhafte Treffer glühte in Lee Sarandons Gesicht. Der Faustschlag des Arztes hatte ihn gegen den Schrank geworfen. Jetzt wollte der Junge um Hilfe schreien, doch das ließ Dr. Williams nicht zu.
    Mit einem zweiten Schlag streckte der Arzt den Jungen nieder, und als Lee Sarandon reglos auf dem Boden lag, zuckte ein teuflisches Grinsen über das Gesicht der Todbringer-Marionette.
    Dr. Williams wollte zuerst den Jungen töten und dann dessen Vater. Es befand sich genug Gift für beide in der Spritze. Er beugte sich über Lee.
    Nolan Sarandon bekam davon nichts mit. Er starrte in eine geistige Ferne und konnte nicht damit fertig werden, daß Thelma, seine geliebte Frau, nicht mehr lebte.
    Lee Sarandon täuschte Dr. Williams.
    Er war zwar angeschlagen, aber nicht ausgeschaltet. Jetzt griff der Arzt nach seinem Ärmel und schob ihn hoch.
    Bevor Dr. Williams die Kanüle ansetzen konnte, zog Lee die Beine blitzschnell an und stieß den Höllenfeind zurück. Dann sprang er auf und wollte in panischer Angst aus dem Zimmer fliehen.
    Dr. Williams brachte ihn

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