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121 - Das Dorf der lebenden Toten

121 - Das Dorf der lebenden Toten

Titel: 121 - Das Dorf der lebenden Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ihn mit zwei klobigen Patronen. Als er den Lauf nach oben kippte, vernahm er hinter sich James' Stimme.
    Die Stimme des anderen James!
    »Warum hebst du nicht ab, George?« fragte der andere Bruder.
    George Welch fuhr herum; aschfahl war sein Gesicht, und er zitterte heftig, während sein Herz wie verrückt raste. James sah aus wie immer.
    Das tun sie alle ! schrie es in George, Man kann sie voneinander nicht unterscheiden. Aber dieser James ist nur eine perfekte Kopie. Ich darf mich nicht täuschen lassen!
    Das Telefon hörte auf zu läuten. James stand in der Tür und schaute seinen Bruder erstaunt an, »Was willst du mit der Schrotflinte,, George?«
    »Das fragst du noch, du verdammter Höllenbastard?« schrie George Welch. Seine Stimme überschlug sich.
    James riß die Augen auf. »Wie nennst du mich?« Er hob abwehrend die Hände. »Ich glaube, ich begreife… Du hältst mich… Mein Gott, George, du irrst dich; das ist nicht wahr. Ich bin es wirklich! Ich bin kein Duplikat!«
    »Sie lügen alle, täuschen ihre Mitmenschen, sogar die engsten Familienangehörigen - und wenn man ihnen vertraut, ist man des Todes! Das passiert mir nicht!«
    James machte ein unglückliches Gesicht. »Wie kann ich dir nur beweisen, daß ich der echte James bin?«
    »Überhaupt nicht!« fauchte George, der sich auf keine Debatte einlassen wollte. Er durchschaute den anderen. Der verfluchte Kerl wollte seine Wachsamkeit einschläfern, um an ihn herankommen zu können. »Ich habe die Asche gesehen!«
    James nickte. »Jetzt ist mir alles klar, George. Ich hätte an deiner Stelle genauso reagiert. Aber ich war nur unvorsichtig. Als ich die Asche vom Ofen hinaustragen wollte, passierte mir ein Mißgeschick. Dabei verschüttete ich Asche. Aber es ist Holzasche, George!«
    Warum lasse ich ihn soviel reden? fragte sich George Welch wütend. Warum töte ich ihn nicht endlich? Ich habe keinen Bruder mehr! Duncan Sharp hat ihn mir genommen!
    »Bitte, George, leg das Gewehr weg, bevor ein Unlgück passiert«, sagte James eindringlich.
    »Wenn ich dich erschieße, ist das kein Unglück !«
    George hob den Doppellauf und zielte auf den Kopf seines Bruders. Aber er brachte es nicht über sich, den Finger zu krümmen. In seinem Inneren gab es eine Sperre, die er nicht überwinden konnte.
    »George!« flehte James, der nicht sicher sein konnte, daß sein Bruder nicht doch abdrückte. »Ich bin nicht der, für den du mich hältst!«
    »Mich kannst du nicht täuschen. Die Asche ist ein handfester Beweis. Du hättest sie verschwinden lassen sollen, dann wäre ich auf dich hereingefallen.«
    James machte zwei Schritte. Jetzt war George nahe daran, abzudrücken. James erkannte es und blieb stehen.
    »Wenn du schießt«, sagte er, »begehst du einen Brudermord!«
    »Das stimmt nicht. Ich befreie Wellfolk von einem Ungeheuer in Menschengestalt!«
    James' Blick flackerte. Es hatte den Anschein, als würde er angestrengt naehdenken. Plötzlich riß er sein Hemd auf. Ein Goldkreuz wurde sichtbar.
    »Siehst du es?« fragte er mit zitternder Stimme. »Es ist das Kreuz unserer Mutter. Wir ließen es nach ihrem Tod weihen, und du hast mir erlaubt, es zu tragen. Wenn ich ein Duplikat wäre, könnte ich das Kruzifix nicht berühren, George.«
    Er nahm das Kreuz mit zwei Fingern auf und hob es an die bebenden Lippen, um es zu küssen. Nichts geschah.
    »Bist du nun überzeugt, Bruder?« fragte James.
    Da ließ George die Schrotflinte entsetzt sinken. Er starrte James entgeistert an. Jetzt glaubte er ihm, und er war erschüttert.
    »Beinahe hätte ich… meinen echten Bruder… getötet… Diese schrecklichen Ereignisse treiben grauenvolle Blüten!«
    George lehnte das Gewehr an die Wand. Er tat es ohne Sorgfalt, deshalb rutschte es zur Seite und fiel um. Die Brüder gingen aufeinander zu und umarmten sich.
    »James… Kannst du mir verzeihen?«
    »Es gibt nichts zu verzeihen.«
    »Wenn ich abgedrückt hätte… Ich darf gar nicht daran denken, sonst verliere ich den Verstand.«
    »Ganz Wellfolk macht eine schwere Zeit durch«, sagte James.
    »Hoffentlich geht sie bald zu Ende, sonst tötet bald einer den anderen… grundlos!«
    ***
    Die Suche nach Mitchell Brown blieb ergebnislos. Als wir in sein Haus zurückkehrten, fielen Helen und Paul aufgeregt über uns her. Ihr Freund Lee Sarandon war zu ihnen gekommen und hatte ihnen eine alarmierende Geschichte erzählt.
    Er mußte sie für uns wiederholen, »Ich fand grauen Staub in meinem Zimmer«, berichtete Lee Sarandon,

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