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1210 - Todesgruß aus Aibon

1210 - Todesgruß aus Aibon

Titel: 1210 - Todesgruß aus Aibon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sind hier vor kurzem eingezogen, aber Sie werden die Wohnung auch in Kürze wieder verlassen. So sehe ich das.«
    »Warum sollte ich ausziehen?«, fragte sie locker.
    »Weil Sie einen Plan verfolgen. Erst wenn Sie ihn durchgeführt haben, ist dieses Intermezzo für Sie vorbei.« Ich beugte mich etwas vor. »Es könnte meiner Ansicht nach auch sein, dass ich in Ihren Plänen eine gewisse Rolle spiele. So jedenfalls habe ich es mir ausgedacht. Hinzu kommt die Atmosphäre, die Sie hier geschaffen haben. Man kann sie als ungewöhnlich einstufen. Sie lassen zum Beispiel nur wenig Licht durch.«
    »Perfekt«, erklärte Selina Green lächelnd.
    »Was ist perfekt?«
    »Ihre Einschätzung der Lage.«
    »Danke. Aber darauf bin ich alles andere als stolz. Ich sehe die Dinge wie sie sind, und ich mache mir nun mal meine Gedanken, was ja nichts Unrechtes ist.«
    »Nein, nein, das auf keinen Fall. Es ist schon alles gut so, wie Sie es sich ausgemalt haben.«
    »Dann brauchen wir ja nicht mehr um den heißen Brei he rumzureden.«
    Nach dieser Bemerkung sagte sie zunächst nichts. Sie blickte mich nur an und hatte die Stirn in Falten gelegt. Das Lächeln auf ihren Lippen war noch nicht verschwunden. Ich las den Spott darin. Er verschwand erst, als sie sprach.
    »Halten Sie sich für so wichtig, John?«
    »Für Sie bin ich es schon. In der Tiefgarage hätten Sie sonst anders reagiert. Im Nachhinein kommt es mir vor wie eine perfekte Inszenierung, inklusive des Überfalls.«
    »Sehr gut, John.«
    »Dann habe ich Recht?«
    »Ja!«, erklärte sie offen und strahlte mich dabei regelrecht an.
    »Sie haben Recht.«
    Mit einem so schnellen Bekenntnis hatte ich nicht gerechnet.
    Ich spürte die leichte Gänsehaut auf meinem Körper und das Kribbeln auf dem Rücken. Selina Green saß noch immer in der gleichen Haltung vor mir. Diese Diva schien alles zu amüsieren. Sie hatte sich wieder ihr Glas genommen und nippte an der Flüssigkeit. In kleinen Schlucken trank sie den Martini, wobei sie hin und wieder mit der Zungenspitze an den Eisstücken spielte.
    »Enttäuscht?«, fragte sie.
    »Nein. Das auf keinen Fall. Eher bestätigt. Sie wollten mich. Sie haben mich jetzt, und Sie sind auch das Risiko eingega ngen, dass ich nicht überlebe.«
    »Bitte, wie kommen Sie darauf?«
    »Der Angriff des kleinen Killers.«
    Selina winkte ab. »So etwas macht Ihnen doch nichts aus. Es ist eine Ihrer leichtesten Übungen, John.«
    »So leicht war es nicht. Aber ich habe überlebt.«
    »Eben.«
    »Und ich habe mir Fragen gestellt.«
    »Das versteht sich«, sagte sie kühl.
    »Zum Beispiel habe ich mich gefragt, woher dieser Killer-Gnom so plötzlich kam. Da ist mir etwas eingefallen. Ich denke mir, dass man ihn in dieser unserer Welt wohl kaum findet. Man muss schon sehr weit reisen, was längst nicht alle Menschen schaffen, denn wer kennt schon das Land Aibon?«
    Selina hatte wieder ihr Glas abgestellt. So hatte sie beide Hände frei, um zu klatschen. »Das ist super, was Sie da gesagt haben, John. Sie haben absolut den Kern des Problems getroffen. Ich darf Ihnen gratulieren.«
    »Können Sie meinetwegen. Ich weiß nur nicht, ob ich davon so begeistert sein soll. Eher nicht.«
    »So sollten Sie nicht denken. Sie müssen sich damit abfinden, auch mal eine Niederlage einzustecken.«
    »Das gelingt mir leider nicht.«
    »Sie wollen immer gewinnen - oder?«
    »Wer will das nicht?«
    »Schon richtig, aber diesmal haben Sie leider den Kürzeren gezogen.«
    »Dann war es also eine Falle?«
    Selina winkte ab. »Sagen wir so, John. Es war ein Plan, und es war ein sehr guter Plan.«
    »Der von Ihnen stammte?«
    »Ja.«
    »Haben Sie ihn auch erfüllt?«
    Ihre Lockerheit und der leichte Spott verschwanden. »Ich denke schon, dass ich ihn erfüllt habe.«
    »Wie denn? Indem ich jetzt hier bei Ihnen in der Wohnung sitze?«
    »Das auch«, erklärte sie. »Aber es kommt noch etwas hinzu, John. Ich habe das Wichtigste bekommen, was ich wollte.« Sie blickte mich direkt an, und in ihren Augen sah ich jetzt das harte, leicht grüne Funkeln. »Soll ich es sagen?«
    »Nicht nötig. Ich denke schon, dass Sie damit das Schwert gemeint haben.«
    »Genau das ist es!«
    ***
    Überrascht war ich nicht. Das Gespräch war schon zuvor in diese Richtung gelaufen, aber es hatte mir schon einen Stich gegeben, mir das anhören zu müssen.
    Auch wenn ich das Schwert nicht so oft eingesetzt hatte, war es für mich schon zu einer wichtigen Waffe geworden, ebenso wie mein Kreuz, und ich spürte

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