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1210 - Unterwegs nach Magellan

Titel: 1210 - Unterwegs nach Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hinter dem zwölften Planeten und wartete nur auf den Einsatz. Ihr Einsatzziel war Nagu Nakira, jene Zone von Kugelsternhaufen, und ihre Aufgabe war die, die Ordoban zu seiner Lebensaufgabe gemacht hatte.
    „Speichere deinen Einwand", sagte er nach einer Weile zu dem Roboter. „Er wird eines Tages zur Bestätigung meines Testaments dienen. Ich bin der letzte Sproß einer großen Familie, und es ist deren Schicksal und mein Glück, daß ich ausgerechnet in dieser großen Zeit geboren bin. Ich werde bald schweigen, aber Behaynien wird von mir reden!"
    Ein wenig Eitelkeit war es schon, die ihn trieb. Dies gestand Ordoban sich auch freimütig ein. Er wollte länger leben als jeder andere vor ihm, er wollte aber auch mehr Ruhm ernten. Die Sucht nach dem Ruhm, vielleicht war sie seine innerste Triebfeder zu diesem Zeitpunkt.
    Fünf Jahre lag es zurück, daß er Kommandant geworden war. Jetzt stand seine Ernennung zum Flottenkommandeur unmittelbar bevor. Er hatte sich vergewissert, daß die Vorbereitungen für die Feier beinahe abgeschlossen waren. Zwei Auf- und Untergänge Saddreys noch, dann war es soweit.
    Hätte es nicht heute sein können, wünschte Ordoban sich. Vorsichtig befühlte er sein weiches Auge, dessen Hunderttausende von Facetten kräftig schillerten. Schon lange war der Himmel nicht mehr so verheißungsvoll.
    „Kann ich mich zurückziehen?" erkundigte sich der Memorobot nach einer Weile des Schweigens.
    „Nein", erwiderte Ordoban. „Du sollst mein Testament speichern. Und ich bin noch nicht fertig damit. Alle Reichtümer, die ich mir im Laufe meines bisherigen Lebens erworben habe, sollen meine Verwandten erhalten sowie jene Bedürftigen, die sich seit vielen Jahren von den Tischen meines Hauses ernähren. Eine ausführliche Liste findest du in meinem Tresor, dessen Kombination dir bekannt ist. Die Dinge, die zu mir gehören wie mein Körper, sollen jedoch einen anderen Weg gehen!"
    „Es sind nur die Nikkilim", stellte der Robot fest.
    „Ist das nicht genug?"
    Zornig wandte sich Ordoban der Maschine zu. Die Nikkilim waren ihm ans Herz gewachsen. Sie gehorchten nur ihm und keinem anderen. Auf den schwebenden Städten Saddreykars rätselten die Bewohner, wie er das fertiggebracht hatte. Eine Zeitlang hatten es sich Jugendliche zum Spaß und zur Mutprobe gemacht, Ordobans Haus als Bittsteller aufzusuchen und zu probieren, die Nikkilim von ihm wegzulocken. Überall wäre ihnen das geglückt, denn die kleinen Wesen besaßen lediglich ein Reduktionsverhältnis zu ihren Besitzern. Ihre Intelligenz und Treue war nicht sehr groß.
    „Ich möchte, daß im Testament besonders auf die Gabe hingewiesen wird, die mich in der Beziehung zu diesen Wesen auszeichnet", erklärte er dem Roboter weiter. „Außerdem weise ich auf die Orden hin, die ich regelmäßig für die gute Führung meiner Untergebenen und Soldaten erhalten habe."
    Es konnte nichts schaden, wenn der Eindruck entstand, daß er besonders fähig war, eine so gewaltige Flotte durch das All zu führen. Auch war ihm und keinem anderen die Erfüllung einer so gewaltigen Aufgabe zuzutrauen, wie er sie sich vorgenommen hatte. Entschlußkraft und Einsatz hatte er sein ganzes Leben lang gezeigt.
    Wieder betrachtete der Kommandant den Himmel. Er waberte wie das aufgewühlte Meer, und die Feuerringe tanzten unkontrolliert umher und erinnerten ihn an das Feuerwerk, das jedes mal zur Hälfte des Jahres gezündet wurde. Aber es war eben etwas Künstliches und nicht zu vergleichen mit diesem Naturschauspiel, das mit Recht den Namen „Asaredus Licht" verdient hatte.
    „Ist das jetzt alles?" wollte der Roboter wissen.
    „Ja", murmelte Ordoban geistesabwesend. „Nein doch. Füge noch hinzu, daß ich mich glücklich preise, zum Ruhm unseres Volkes und der ganzen Galaxis aufbrechen zu dürfen. Wenn jemals eine Flotte Behayniens dem Begriff Nor-Gamaner gerecht werden dürfte, dann ist es diese, die ich befehligen werde!"
    Nor-Gamaner entstammte direkt der Sprache der Saddreykaren und bedeutete „das Heer der fortschrittlichen Friedliebenden". Friedliebend waren/sie alle, insbesondere Ordoban. Und er trug bereits das entschlossene Gesicht des ewigen Streiters für den Frieden zur Schau.
    „Das ist alles. Jetzt geh und warte. Sobald die Beförderungszeremonie vorbei ist, wirst du mein Testament an alle Medienstationen der vierzehn Planeten und zur Weiterleitung an alle bewohnten Welten des Imperiums von Nor-Gamaner geben."
    „Und die Nikkilim?"
    „Das ist ein

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