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1211 - Guywanos Druiden-Festung

1211 - Guywanos Druiden-Festung

Titel: 1211 - Guywanos Druiden-Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vor.
    Vielleicht hatte Selina es geschafft, meine Gedanken zu erraten, wie auch immer. Sie kam genau im richtigen Auge nblick auf mich zu und ließ die Klinge los, die mit einem satten Geräusch auf den Boden prallte.
    Bestimmt sollte ich gezwungen werden, mich zu bücken, aber den Gefallen tat ich der Frau nicht.
    »Nimmst du es nicht, John?«
    »Noch nicht.«
    Sie lachte und bewegte dabei ihren Kopf. »Du bist zu misstrauisch, aber du hast Recht.« Noch bevor sie den Satz ganz ausgesprochen hatte, schnellte aus dem Mund etwas Langes hervor, das eine Zunge war, aber keine menschliche.
    Sie zielte gegen mein Gesicht.
    Ich sackte gedankenschnell in die Knie, und auf dem Weg nach unten, erwischte mich der Schlag vor die Stirn. Das war wie ein Rammbock. Ich sah Sterne, ich hörte ihr Lachen, und plötzlich hing ich fest.
    Die verdammte Zunge klebte an meiner Stirn. Es war mir unmöglich, sie zu lösen. Ich riss zwar einen Arm hoch, suchte mit der Hand das Ziel und erhielt plötzlich einen Stoß, der mich zur Seite schleuderte. Ich taumelte noch über den Boden, stolperte fast über das Schwert und verlor dann den Kontakt mit dem Untergrund.
    Fliegen wollte ich nicht unbedingt. Nur wurde ich nicht danach gefragt. Eine Zentrifugalkraft wuchtete mich herum, schleuderte mich gegen Hindernisse und irgendwann prallte ich gegen einen harten Gegenstand, mit dem auch mein Kopf Bekanntschaft machte.
    Dann hatte ich das Gefühl zu treiben. Weg, weit weg, hinein in die Ewigkeit…
    ***
    Shao und Suko schauten sich an. Sie hatten Aibon erreicht, das wussten sie, und sie standen sich gegenüber, ohne auch nur ein Wort zu sagen, weil sie die gedämmte Umgebung erst auf sich einwirken lassen wollten.
    Ja, es war das Paradies der Druiden. Beiden allerdings war klar, dass sie sich auf der anderen, der falschen und der lebensgefährlichen Seite befanden.
    »Wie eine Dschungelhölle«, flüsterte Suko.
    Shao zuckte die Achseln. »Etwas ähnlich Lebensfeindliches habe ich auch erwartet.« In ihrem Outfit sah sie aus wie eine Kämpferin, die gekommen war, um hier aufzuräumen. Beide rechneten auch mit Gefahren, und deshalb hatte Selina die Armbrust von der Schulter genommen und hielt sie in der linken Hand. Ihre andere lag frei, um so schnell wie möglich an die Pfeile heran zu kommen, deren Schäfte aus dem Köcher ragten.
    »Ob John hier auch gelandet ist?«, fragte Suko.
    »Wir können davon ausgehen. Und vielleicht ist er bereits dort.« Shao deutete über das Wasser eines kleinen Sees hinweg. Sie meinte damit das große dunkle Bauwerk, das sich innerhalb der feinen Dunstschwaden abmalte und wie eine mächtige Burg aussah, in der mörderische Wesen hausten, um Menschen zu überfallen.
    »Dann ist er hingeschwommen, nicht?«
    »Kann sein.«
    Suko schaute auf einen Steg. Er ragte in das Wasser hinein.
    Er war mit einem dichten Teppich aus Pflanzenresten bewachsen, aber das Wichtigste war nicht vorhanden. Ein Boot, mit dem sie die Wasserfläche hätten überqueren können, denn sie selbst befa nden sich auf einer Insel, das hatten sie schnell fest gestellt.
    »Wer geht vor?«, fragte Shao.
    »Ich!«
    »Okay.«
    Suko lenkte seine Schritte auf das Ufer zu. Es war nicht weit, und schon sehr bald stand er bis zu den Knien im Wasser. Die Brühe umschwappte ihn, und der See wurde immer tiefer, je weiter er ging. Schließlich musste er schwimmen. Dabei war er froh, seine Beine von dem weichen Grund wegziehen zu können, auf dem sich ein dicker Schlamm niedergelegt hatte.
    Er hätte sich nur gern seiner Kleidung entledigt, denn mit ihr fiel ihm das Schwimmen verdammt schwer.
    Das Wasser umgurgelte und umklatschte sie. Beide rechneten mit irgendwelchen Angreifern aus der Tiefe. Seltsamerweise lief alles glatt, und Suko atmete auf, als er unter seinen Füßen wieder den weichen Grund spürte.
    Er stieg auch als Erster aufs Trockene und schaute zu, wie Shao mit langen und geschmeidigen Schritten das Gewässer verließ. Ihr Lederanzug glänzte wie mit Öl bestrichen. Wasser rann in Bahnen entlang herab und auch ihre Haare waren an verschiedenen Stellen feucht geworden.
    »Es ist nichts passiert«, sagte sie.
    »Sei froh.«
    Sie lächelte knapp. »Komisch, das bin ich aber nicht. Mir gefällt diese Stille nicht. Ich habe das Gefühl, als hätte man nur auf uns gewartet.«
    »In dieser Festung?«
    »Kann sein.«
    Beide waren zwar näher an den Bau herangekommen, um ihn zu erreichen, mussten sie jedoch noch laufen. Auch die dumpfe Luft mit den

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