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1211 - Guywanos Druiden-Festung

1211 - Guywanos Druiden-Festung

Titel: 1211 - Guywanos Druiden-Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einer feindlichen Umwelt genommen, und darauf konnte ich aufbauen.
    Meine Knie zitterten. Sie wollten das Gewicht nicht mehr so recht tragen. So rutschte ich an der Mauer hinter mir langsam nach unten. Eine kleine Pause tat gut.
    Die Beretta ließ ich wieder verschwinden und wartete darauf, dass auch das Zittern nachließ. Ich befand mich innerhalb einer feindlichen Welt, die sich im Moment eine Ruhepause gegönnt hatte. Mit der linken Hand wischte ich mir den kalten Schweiß aus dem Gesicht und schloss für einen Moment die Augen.
    Das war einfach nötig. Ich musste mich entspannen und wieder zu mir selbst finden.
    Ich hörte mein eigenes Herz überlaut klopfen. Das Geschehen der letzten Minuten lief noch mal vor meinem geistigen Auge ab, und ich war in der Lage, die Dinge realistisch zu sehen.
    Was hatte ich erreicht?
    Nicht viel oder sehr viel, denn das kam einzig und allein auf den Blickwinkel an.
    Zumindest hatte ich mein Leben gerettet. Im Moment stand das über allem. Ich lebte noch, und ich würde mich auch wieder fangen und nicht aufgeben. Meinem eigentlichen Ziel war ich leider um keinen Schritt näher gekommen. Ich hatte weder Selina Green gefunden und auch das Schwert nicht zu Gesicht bekommen.
    Dafür hatte ich ein Monster in die Flucht getrieben, vor dem ich allerdings noch nicht hundertprozentig sicher war.
    Wie ging es jetzt weiter, und wo ging es weiter?
    Aus eigener Kraft konnte ich nicht viel erreichen. Ich dachte an Guywano und ebenfalls an diese Burg. War es seine Festung? Befand ich mich in seiner Nähe? Wartete er nur darauf, mich vernichten zu können?
    Mit müden Bewegungen stand ich wieder auf. Das war nicht mein Ding, hier herumzusitzen und zu warten, bis etwas passierte. Ich wollte das Schwert des Salomo finden, ich wollte auch Selina Green wiedersehen, und ich wollte letztendlich wieder zurück in meine normale Welt.
    Um nach oben zu schauen, musste ich meinen Kopf weit zurücklegen. Zwar stand ich nicht mehr unten auf dem Boden, doch viel mehr bekam ich aus dieser Position nicht zu sehen.
    Die Röhren zu den Eingängen der Türme. Wer dort hinwollte, musste schon fliegen können, denn die Stufen der Treppe reichten nicht bis unter das Dach.
    Oder etwa doch?
    Zunächst nahm ich an, dass mir meine Augen einen Streich spielten. Man konnte sich leicht etwas einbilden, wenn man zudem noch unter Stress stand, aber da oben war tatsächlich etwas zu sehen, wie auf einer Galerie.
    Ich wischte noch mal über die Augen, was auch nichts einbrachte. Wenn ich mehr erkennen wollte, dann musste ich noch höher gehen. So weit, dass es etwas brachte, wenn ich meine Lampe einschaltete. Wenn sich hoch über mir tatsächlich jemand befand, dann hatte er meinen Kampf gegen das Untier wie von einem Logenplatz aus sehen können und schien jetzt auf mich zu warten.
    Oder war es besser, wenn ich doch den Weg nach unten antrat und diese Festung so schnell wie möglich wieder verließ! Von dem Untier hörte ich nichts mehr. Das hatte nicht viel zu bedeuten. Es konnte sich auch wieder im See versteckt halten, um von dort aus den Eingang zu beobachten.
    Ich lief noch mal einen Absatz höher, um dort stehen zu bleiben. Von hier aus wollte ich es riskieren und holte die kleine Leuchte hervor, die ich einstellte, dass der Strahl fächerte und eine möglichst breite Stelle erhellte.
    Er fuhr in die Höhe wie ein überlanger weißlich- gelber Arm.
    Ich hielt die Hand ebenfalls gestreckt und fächerte sie hin und her. Tatsächlich sah ich das Ende der langen geländerlosen Treppe. Aber die Stufen mündeten nicht im Nichts, sondern…
    Ja, wo endeten sie eigentlich?
    Von meiner Stelle aus war das schwer zu sehen. Ich dachte mehr an eine Decke, die zugleich so etwas wie ein Boden war, der in der Dunkelheit verschwand.
    Ich entschloss mich in diesen Augenblicken, die Festung nicht zu verlassen. Jetzt war meine Neugierde geweckt worden.
    Ich zählte nicht zu den Menschen, die auf der Hälfte der Strecke aufgeben und tatenlos bleiben.
    Diesmal führte mein Weg wesentlich langsamer in die Höhe.
    Stufe für Stufe blieb zurück. Ich hielt mich dabei dicht an der Wand und achtete auch auf meine Umgebung, in der nichts passierte. Noch konnte ich mich in der Festung allein fühlen.
    Endlich stand ich vor den letzten Stufen. Das Licht der La mpe übergoss sie mit einem leichten Schleier. Ich zählte sie. Es waren noch genau sechs Stufen bis zum Ziel. Längst hatte ich erkannt, dass die Treppe nicht im Nichts endete. Hier oben gab es

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