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1211 - Guywanos Druiden-Festung

1211 - Guywanos Druiden-Festung

Titel: 1211 - Guywanos Druiden-Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der mir allerdings in meiner Lage nicht half und mir auch keine Hoffnung gab.
    Die Schwertspitze schwebte nicht nur über meinem Körper, sie zielte auch gegen mein Herz. So brauchte Selina die Waffe einfach nur loszulassen, dann war ich erledigt.
    Den Tod durch das Schwert erleben, auf das ich so stolz gewesen war! Ich dachte daran, welche Mühen es mich gekostet hatte, es überhaupt zu finden und jetzt…?
    »Du hast Angst, nicht wahr?«, flüsterte sie mir entgegen.
    »Ja, denn ich bin ein Mensch. In einer derartigen Lage hat jeder Mensch Angst.«
    »Du zitterst.«
    »Keine Ahnung.«
    »Aber ich sehe Schweiß auf deinem Gesicht«, flüsterte sie mir entgegen. »Bestimmt sogar.«
    Selina deutete ein Nicken an. »Dein Tod ist beschlossene Sache, und es wird ein besonderer Tod sein, an dem Guywano und ich uns noch lange erfreuen können.«
    Was sie damit meinte, verriet sie mir nicht. Aber deuteten ihre Worte auf eine Hoffnung hin?
    Nein, verdammt, das konnte ich mir einfach nicht vorstellen.
    Ich glaubte es nicht.
    Plötzlich zitterte die Klinge mit dem goldenen Streifen in der Mitte. War sie zu schwer für Selina geworden? Das Zittern blieb nicht lange, dafür geriet die Klinge in eine Pendelbewegung. Sie schwang von rechts nach links. Ob ich wollte oder nicht, ich verfolgte sie mit meinen Augen. Wie ein Medium das Pendel des Hypnotiseurs.
    »Ein besonderer Tod, Sinclair, ein ganz besonderer«, versprach Selina mir mit ihrer Flüsterstimme.
    Plötzlich stoppte die Klinge.
    Sie drehte sich etwas.
    Und dann schlug sie zu!
    ***
    »Nein«, sagte Shao, »das ist es nicht! Verdammt, das kann es nicht sein. Man spielt uns etwas vor…«
    Sie hatte ihren Gefühlen einfach freien Lauf lassen müssen, während sich Suko zurückhielt und nichts sagte. Es war alles so verdammt anders geworden, und auch er hätte mit einer Szene wie dieser auf keinen Fall gerechnet.
    John war der Verlierer!
    Er lag auf dem Boden, anscheinend unverletzt, aber es gelang ihm auch nicht, sich aus eigener Kraft zu erheben, denn aus dem Untergrund waren die weichen und doch zähen Pflanzen gekrochen, die ihn umklammert hielten.
    Er kam nicht weg, auch wenn er sich noch so sehr bemühte.
    Diese Fesseln hielten ihn, und die große Siegerin hieß Selina Green, eine Mieterin aus dem Haus, die jetzt allerdings ihr wahres Gesicht präsentierte. Sie war eine Mischung aus Mensch und Echse, und somit genau das richtige Geschöpf, das sich in Aibon wohl fühlte.
    Shao und Suko brauchten nicht lange, um sich von diesem Schock zu erholen. Es war Shao, die Suko wieder antrieb.
    »Los, wir holen ihn da raus!«
    Als er sich nicht bewegte, stieß sie ihn an. »He, was ist mit dir? Es kommt hier auf Sekunden an.«
    »Das weiß ich.«
    »Und?«
    Suko konnte es nicht mit Bestimmtheit sagen, doch er hatte das Gefühl, dass für sie beide der Zugang zu dieser anderen Welt verschlossen war. Sie sahen alles, doch ob sie auch hinkamen, daran hatte er seine Zweifel. Es war ein Fenster in der Festung und zugleich der Beginn eines magischen Korridors in die andere Welt.
    Trotz allem hatte Suko seine Bedenken. Im Gegensatz zu Shao. Sie hatte genug gesehen und wartete nicht ab. Sie war sogar ziemlich flott - und sie flog plötzlich zurück, als sie von der anderen Seite oder dem Lichtfenster abgestoßen wurde.
    Die Hand mit der Armbrust wirbelte noch hoch. Es kam Suko wie eine linkische Bewegung vor, die Shao nicht mehr in den Griff bekommen hatte. Auch mit dem Gesicht war sie gegen das Hindernis gelaufen, das zu vergleichen war mit einer Scheibe aus einbruchsicherem Material. Shao brauchte Sekunden, um sich zu fangen. Als sie dann sprach, hörte sich ihre Stimme an wie die eines Kindes.
    »Es ist… versperrt.«
    »Ja, ich habe es geahnt.«
    »Gott!« Sie schloss für einen Moment die Augen. »Und was machen wir jetzt?«
    Suko traute sich kaum, einen Blick auf die Scheibe zu werfen, die gar keine war. »Man will uns nicht haben. Es ist auf der anderen Seite alles perfekt organisiert. Damit müssen wir uns leider abfinden.«
    »Das will ich aber nicht!«, schrie Shao. Es war selten, dass Suko bei ihr derartige Temperamentsausbrüche erlebte. »Nein, ich will nicht zusehen, wie man John hinrichtet!«
    »Wir können das Tor nicht zerstören.«
    »Aber wir können es versuchen!«
    »Wie?«
    »Mit deiner Peitsche.«
    Suko gab durch nichts zu erkennen, ob ihn dieser Vorschlag begeistert hatte oder nicht. Er zog die Dämonenpeitsche aus dem Gürtel he rvor. Shao baute sich neben ihm

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