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1211 - Guywanos Druiden-Festung

1211 - Guywanos Druiden-Festung

Titel: 1211 - Guywanos Druiden-Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf wie eine Langläuferin auf der Startlinie. Sofort würde sie loslaufen, wenn der Weg nach Aibon frei war.
    Suko schlug zu und erreichte nichts!
    Die drei Riemen klatschten gegen ein Hindernis, das sie nicht durchbrechen konnten. Die Grenze zwischen den beiden Welten war zu stark abgesichert. Aibon existierte eben nach seinen eigenen Gesetzen.
    Shao wollte es nicht wahrhaben. Suko hörte ihren Aufschrei der Wut, dann trat sie zur Seite und schüttelte den Kopf.
    »Wieso nicht?«
    »Ich weiß es nicht, Shao.«
    Sie trat mit dem Fuß auf. »Aber es hat doch immer funktioniert. Sag mir, wann du dich auf deine Peitsche mal nicht hast verlassen können? Bitte, sag es mir!«
    »Ich habe mich immer darauf verlassen können.«
    »Genau, und warum nicht jetzt?«
    »Sie haben alles verschlo ssen. Es ist eine Grenze. Ich kann mit der Peitsche ja auch die Grenze zwischen dem Paradies und der Hölle nicht öffnen. Außerdem ist diese Grenze kein dämonischer Feind oder Gegner, das musst du auch in Betracht ziehen. Bitte, Shao, ich…«
    »Schon gut, Suko. Ich sehe es ein. Ich muss es einsehen.« Sie hob die Schultern an. Shao sah deprimiert aus. Es hätte Suko nicht gewundert, wenn sie ihre Armbrust plötzlich zur Seite geschleudert hätte. Doch sie tat das Gegenteil. Sie wollte genau wissen wie stark diese fast unsichtbare Wand war. Und deshalb schoss sie! Der Pfeil jagte etwa in Brusthöhe auf die Wand zu.
    Er musste keinen langen Weg zurücklegen, schon knapp eine Sekunde später hörten beide den Aufprall, dann knickte der Pfeil vorn ab und landete auf dem Boden, ohne etwas bewirkt zu haben.
    »Nichts«, flüsterte sie, und ihre Enttäuschung ließ die Stimme zittern. »Es hat keinen Sinn. Wir müssen zuschauen, wie John stirbt. Er hat keine Chance mehr…«
    Suko gab keinen Kommentar ab. Er dachte ebenso wie Shao.
    Er trat dicht an sie heran und nahm sie in den Arm. Er wollte dabei ihren Kopf zur Seite drehen, aber Shao stemmte sich dagegen.
    »Ich will alles sehen!«, sagte sie. Suko akzeptierte es. Beide schauten zu. Und beide sahen diese schreckliche Szene, die für sie beide den schlimmsten Albtraum übertraf.
    Die Spitze des Schwertes pendelte über der Brust des Geisterjägers. Es schien so zu sein, als suchte Selina Green die richtige Stelle, an der sie das Schwert fallen lassen musste.
    Dann war es soweit…
    ***
    Wahnsinnige Schmerzen in der Brust. Dieses mörderische Reißen, das möglicherweise kurz vor dem Ende auftrat, all das hätte auf mich zukommen müssen.
    Es kam nicht.
    Stattdessen erlebte ich etwas anderes. Ich hatte in einem Reflex zuvor die Augen geschlossen und sah auch nicht, dass sich die Richtung der Klinge veränderte.
    Dafür erhielt ich einen harten Schlag gegen den Kopf, der sofort mein Bewusstsein auslöschte. Ich hörte nicht die Engel im Himmel singen, es war alles anders, ich fiel sofort in das dunkle und tiefe Nichts hinein, aus dem ich mich aus eigener Kraft nicht befreien konnte. Es waren auch keine Gedanken in mir, denn es gab mich nicht mehr so, wie ich es mir vorstellte.
    Mein Bewusstsein schwamm weg. Es durcheilte und durchmaß Tiefen, von denen ich einfach nichts merkte. Es verging Zeit, und genau diese Zeit nutzten Körper und Bewusstsein, um sich wieder zu regenerieren.
    So tauchte ich auf.
    Irgendetwas schwebte wieder dem begreifbaren Erleben entgegen, und so tauchte ich aus der Tiefe auf und merkte, dass ich wieder zu einem Menschen wurde.
    Zumindest zu einem Teil davon. Erste Reaktionen kehrten zurück. Ich war wieder in der Lage zu denken. Ich wusste, wer ich war, aber ich merkte auch, dass jeder Gedanke und jedes Nachdenken zu einer verdammten Qual wurden.
    Die Anstrengung konnte keine gemeinsame Verbindung zu den Schmerzen finden, die mich überfluteten. Jedes Denken oder Nachdenken bescherte mir einen neuen schmerzhaften Schub, den ich leider nicht ausgleichen konnte.
    Aber ich war es auch nicht gewohnt, aufzugeben, und so nahm ich den Kampf gegen die eigenen Unzulänglichkeiten an.
    Ich stemmte mich dagegen. Ich wollte mich einfach nicht gehen lassen. Ich musste weitermachen und fluchte verbissen.
    Aber ich schaffte es. Zwar war mein Denken noch nicht so klar, und ich hütete mich auch davor, meine Augen zu öffnen, aber ich hatte wieder zu mir selbst gefunden und damit auch zurück in die Erinnerung, denn plötzlich war mir klar, was geschehen war.
    Wie ein Film, bei dem jedes Bild noch für einen Moment stoppte, liefen die Ereignisse der Vergangenheit ab. Ich fragte

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