1212 - Die größte Show des Universums
aufkommen.
„Soll das heißen, daß sie bevorzugt werden?" fragte er. „Warum haben sie mehr als eine Chance? Das ist nicht gerecht."
„Sie haben überhaupt keine", erklärte die Maschine.
Gool entspannte sich.
„Allmählich wird dieser Tiryk mir immer sympathischer."
„Das entspricht seiner Absicht."
„Er stiehlt den anderen Kosmokraten die Show. Im wahrsten Sinne des Wortes."
„Eben."
Der Roboter eilte weiter und sprach ein anderes Besatzungsmitglied an, um diesem ein Los anzubieten.
Gool blieb nachdenklich stehen.
Steckte wirklich der Kosmokrat Tiryk hinter den Vorfällen, mit denen die Show angekündigt wurde? Oder hatte sich die Führung der BASIS dies alles nur einfallen lassen, um die Besatzung aufzumuntern und sie für viele Entbehrungen zu belohnen?
Unsinn! Dies ist alles viel zu verrückt. Es paßt nicht zu Rhodan.
Er öffnete die Tür zu seiner Kabine.
Wie erwartet, lag Fame auf dem Bett.
Doch sie lächelte nicht.
Ihre Augen waren gebrochen.
Fame war tot.
Eine dunkle Stelle an ihrem Hals ließ erkennen, daß sie jemand niedergeschlagen und getötet hatte.
Die Tüte mit dem Gebäck entglitt seinen Händen und fiel auf den Boden.
Horvat Gool ging zu der jungen Frau und berührte ihre Wange. Sie fühlte sich kalt an.
„Mein Gott, das ist doch nicht wahr", stammelte er. „Es kann nicht wahr sein. Es gehört zu dieser verdammten Show. Das soll ein Gag sein."
Er stöhnte gequält auf und ging zum Interkom. Erst als er davor stand, bemerkte er, daß der Apparat zerstört worden war, so daß er nicht von seiner Kabine aus mit der Zentrale sprechen konnte.
Die Tür schloß sich hinter ihm.
Erschrocken fuhr er herum, eilte zu ihr hin und versuchte, sie wieder zu öffnen. Doch sie widerstand seinen Bemühungen. Sie war von außen verriegelt worden.
Ein feuerrotes Auge bildete sich vor ihm.
„Mörder", sagte die Tür voller Abscheu. Dann begann sie, sich zu verformen und Blasen aufzuwerfen. Als Gool sich ihr näherte, schlugen Flammen aus der unteren Hälfte der Tür hervor. Sie fraßen sich schnell nach oben.
4.
Nachor von dem Loolandre bewegte seinen Kopf.
„Er ist nicht tot", erkannte Gesil erstaunt. „Sie haben ihn gefangen, und sie quälen ihn."
Sie legte ihre Hand an den SERUN Guckys.
„Wir müssen ihm helfen."
„Und wie?"
„Hebe ihn heraus. Brich die Energieblase auf oder greife die Aytos an, so daß sie ihn freigeben müssen."
„Habe ich schon versucht."
Sie blickte ihn fassungslos an.
Er kann doch nicht hilflos sein! dachte sie entsetzt. Gucky doch nicht!
Der Ilt lenkte seinen SERUN über die Köpfe der Aytos hinweg zu Nachor hin. Und dieser sah ihn. Er wandte ihm das Gesicht zu, und sein Auge belebte sich. Es verlor seine graue Farbe und wurde rot.
Die Aytos sprangen schreiend auf. Das Licht ihrer Armadaflammen erhellte die Halle, und es wurde noch intensiver. Im gleichen Maße verspürten Gesil und der Ilt einen ständig wachsenden Druck im Kopf. Er verursachte quälende Schmerzen. Doch der Ilt ließ sich dadurch nicht zurückdrängen. Während Gesil ihren Paralysestrahler auf die Vierarmigen abfeuerte und einige von ihnen lähmte, kämpfte der Mausbiber sich an den Armadaprinzen heran, bis er meinte, Kontakt mit der Energieblase zu haben, Schlagartig verstärkte sich der Schmerz. Eine Flamme schoß vom Boden der Halle hoch und schleuderte den Mausbiber meterweit zurück.
Im Hintergrund der Halle erhob sich ein farbenprächtig gekleideter Ayto. Auf seinen Schultern trug er tellerförmige Gebilde, die mit funkelnden Edelsteinen bedeckt waren. In den vier Händen hielt er strahlend helle Stäbe.
Die anderen Aytos knieten sich auf den Boden. Verzückt begannen sie zu schreien, und es schien, als hätten sie vergessen, daß Gesil und der Ilt in die Halle eingedrungen waren.
„Laßt mich", schrie Nachor von dem Loolandre. Seine Stimme durchbrach die Energieblase und füllte den riesigen Raum, als würde sie tausendfach verstärkt.
Gucky konnte die Blicke nicht von dem Ayto wenden, der die vier Stäbe in den Händen hielt. Die Gedanken dieses Mannes waren klar und gut zu verstehen, während die der anderen Aytos seltsam verzerrt und undeutlich waren. Sie verrieten ihm, daß er eine Art Priester war und höchste Autorität genoß.
Erschrocken glitt der Ilt zu Gesil hinüber, legte den Arm um sie und flüchtete mit ihr in die Senke.
„Was ist los?" fragte sie.
„Der Priester wollte uns töten."
„Wollten das nicht alle?"
„Schon. Aber er hat
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