1213 - Comeback des Grusel-Stars
aber schnell. Nur du bleibst.« Damit meinte ich den Messerhelden, der sichtlich nach meinem Befehl zusammenschrak und wieder durch Blickkontakt Hilfe suchte, jedoch keine bekam.
»Na los! Weg mit euch!« Ich hatte meinen Ton verschärft.
Genau das verstanden sie. Die jungen Männer rotteten sich zusammen.
Zwei packten ihren Anführer und führten ihn weg.
Sie gingen quer über die Straße. Ihr Ziel schien die Kneipe auf der gegenüberliegenden Seite zu sein, vor der noch immer die Gaffer standen.
Einer blieb zurück. Ich schaute ihn mir genauer an. Die 20 hatte er noch nicht erreicht. Er war kleiner als ich, aber sehr kräftig. Er trug eine dunkle Wollmütze. So dunkel wie sein T-Shirt.
Ich las die Aufschrift vorn auf dem Kleidungsstück, die in blutroten Buchstaben geschrieben worden war.
ICH BIN DER HORROR Nun ja, das hatte sich etwas geändert.
Vielleicht hatte er das gern sein wollen, nur war er bei mir an den Falschen geraten, und auch jetzt hatte er seine Sicherheit nicht wiedergefunden.
Er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte, und ich ließ ihn noch einige Sekunden zappeln. Dann fragte ich: »Empfangt ihr jeden Fremden so?«
»Durch Yerby fährt man durch!«
»Das hatte ich auch vor. Nur ließ man mich nicht. Ich scheine etwas an mir zu haben, das euch stört. Ist egal. Jetzt sind wir unter uns, mein Freund. Wie heißt du denn?«
»Curly«, presste er hervor.
»Okay, Curly, läuft ja alles bestens. Jetzt möchte ich von dir gern wissen, wie ich das Kloster erreiche. Wie mir bekannt ist, liegt es nicht weit von hier entfernt.«
»Möglich.«
»Sehr gut. Und warum war man hier so freundlich zu mir und hat mir den Weg nicht beschreiben wollen?«
Curly senkte den Kopf. »Das weiß ich nicht.«
»Ich hasse Lügner, mein Freund!«
»Scheiße, ich habe keine Ahnung.«
»Aber du weißt, wo es ist?«
»Ja.«
»Wir könnten gemeinsam hinfahren!«
Nach diesem harmlos klingenden Vorschlag zuckte er zusammen, als hätte ich ihm eine schlimme Nachricht überbracht.
»Nein, nein, da will ich nicht hin. Da will keiner hin. Jeder macht einen Umweg.«
»Und was ist an diesem Heim so schlimm?«
»Man geht da nicht hin. Und man verlässt es nur im Sarg. Es ist eine Hölle. Da lebt das Böse!«
»Wer sagt das denn?«
»Alle hier.«
»Sorry, aber das kann ich mir kaum vorstellen. So viel mir bekannt ist, leben alte Priester und Kirchenleute hinter den Mauern. Sie werden von Frauen oder Nonnen betreut. Da hat doch das Böse keine Chance, denke ich.«
»Die anderen sagen es aber!« Curly knetete unruhig seine Hände.
»Und ich glaube ihnen. Wir alle glauben ihnen.«
»Wer sind denn die anderen?«
»Die Leute hier im Dorf.«
»Gibt es einen, der besser darüber Bescheid weiß?«
»Kann sein.«
»Wie heißt er?«
»Sie wissen alle Bescheid. Keiner von uns geht hin. Es ist eine Geburtsstätte des Bösen.«
»Ich kann mir kaum vorstellen, dass die alten Kirchenleute das zulassen werden.«
»Kirchenleute?«, höhnte er.
»Ja.«
Plötzlich fuhr er herum und rannte davon. Er wusste genau, dass ich ihm keine Kugel in den Rücken schießen würde. Nur lief Curly nicht auf die Kneipe zu, sondern in die entgegengesetzte Richtung. Schnell war er in einer Gasse verschwunden.
Ich blieb allein zurück und wusste nicht, was ich von den Ausführungen halten sollte. Waren es nur Hirngespinste oder stimmte die Geschichte tatsächlich? Ich bückte mich, hob das Messer auf, ließ die Klinge wieder verschwinden und steckte die Stichwaffe dann ein.
Auch wenn er mich noch so gewarnt hatte, ich würde mich von meinem Weg nicht abhalten lassen. Die Fahrt in den Westen der Insel wollte ich nicht grundlos gemacht haben. Jetzt ärgerte ich mich schon ein wenig darüber, dass Suko in London geblieben war, denn das hier roch nach Gewalt.
Ich hatte auf einen Anruf meines alten Freundes Father Ignatius reagiert, der jetzt in Rom lebte und Anführer der Weißen Macht war.
Diese Verbindung konnte man als Geheimdienst ansehen, der für den Vatikan arbeitete.
Ignatius war zu Ohren bekommen, dass Menschen dabei waren, etwas Böses zu beschwören. Es zurückzuholen.
Verbindungen mit dem Teufel einzugehen. Mehr darüber hätte man mir in diesem Heim für Priester sagen können, das einfach nur REST HOUSE hieß. Ruhehaus, bis die Menschen dort gestorben waren.
Das war nichts Außergewöhnliches. Die Kirchen unterhielten ihre eigenen Altersheime, in denen zumeist Nonnen die Menschen pflegten.
Ich war wirklich voller
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