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1213 - Comeback des Grusel-Stars

1213 - Comeback des Grusel-Stars

Titel: 1213 - Comeback des Grusel-Stars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hier. Für Fremde ist es nicht gut. Wir wollen unter uns bleiben, das müssen Sie akzeptieren.«
    »Gern, Mister. Allerdings möchte ich die Gründe erfahren. Ich habe irgendwie ein Recht darauf. Was hätten Sie denn getan, wenn Sie angegriffen worden wären?«
    »Darüber habe ich nicht nachgedacht.«
    »Das kann ich sogar verstehen. Aber ich habe keinem Menschen hier etwas getan. Ich erkenne kein Motiv für dieses aggressive Verhalten. Das alles geschah ohne Vorwarnung. Es schlug urplötzlich zu. Auch der Händler zeigte sich mir gegenüber verstockt. Da muss es doch Gründe geben, verdammt.«
    Der Wirt verdrehte die Augen und schaute dabei gegen die Decke, als gäbe es dort die Antwort zu lesen.
    »Sie wissen es!«
    »Es hat sich vieles verändert.« Er rieb sich über die rechte Wange.
    »Etwas ist auf uns zugekommen. Wir wissen es selbst nicht. Manche sprechen von einer anderen und bösen Macht. Wir haben in den Nächten das fahle Licht gesehen. Wir haben auch die Schreie gehört und das Lachen, als hätten sich die Diener mit ihrem Herrn, dem Teufel, getroffen. Das alles mussten wir erleben, und wir konnten es uns nicht erklären.«
    Er holte tief Luft und fragte die anderen Gäste. »Das ist doch so oder?«
    Alle stimmten ihm zu. Die meisten nickten, die anderen flüsterten ihre Antworten. Viel schlauer war ich trotzdem nicht geworden.
    »Dann haben Sie sich früher nicht so verhalten?«, fragte ich.
    »Nein.«
    »Es ist etwas in Sie gekommen?«
    Der Wirt bewegte den Kopf nach links und nach rechts. »Ihre Fragen können schon zu einer Qual werden. Ich kann es Ihnen nicht sagen, Mister.«
    »Mein Name ist übrigens John Sinclair.«
    »Ja, gut. Auch jetzt können Sie von mir keine andere Antwort bekommen. Wir wissen es nicht. Wir sind verändert worden. Wir wollen unter uns bleiben und keine Fremden haben.«
    »Dann haben Sie etwas zu verbergen«, stellte ich fest.
    »Nein, nein, das haben wir nicht. Wir sind auch keine Kriminellen.«
    Er senkte die Stimme. »Wir haben nur Angst, das ist es. Und wir wissen nicht mal genau, wovor wir Angst haben. Es gibt ja keinen offenen Grund. Es ist nichts zu sehen, was uns hätte Angst einjagen können, aber das Gefühl ist vorhanden. Mehr kann ich Ihnen auch nicht sagen, Mr. Sinclair.«
    »Nichts passiert ohne Grund«, sagte ich. »Auch für Ihre Angst muss es einen Grund gegeben haben.«
    »Ja, das fahle Licht. Die böse Macht. Licht in der Nacht, aber nicht von Sternen. Es war anders und künstlich. Zugleich verdammt unheimlich.«
    »Standen diese Veränderungen möglicherweise in einem Zusammenhang mit dem Rest House?«
    Der Wirt schwieg. Er nagte an seiner Unterlippe. Ich sah den Schweiß auf seiner Stirn.
    »Ja oder nein?«
    »Wir denken es.«
    »Das ist doch schon mal von Vorteil. Aber denken heißt nicht wissen, und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Priester dort etwas Böses im Schilde führen. Meiner Ansicht nach wollen sie nur ihren Frieden haben, um in Ruhe sterben zu können. Das jedenfalls habe ich gehört.«
    Wieder zeigte sich der Wirt verstockt. Er wischte mit dem Tuch über seine Stirn, und auch seine Gäste schwiegen.
    In mir verstärkte sich immer mehr das Gefühl, dass mit diesem Rest House etwas nicht stimmte. Am liebsten hätte ich Father Ignatius danach gefragt, aber das war jetzt nicht der richtige Ort und Zeitpunkt.
    Ich glaubte dem Wirt durchaus, dass hier etwas Unheimliches und Unerklärliches vorgefallen war und er nicht in der Lage war, sich konkret auszudrücken.
    »Wir leiden«, sagte er schließlich, als er das Tuch zusammen mit seiner Hand sinken ließ.
    »Das nehme ich Ihnen sogar ab. Aber Sie wollen mir doch nicht weismachen, dass Sie unter den frommen Männern leiden, die dort die letzten Jahre ihres Lebens verbringen?«
    »Fromme Männer?«
    »Ja.«
    Da lachte er und schüttelte den Kopf. »Keiner von uns weiß wirklich, ob sich dort fromme Männer zusammengetan haben. Ich glaube es einfach nicht, dass sie nur fromm sind. Nein, nein, so denken auch andere Menschen hier im Ort.«
    »Gut«, sagte ich, »was sind sie dann?«
    »Anders.«
    »Wie anders?«
    Der Wirt senkte den Kopf und schaute auf seine Füße, die ich nicht sah. »Es gibt Gerüchte«, flüsterte er dann, »sehr böse sogar. Und keiner von uns weiß, ob es sich dabei tatsächlich nur um Gerüchte handelt.«
    »Sie denken an Tatsachen?«
    »Ja.«
    »Und was beinhalten sie?«
    Wieder schwieg der Wirt. Das Schweigen dauerte recht lange.
    Einer der

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