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1215 - Der Ruf des Stahlherrn

Titel: 1215 - Der Ruf des Stahlherrn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fest. „Da hätten wir gleich quer durch Starsen fahren und Ghaatins Blockaden durchbrechen können."
    „Wir wollen nur das Große Ei besichtigen", erklärte Atlan.
    „Wozu denn das?" fragte Mosker verwirrt.
    Der BOHRER fuhr durch einen künstlichen Rohrschacht nach oben und glitt dann auf eine Rampe hinaus, die abrupt über einem tiefen Abgrund endete.
    Atlan bot sich durch die Kanzel ein überwältigender Anblick. Vor ihnen erstreckte sich eine zehn Kilometer lange Höhle, die, da sie sich auf halber Höhe befanden, tausend Meter in die Tiefe und ebenso weit in die Höhe reichte. Und darin erhob sich ein solcher Aktivator wie jener, mit dem Atlan und Salik kommuniziert hatten.
    Aber dieser Aktivator speicherte schon lange keine Vitalenergie mehr. Seine eiförmige Hülle war fleckig und stumpf und an vielen Stellen geborsten. Es war ein zerbrochenes großes Ei. Atlan konnte nicht glauben, daß die Schäden durch natürliche Einwirkungen entstanden waren, aber vermutlich würde man nie erfahren, wer sie wirklich verursacht hatte. Es spielte auch keine Rolle. Fest stand nur, daß dieser Aktivator nie mehr tätig sein würde.
    Die riesige Höhle lag in düsterem Licht da, plötzlich erstreckte sich jedoch über die Wände und den Böden ein goldenes Leuchten. Wie goldene Finger! dachte Atlan. Goldene Finger aus Vitalenergie suchen den Aktivator.
    Niemand in der Kanzel sprach ein Wort. Alle beobachteten gebannt das unwirklich anmutende Schauspiel. Die Tausende und Abertausende Goldfinger bildeten bereits ein dichtes Netzwerk, das sich allmählich zu einer strahlenden Fläche schloß Und die Goldfinger griffen weiter nach dem Aktivator, näherten sich ihm, berührten ihn.
    „Das muß zur Katastrophe führen!" rief Atlan entsetzt. „Der Aktivator ist nicht in der Lage, irgendwelche Energien zu speichern. Weg von hier, bevor die Katastrophe eintritt."
    Aber weder Damoozin noch Viilpren schienen seine Warnung zu hören. Sie reagierten nicht. Pas Gold der Vitalenergie hatte sie in seinen Bann geschlagen.
    Wenn der brüchige Aktivator unter der Spannung der Vitalenergie explodierte, dann konnten Kräfte freiwerden, die diese gewaltige Höhle zum Einsturz brachten!
    Atlan wollte schon den Platz mit Viilpren wechseln, als er die Veränderung merkte. Die Vitalströme, die nach dem Aktivator getastet hatten, zogen sich wieder zurück, gingen ihm aus dem Weg und suchten sich andere Bahnen. Die Höhle, die gerade noch im goldenen Licht erstrahlte, verfiel wieder in diffuses Dämmerlicht. Bald darauf war der Vitalstrom wieder versiegt.
    Atlan atmete auf. Er fragte sich, wer die lenkende Kraft war, die die Vitalströme nach hier leitete und im letzten Moment die drohende Gefahr erkannt hatte.
    , „Setzen wir die Fahrt fort", entschied Atlan.
     
    *
     
    Atlan hatte sich in den Mannschaftsraum zurückgezogen, um ein wenig auszuspannen. Es gab nur eine einzige große, weich gepolsterte Liegefläche. Die Hegeten räumten bei seinem Eintreffen das Feld. Zurück blieben Chulch und Ar'Gentov. Der Troteer funkelte Atlan zornig an.
    „Ich weiß alles über dich", sagte er und deutete auf Chulch, der zusammengerollt dalag und zu schlafen schien, ohne die leeren Satteltaschen abgelegt zu haben. „Der Plünderer hat wahre Lobeshymnen auf dich gesungen. So falsch sein Gesang ist und so hohl seine Phrasen, so schätze ich auch dich ein. Du willst vom Hochland kommen. Was willst du hier?"
    „Starsen davor bewahren, ein Graugebiet zu werden", sagte Atlan müde und streckte sich aus.
    „Und du bist ein Fünfer wie der Stahlherr?"
    „Das wird sich am Tortransmitter weisen", antwortete Atlan mit geschlossenen Augen.
    „Du traust dir zu, einen Tortransmitter zu steuern - das sehe ich mir an", giftete der Troteer weiter. ,\Du stellst dich also über den Ältesten. Du glaubst, mehr zu sein als der älteste Geriokrat. So ist es doch?"
    „Nur bedingt", antwortete Atlan. „Ich halte meine Moral für die bessere, aber das ist Ansichtssache. Der Älteste und der Fratervorsteher sind Graue Lords. Sie sind von gleicher Gesinnung und haben dasselbe Ziel. Sie haben eine eigene Philosophie, die auf der Moral von Grauleben basiert. Wenn du sie fragst, wenden sie dir antworten, daß ich für die falschen Werte eintrete. Aber würdest du nach ihren Prinzipien leben und grau werden wollen?"
    „Kluge Reden", sagte Ar'Gentov verächtlich. „Letztlich läuft es doch nur darauf hinaus, daß ihr das herrschende System zerstören wollt, um selbst an die

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