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1217 - Abenteuer im Grauland

Titel: 1217 - Abenteuer im Grauland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihnen."
    Atlan schloß für einen Augenblick die Augen. Er hatte telepathischen Kontakt zu Lethos-Terakdschan, der als unsichtbarer Gefährte im Hintergrund bleiben sollte, um in Notfällen überraschend eingreifen zu können. Es dauerte nicht lange, bis die wichtigsten Mitteilungen ausgetauscht waren. Dann stand der Arkonide auf.
    Ohne den Tiziden anzusehen, verließen die beiden Männer den Raum, flankiert von den schußbereiten Robots.
    „Erfolg?" sagte Jen Salik knapp.
    Atlan lächelte schwach.
    „Es sieht so aus", antwortete er. „Wir werden abwarten müssen."
    Geräuschvoll hallten die Tritte der Roboter in den Gängen und Fluren der Station, die einen erschreckend verlassenen Eindruck machte.
     
    *
     
    Meister Dovhan sah den beiden hinterher. Irgendwie hatte er sich Ritter der Tiefe eindrucksvoller vorgestellt, aber seine Kenntnisse über diese Dinge waren ohnehin nicht besonders umfangreich. Der Tizide hatte andere Dinge im Kopf.
    Er wollte sich um den jungen Abaker kümmern, der seinem Vater solche Sorgen bereitete. Außerdem war es an der Zeit, den Verlauf des Selbstexperiments nachzuprüfen und nötigenfalls Veränderungen am Ablauf vorzunehmen.
    Meister Dovhan suchte sein Labor auf. Sein implantierter Zwilling hatte inzwischen eine stattliche Größe erreicht, und die Impulse, die von ihm ausgingen, machten Meister Dovhan immer mehr zu schaffen. Deutlich war zu spüren, daß der Einfluß des geistaufspaltenden Gens allmählich auch auf den Normalkörper überzugreifen begann, und damit war das ganze Experiment gefährdet.
    Der Tizide entnahm dem Zwillingskörper eine Gewebeprobe und untersuchte sie. Die Ergebnisse waren so, wie es Meister Dovhan erwartet hatte. Jetzt war es an der Zeit, das Experiment voranzutreiben und einen der Multi-Kodes auszulösen, damit endlich verwertbare Erkenntnisse gesammelt werden konnten. Ein vielfach verwendbares Medikament konnte diese Arbeit besorgen. Es Würde allerdings ein paar Stunden dauern, bis die Wirkung eintrat. Zeit genug also, sich inzwischen mit dem Jungen zu beschäftigen.
    Meister Dovhan nahm das Mittel ein und suchte in seiner Station nach Bonsin. Er konnte ihn schon von weitem wahrnehmen. Der Junge spielte mit einem defekten Robot herum und sang dazu. Seine Augen blitzten vor Freude, als Meister Dovhan den Raum betrat.
    Sie verdüsterten sich aber sofort, als der Abaker erkannte, wer ihn aufsuchte.
    „Komm mit", sagte Meister Dovhan so freundlich er nur konnte. „Es wird nicht weh tun, ganz bestimmt nicht."
    Der Blick des Jungen verriet, daß er zweifelte.
    „Ich werde dir ein wenig Blut abzapfen, und wenn ich es untersucht habe, werde ich dir sagen können, was dir fehlt."
    Zweifelnd folgte der junge Abaker dem Tiziden in das Labor. Bonsin lachte laut auf, als er auf dem Bildschirm an der Wand sehen konnte, wie im eingelegten Präparat gerade eine Zellteilung ablief. In der riesigen Vergrößerung war zu sehen, wie sich die DNA aufspaltete und dabei verdoppelte. In der dreidimensionalen Darstellung auf dem Monitor war es ein verwirrendes Schauspiel für Laien. Meister Dovhan warf nur einen flüchtigen Blick darauf, für ihn waren derartige Darstellungen Alltag.
    Immerhin half ihm Bonsins Vergnügen an den Bewegungen. Sie lenkten den Jungen so ab, daß er gar nicht bemerkte, wie Meister Dovhan ihm ein paar Milliliter Blut abzapfte.
    Danach ließ der Tizide den Jungen mit dem Mikroskop herumspielen, nach Kleinstlebewesen suchen oder eine bewegliche Zelle kreuz und quer durch das Präparat verfolgen.
    Währenddessen entnahm Meister Dovhan der Blutprobe ein paar Zellen, brach sie biochemisch auf und legte die Erbstruktur des Abakers frei In einem ersten Probedurchlauf ließ er das Material von der Positronik nach standardisierten und abweichenden Merkmalen durchmustern, das war das übliche, zeitschonende Verfahren.
    Nach kurzer Zeit standen die Ergebnisse fest. An Bonsins Erbmaterial war nichts Auffälliges zu entdecken; es sah aus wie der Gen-Kode anderer Abaker auch. Nur an einer Stelle gab es eine Anomalie.
    „Jetzt brauche ich das Gerät", erklärte der Tizide und schob den Jungen weg. In riesenhafter Vergrößerung erschien der Ausschnitt auf dem Schirm.
    „Hm", machte Meister Dovhan nachdenklich. „Woher kenne ich das?"
    Sein Zwilling gab ein Knurren von sich. Bonsin wich, erschreckt einen Schritt zur Seite.
    Es war dieses Knurren, das den Tiziden auf die richtige Fährte brachte. Die Erkenntnis ließ ihm fast den Atem stocken, und mit einem

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