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1217 - Abenteuer im Grauland

Titel: 1217 - Abenteuer im Grauland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zum Spielen seinem Geist mitgebracht hatte, waren viel aufregender als blöde Namen.
    Der Fremde kannte und wußte Dinge, die für Bonsin völlig fremd und aufregend neu waren. Vor allem konnte der Fremde seine Gedanken und Bilder viel deutlicher machen als die Eltern. Zum ersten Mal bekam Bonsin den Fremden zu sehen, denn er zeigte ihm lebende Wesen. Sie sahen seltsam aus mit nur zwei Armen und Beinen und den glatten Gesichtern, aber Bonsin spürte, daß der Fremde diese anderen sehr gern hatte, fast so gern, wie Bonsin Borla und Frobo hatte, und es beruhigte Bonsin, daß man mit solchen Wesen befreundet sein konnte.
    Tolle Sachen mußte man mit ihnen anstellen können, und Bonsin begann sich zu überlegen, was man wohl machen könnte.
    „Bist du in der Nähe?" fragte er an. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten.
    „Sehr nah. Später wirst du mich sehen können. Aber wenn es dir Spaß macht, dann spiele noch ein bißchen. Es macht mir Spaß, dir zuzusehen. Du bist sehr munter.
    Möchtest du einen neuen Namen von mir haben?"
    Die Idee gefiel Bonsin. Er hatte es schon einmal mit seinen Freunden gespielt, aber denen war nicht viel eingefallen.
    „Ja, ja", gab er eifrig durch.
    „Hmm", machte der Fremde. „Ich glaube, ich werde dich Twirl nennen."
    Twirl, der Name gefiel Bonsin. Er war lustig und klang so, als wäre er gerade für ihn gemacht worden.
    „Gut, ich bin Twirl. Und du...?"
    Ein heiserer Laut ganz in der Nähe ließ Bonsin aufschrecken. Der Kontakt riß ab. Vor ihm stand Meister Dovhan...
    Es stand jetzt zweifelsfrei fest, und Meister Dovhan begriff, daß er sofort handeln mußte.
    Es war nicht zu glauben, das fast vergessene Experiment war ein voller Erfolg gewesen.
    Sorgsame Planung und ein paar glückliche Zufälle hatten das Ergebnis gebracht, nach dem Meister Dovhan so lange geforscht hatte. Es gab keinen Zweifel, dieser Junge Bonsin war völlig immun gegen den Tiefeneinfluß, und diese Immunität war ebenso gründlich wie vererbbar.
    Vor geraumer Zeit hätte Meister Dovhan dies als Triumph gefeiert, jetzt erfüllte es ihn mit großem Schrecken. Diese Immunität war in der neuen Lage geradezu ein Verbrechen, und wenn die Grauen Lords herausbekamen, daß er es gewesen war, der diese Immunität bewirkt hatte, war Meister Dovhan verloren. Es gab keinen anderen Weg, er mußte in aller Schnelligkeit ein Mittel finden, dieses Gen in Bonsins Erbanlagen zu zerstören, damit es nicht weitergegeben werden konnte zum Schaden Graulebens, dem Meister Dovhan verpflichtet war wie alle Bewohner Mhuthans.
    Meister Dovhan zuckte zusammen. Eine unbekannte Kraft schien nach seinem Geist zu greifen und ihn erbarmungslos zu bearbeiten. Der Tizide stieß ein Stöhnen aus, sein Körper krümmte sich leicht.
    Es dauerte nicht lange, bis Meister Dovhan begriff, wer ihm da zusetzte. Es war sein Experimentalzwilling, der versuchte, den Geist des Forschers unter Kontrolle zu bekommen, und Meister Dovhan ahnte, daß es sein Ende sein würde, wenn er diesen Kampf nicht bestand.
    Der Kampf verlief nahezu geräuschlos. Der Junge, der seltsam verträumt in einem Sessel hockte, bekam nichts davon mit.
    Meister Dovhan wollte schreien, die Robots um Hilfe rufen, aber er brachte keinen Laut über die Lippen. Rasende Schmerzen jagten durch seinen Körper, als der Experimentalzwilling gnadenlos den Geist des Forschers angriff.
    Der Tizide konnte es nicht verhindern, langsam aber sicher spaltete sich sein Geist auf.
    Er hatte die Multi-Kodes nicht mehr unter Kontrolle, was in seinem Körper und seinem Geist ablief, war nicht länger zu beherrschen.
    In hilfloser Ohnmacht mußte Meister Dovhan .erleben, ,wie der Zwilling immer größere Teile seines Körpers zu kontrollieren begann, und er konnte auch die haßerfüllten Ausbrüche dieses Kunstgeschöpfs spüren. Das Experiment war völlig fehlgeschlagen, der Zwilling reagierte nicht so, wie er nach dem Gen-Programm hätte reagieren müssen.
    Dafür aber machte sich etwas anderes bemerkbar. Meister Dovhan spürte, wie sein Geist mit dem des Zwillings den Platz zu tauschen begann. Er konnte förmlich spüren, wie immer größere Teile seines Bewußtseins durch seinen Körper wanderten und sich in dem Zweitgesicht niederschlugen. Gleichzeitig schlüpfte der Zwilling mit seinen aberwitzigen Gefühlsausbrüchen in die Hülle des Gen-Technikers.
    Ein schrecklicher Verdacht durchfuhr Meister Dovhan, der wenig später Wirklichkeit wurde.
    Einen kurzen Augenblick lang verschmolzen die

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