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1217 - Abenteuer im Grauland

Titel: 1217 - Abenteuer im Grauland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schlag begriff er, was für einen Testkandidaten er in Bonsin hatte. Schnell holte sich der Tizide aus den Speichern der Positronik die nötigen Daten.
    Es gab keinen Zweifel. Die Stelle, an der Bonsins Erbstruktur vom Schema abwich, ähnelte in verblüffender Weise dem Kode, den Meister Dovhan gerade erst für seinen Selbstversuch entwickelt hatte. Und jetzt erinnerte er sich auch, was für ein Mittel er damals dem ratsuchenden Frobo verabreicht hatte.
     
    9.
     
    Lethos-Terakdschan wartete ab, bis der Robot über die Schwelle getreten war, dann schlüpfte er schnell ins Innere des Gebäudes. Er hatte ziemlich lange gebraucht, bis er eine Möglichkeit gefunden hatte, unsichtbar in die Forschungsstation einzudringen. Wie es im Innern aussah, wußte Lethos-Terakdschan in groben Zügen bereits. Der telepathische Kontakt zu Atlan und Jen Salik hatte ihm diese Daten geliefert, außerdem hatte er feststellen können, daß es zur Zeit in der Station nur sehr wenige Lebewesen gab.
    Da waren als erste seine Freunde Atlan und Jen Salik. Sie waren gut untergebracht und warteten unter Bewachung darauf, daß man sie an einen anderen Ort beförderte, eine Station, in der sie noch einmal darauf getestet werden sollten, ob sie auch tatsächlich Grauleben waren oder nicht. Um diese beiden brauchte sich Lethos-Terakdschan keine Sorgen zu machen.
    Die nächste Person war ein junger Abaker, den Lethos hatte wahrnehmen können. An diesem Jungen war etwas Besonderes, Lethos hatte es schon beim ersten Kontakt spüren können. Eine telepathische Erforschung dieses Denkens war seltsam schwierig gewesen, und in Lethos-Terakdschan war der Verdacht aufgekeimt, daß es sich bei dem Jungen möglicherweise um ein parabegabtes Wesen handelte. Zudem waren die Gedankengänge des Jungen seltsam verworren gewesen.
    Das erste, was Lethos-Terakdschan hatte erfassen können, war das überbordende Temperament eines geborenen Lausbuben gewesen. So stark war dieser Charakterzug, daß sich Lethos minutenlang hatte anstecken lassen von dieser Fröhlichkeit und Ausgelassenheit.
    Daneben aber waren Züge von Altklugheit zu spüren. Nach dem Empfinden von Lethos-Terakdschan hatte der Junge einige Erfahrungen machen müssen, die von ihm lange vor der Zeit erwachsenes Verhalten gefordert hatten. Gemischt war dieser Zug mit einem Anstrich von Schwermut.
    Unverkennbar auch, daß der Junge Angst hatte, fürchterliche Angst sogar. Gegenstand dieser Furcht waren offenkundig zwei Tiziden mit einer höchst eigentümlichen paraphysikalischen Ausstrahlung. Die Quellen dieser psionischen Strahlung lagen räumlich so dicht beieinander, als handle es sich um ein Wesen mit zwei Bewußtseinen in einem Körper. Während der eine Teil dieses Bewußtseins von Schwermut geprägt war, enthielt der andere vornehmlich Teile von Haß und Wut. In so konzentrierter Form hatte Lethos-Terakdschan solche Gefühlsballungen nicht erlebt.
    Um Atlan und Jen Salik brauchte sich Lethos-Terakdschan nicht zu kümmern, um so interessanter hingegen versprach der Kontakt mit dem jungen Abaker zu werden. Ein unverdorbenes fröhliches Gemüt im Land Mhuthan war eine bemerkenswerte Ausnahme.
    Der Junge schien der einzige geistige Sonnenstrahl zu sein, der in dieses Gebiet grauer Düsternis und umwölkter Schwermut fiel. Klar und überaus deutlich hoben sich seine Gefühle von dem Hintergrund ab, der aus Verdrießlichkeit, Ärger, Depression und Verzweiflung bestand.
    Behutsam stellte Lethos-Terakdschan einen Kontakt zu dem Jungen her.
     
    *
     
    Bonsin zuckte zusammen.
    Etwas hatte ihn berührt, nicht körperlich, sondern geistig. Der Junge begann zu zittern, denn was er spüren konnte, hatte er lange nicht mehr erlebt.
    Eine lange vermißte Wärme durchflutete seinen Körper. Er konnte sich an dieses fremde Bewußtsein schmiegen wie an ein molliges Kissen. Es war fast so wie damals, als Frobo und Borla noch anders gewesen waren, freundlich und liebenswürdig. Immer schon hatte er es spüren können, als ganz kleines Kind schon, aber erst in der letzten Zeit war er sich darüber klargeworden, daß nicht jeder diese Gabe hatte.
    Bonsin bekam ein wenig Angst.
    Alles war so schrecklich und unheimlich an diesem Ort. Meister Dovhan, der von den Eltern so gelobt worden war, war nicht nur scheußlich anzusehen, er war auch erfüllt von Gedanken, die Bonsin zwar nicht klar verstehen konnte, die ihm aber deutlich verrieten, daß der Tizide niemandes Freund war. Und jedes mal, wenn er sich auf das zweite Gesicht

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