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1218 - Der Haluter Sokrates

Titel: 1218 - Der Haluter Sokrates Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Gen-Technikern ausging, da sie aller Wahrscheinlichkeit nach die genetische Entwicklung der gesamten Tiefe zu steuern vermochten.
    „Wir müssen zum Grauen Lord", betonte der Terraner. „Ich glaube, im Augenblick ist nichts wichtiger als das."
    „Die Frage ist nur, wie wir das schaffen."
    „Wir müßten sein Vertrauen gewinnen."
    „Das ist das Problem. Ich weiß wirklich nicht, wie wir das anstellen können."
    Über eine Stunde lang diskutierten die beiden Ritter über den Grauen Lord. Vergeblich suchten sie nach einem Weg, sein Vertrauen zu gewinnen. Es schien keinen zu geben.
    „Ich glaube, es geht nur über Torleman", sagte Atlan schließlich.
    „Ihn müssen wir zuerst auf unsere Seite bringen. Der nächste Schritt könnte dann zum Grauen Lord fuhren."
    „Richtig", stimmte Jen Salik zu. „Die Frage ist, wie wir uns verhalten sollen. Bleiben wir passiv und lassen alles auf uns zukommen?"
    „Dann können Tage vergehen, ohne daß etwas geschieht."
    „Also werden wir aktiv und versuchen, die Dinge in Bewegung zu bringen."
    „Es geht nicht anders. Vielleicht ergeben sich einige Situationen, in denen wir unseren Nutzen für Torleman beweisen können."
    „Notfalls müssen wir sie herbeiführen." Jen Salik ging nachdenklich auf und ab.
    „Zunächst möchte ich wissen, was Torleman und Lofker da unten treiben."
    „Du meinst, es hat etwas zu bedeuten, daß wir sie in der Computerdarstellung gesehen haben?"
    „Davon bin ich überzeugt. Sie haben etwas zu verbergen."
    „Als Leiter der Kuppelstationen?"
    „Warum nicht? Sie könnten doch ganz offen zeigen, was sie machen. Aber das tun sie nicht. Ich bin ganz sicher. Da unten geschieht etwas, was nicht für die Augen der anderen bestimmt ist."
    „Dann haben wir keine andere Wahl. Wir müssen nachsehen."
    „Das kann unangenehme Folgen haben."
    „Das ist mir klar, aber wir haben dennoch keine andere Wahl. Wir müssen es tun."
     
    4.
     
    Die beiden Ritter der Tiefe Verließen ihre Unterkunft und betraten wenig später ein Labor, in dem Torleman arbeitete. Von hier aus waren es nur wenige Schritte bis zu dem Antigravschacht, in dem der Leiter von Eugen-3 zusammen mit Lofker nach unten geschwebt und hinter einem Schott verschwunden waren.
    Atlan begrüßte den Tiziden und erkundigte sich nach der Arbeit, die dieser gerade ausführte. Bereitwillig erläuterte Torleman ihm das Experiment, bei dem es um eine Gen-Manipulation ging. Ganz anders reagierte er, als Jen Salik ihn nach dem Aufbau von Eugen-3 fragte und ihn um Informationen über die Räumlichkeiten bat. Er lehnte brüsk ab.
    Die Tür öffnete sich, und Lofker kam herein. Atlan hätte ihn nicht erkannt, wenn Torleman ihn nicht mit seinem Namen angesprochen hätte, denn der Insektenkopf, den er auf der Brust getragen hatte, fehlte. Dadurch sah Lofker fast normal aus. Allerdings schien er noch immer Mühe zu haben, sich aufrecht zu halten. Die Entlastung hatte kaum geholfen, so gewaltig sie für ihn auch sein mußte.
    „Fehlschlag", sagte er anstelle einer Begrüßung. „Nicht der geringste Erfolg."
    Torleman blickte ihn bestürzt an. Er streckte die Arme aus, um ihm sein Bedauern auszudrücken.
    „Würdest du mir sagen, um was es geht?" fragte Jen Salik behutsam. „Wir würden dir gern helfen."
    „Das ist nicht euer Problem", wies Torleman ihn ab. „Was wir nicht können, das könnt ihr schon lange nicht."
    Atlan betrachtete Lofker, der ein Bild des Elends bot. Auf der Brust des Tiziden ließ eine große, verklebte Wunde erkennen, wo der Insektenkopf gesessen hatte. Der Leiter von Eugen-17 hatte ihn mit großem Geschick abgetrennt.
    Der Arkonide fragte sich, ob diese Operation die Ursache für das Befinden Lofkers war, oder ob es ihm aus einem anderen Grund so schlecht ging.
    Die Operation kann es nicht sein, wies ihn der Logiksektor zurecht. Derartige Eingriffe sind für Tiziden alltäglich. Sieh dir Torleman an. Sein Körper ist ebenfalls mit Narben bedeckt, wenn auch nicht mit so frischen. Keiner der anderen Tiziden bietet ein derartiges Bild wie Lofker. Es müssen seelische Gründe sein.
    Seelische Gründe!
    Atlans Gedanken überschlugen sich. In fieberhafter Eile suchte er nach einem Ansatzpunkt. Lofker war durch seine Schwäche angreifbar. Sie mußten sich auf ihn konzentrieren und bei ihm den Hebel ansetzen, mit dessen Hilfe sie hofften, sich bis an die Seite des Grauen Lords vorarbeiten zu können. Sie mußten dem Grauen Lord beweisen, daß sie nicht nur grau, sondern auch in seinem Sinn

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