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1218 - Der Haluter Sokrates

Titel: 1218 - Der Haluter Sokrates Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zuverlässig waren.
    „Du solltest uns nicht unterschätzen, Torleman", sagte Atlan. „Wir sind beide Wissenschaftler und mit vielen Problemen vertraut. Wenn Lofker vor einer für ihn unlösbaren Aufgabe steht, warum sollte er dann nicht unseren Rat einholen? Vielleicht kennen wir die Antwort, die er sucht. Warum sollte er Zeit verschwenden, wenn das nicht unbedingt nötig ist?"
    „Ich kann darauf verzichten", erwiderte Lofker stolz.
    Am nächsten Tag sahen sie ihn wieder, und jetzt hatte er kaum noch die Kraft, sein Auge offen zu halten. Geradezu unterwürfig näherte er sich ihnen, nahm sich dann jedoch zusammen und richtete sich ächzend auf.
    „Es geht nicht anders", sagte er zu Torleman, der wiederum in seinem Labor arbeitete.
    „Ich muß sie fragen."
    „Du mußt es wissen", erwiderte der Leiter von Eugen-3 mürrisch. Er war ganz und gar nicht damit einverstanden, daß Lofker sich an Atlan und den Terraner wenden wollte. „Bist du dir sicher, daß du ihnen vertrauen kannst?"
    „Wenn er es immer noch nicht ist, dann wird es Zeit, daß er zur Vernunft kommt", bemerkte Jen Salik. „Und wenn du es nicht bist, solltest du dafür sorgen, daß wir Eugen-3 schnellstens verlassen und zum Grauen Lord gehen können."
    Torleman ballte die vier Fäuste über dem Auge.
    „Das waren dreiste Worte", fuhr er den Terraner an. „Hast du wirklich noch nicht begriffen, daß der Graue Lord euch nicht sehen will?"
    „Warum nicht?" fragte Atlan erstaunt.
    „Weil er euch für feindliche Agenten hält."
    Die beiden Ritter der Tiefe blickten sich an, als seien sie maßlos überrascht.
    „Feindliche Agenten?" Der Arkonide lachte laut auf. „Welcher gehirnlose Narr könnte ihm so etwas weisgemacht haben?"
    „Dieser gehirnlose Narr war ich", eröffnete ihm Torleman.
    „Verzeih", sagte Atlan und tat, als sei ihm der Zwischenfall peinlich. „Das konnte ich nicht wissen."
    „Es geht nicht um Vertrauen", stellte Lofker gequält klar. „Ich benötige den Rat eines Wissenschaftlers. Du kannst ihn mir nicht geben, also muß ich deine Gäste fragen."
    „Tu, was du nicht lassen kannst." Torleman verließ das Labor.
    Er würde dich zurückhalten, meinte der Extrasinn, wenn er die Macht dazu hätte. Ganz so schlimm scheint es also nicht um dich zu stehen. Der Graue Lord hat Torlemans Möglichkeiten eingeschränkt. Du solltest ihm möglichst bald beweisen, daß du kein feindlicher Agent bist.
    „Was können wir für dich tun?" fragte Jen Salik den tizidischen Wissenschaftler.
    „Kommt mit", bat er und eilte davon.
    Die beiden Ritter der Tiefe folgten ihn zum Transmitter. Lofker stellte das Transportgerät ein und kehrte mit ihnen in die Kuppelstation Eugen-17 zurück.
    „Torleman wird sich beruhigen", sagte er. „Er ist davon überzeugt, daß wir Tiziden die besten Wissenschaftler der Tiefe sind, und daß es niemanden geben kann, der uns gleichkommt. Wenn ihr mir tatsächlich helfen könnt, würdet ihr ihn damit in eine seelische Krise treiben, die er euch nie verzeihen würde."
    „Du meinst, er würde so etwas wie einen feindlichen Akt darin sehen, wenn wir dir helfen?"
    „Ja, Jen Salik. Genau das. Überlegt es euch also gut. Mich würdet ihr zum Freund gewinnen, in Torleman aber hättet ihr einen mächtigen Feind."
    „Wir werden das nicht gegeneinander abwägen", erklärte der Arkonide. „Außerdem ist es ja noch nicht soweit. Vielleicht hat Torleman recht, und wir können das Problem tatsächlich nicht lösen."
    „Das wäre eine Katastrophe."
    „Ist es so schlimm?" forschte Jen Salik, während sie durch die Gänge von Eugen-17 eilten, vorbei an anderen Tiziden und Abakern.
    „Allerdings. Sie waren vorübergehend verschwunden. Wahrscheinlich in einer anderen Dimension. Nur ein Zufall hat sie zurückgebracht. Jetzt sieht es so aus, als würden sie erneut abgleiten, und ich weiß nicht, wie ich es verhindern soll."
    Mit diesen Worten sagte er ihnen so gut wie nichts. Sie verzichteten jedoch auf weitere Fragen, da sie sicher waren, ohnehin bald das ganze Problem kennen zu lernen.
    Tatsächlich dauerte es nicht mehr lange, bis es soweit war. Sie betraten einen Raum, der von einem eigentümlichen Leuchten erfüllt war. In seiner Mitte standen drei Tiziden. Einer von ihnen etwa ebenso groß wie Lofker, wirkte jedoch bei weitem nicht so massig, und seine Haut war weniger bleich. Die anderen beiden waren kaum anderthalb Meter hoch.
    Projektionen! dachte Atlan im ersten Moment, und er wartete unwillkürlich darauf, daß sein

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