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1219 - Die Abrechnung

1219 - Die Abrechnung

Titel: 1219 - Die Abrechnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht. Es roch nach feuchter Kleidung, aber auch nach einem Parfüm, dessen Duftmarke ihr ebenfalls missfiel.
    Sendrine blieb stehen. Ihre Sinne waren angespannt.
    Es konnte sein, dass sich in der Dunkelheit etwas bewegte, aber darauf hätte sie nicht gewettet. Es existierte wohl mehr in ihrer Vorstellungskraft.
    »Wer sind Sie? Was wollen Sie?« Sendrine wunderte sich über sich selbst, weil sie es überhaupt geschafft hatte, eine Frage zu stellen.
    »Ich will dich!«
    Sie verkrampfte sich. Die eine Antwort hatte ihr ausgereicht.
    Der Kerl war ihretwegen gekommen. Es war kein Zufall gewesen, dass er das Haus betreten hatte. Ihretwegen. Es konnte sein, dass er sie schon in den letzten Tagen beobachtet und nur auf eine günstige Gelegenheit gelauert hatte, die jetzt eingetreten war.
    Sie begann zu zittern. Der Mann entwickelte sich in ihrer Fantasie zu einem albtraumhaften Untier, das aus irgendeiner bösen und fremden Welt geflohen war. Die Kälte hatte sie wieder wie ein Schock erfasst und sie bewegungsunfähig gemacht.
    Plötzlich war er bei ihr.
    Sendrine spürte ihn. Sie merkte, wie sein Körper an ihrer linken Seite entlangstreifte, und bei dieser Berührung erschauerte sie.
    Dann griff der Fremde zu.
    Mit einem Arm umfasste er ihren Körper, zog ihn zurück, sodass Sendrine gegen den Fremden gepresst wurde, und vor ihrem Gesicht bewegte sich die zweite Hand.
    Einen Moment später lag etwas Kaltes an ihrer Kehle.
    Sendrine wusste sofort, dass es die Klinge eines Messers war…
    ***
    Sheila Conolly trat aus dem Haus und in den Garten hinein.
    Sie brachte ein Tablett mit, auf dem neben einer frischen Flasche Rosé auch zwei Windlichter standen. Es waren tulpenartige Glasgefäße, in deren unteren Dritteln sich feiner Sand befand. Auf ihm standen die beiden Kerzen, um deren Dochte die Flammen tanzten.
    Shao, Suko und Bill saßen im Garten um einen geräumigen Holztisch herum. Wer eben konnte, blieb bei diesem frühsommerlichen Wetter nicht im Haus, sondern ging nach draußen, um die frische Luft richtig zu genießen. Das war bei den Conollys auch nicht anders. Sie hatten auch gegessen, denn Sheila machte mit ihrer selbst gebackenen und sehr gut bele gten Pizza den Gästen immer wieder eine Freude.
    Der Wein war für sie und ihren Mann. Shao und Suko hielten sich an Wasser, hatten aber auch Tee getrunken. Ein herrlicher Abend neigte sich dem Ende entgegen, und allmählich senkte sich die Sonne auch dem westlichen Horizont zu.
    Sheila hatte die Teller vom Tisch weggeräumt. Sie stellte das Tablett ab und verteilte die beiden Windlichter. Beobachtet wurde sie dabei von ihren Gästen, die zwar lächelten, deren Lächeln jedoch nicht echt, sondern mehr gezwungen war.
    »Danke«, sagte Bill, griff zur Weinflasche und schenkte in die beiden Gläser ein. Die Flasche stellte er in den durchsichtigen Kühler am Rand des Tisches und hob sein Glas an.
    »Trotzdem, Freunde, wir sollten darauf trinken, dass es uns und auch John noch gibt.«
    Das taten sie. Aber Sheila sagte, als sie das Glas wieder zurück auf den Tisch stellten: »Uns gibt es noch, nur leider den Abbé nicht mehr.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich kann es noch immer nicht begreifen, dass er nicht mehr lebt. Man hat ihn getötet. Man hat ihm brutal das Genick gebrochen.« Sie schauderte zusammen und schaute durch eine Lücke in den Garten hinein, der sich durch den Anbruch der Dunkelheit veränderte, weil seine Konturen verschwammen. Die Schatten flossen in ihn hinein, als wären dunkle Geister aus einer anderen Welt dabei, die Herrschaft zu übernehmen.
    Bill hatte die Gartenbeleuchtung eingeschaltet. Lampen strahlten ein weiches Licht aus. Es verteilte sich über das Blattwerk der Sträucher und gab ihm einen goldenen Glanz, als wäre dies ein verwunschener Flecken Erde, aus dem plötzlich die Figuren zahlreicher Märchen entsteigen würden.
    »Wir haben nichts für ihn tun können«, sagte Suko.
    »Das weiß ich ja«, gab Shao flüsternd zurück. »Aber es ist trotzdem schrecklich.«
    Bill Conolly trank einen Schluck Wein. Er war auf Suko und John sauer gewesen, weil sie ihn nicht darüber informiert hatten, dass Vincent van Akkeren, der Grusel-Star, es geschafft hatte, seinen Platz in der Hölle zu verlassen.
    Van Akkeren hasste die Templer. Zumindest diejenigen, die ihm nicht auf seinem Weg folgten. Er selbst hatte sich immer an die Spitze setzen wollen, denn er sah sich nicht nur als einen Menschen an, sondern als die Reinkarnation des Dämons Baphomet. Es

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