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1220 - Gefangen im Hexenloch

1220 - Gefangen im Hexenloch

Titel: 1220 - Gefangen im Hexenloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Wald, als gäbe es dort keine Hindernisse. Manchmal drehte es sich, und dann funkten in seinem Innern kleine grünsilbrige Punkte auf, dann sackte es wieder zusammen und veränderte seine Gestalt in eine Kugel, die ihren Weg halbhoch durch den Wald suchte.
    Ob er nach vorn, zur Seite hin oder auch nur im Kreis lief, das wusste Harry nicht. Für ihn ging es einfach nur weiter, bis zum hoffentlich nicht bitteren Ende.
    Und dann blieb das Licht stehen!
    Harry hatte es zunächst nicht richtig mitbekommen. Er war noch weitergegangen und wurde erst von einer weichen Stelle am Boden gestoppt, in die sein rechter Fuß einsank. Er zog ihn mühsam wieder hervor, bewegte sich nach links und umklammerte dort einen schmalen Baumstamm wie ein Betrunkener den Laternenpfahl.
    Sein Atem pfiff aus dem offenen Mund. Er stöhnte leicht dabei. Er wischte durch das Gesicht. Dort klebte nicht nur der Schweiß. Da hatten sich auch zahlreiche Blätter abgesetzt, die er beim Laufen losgerissen hatte.
    Stahl brauchte seine Zeit, um sich zu beruhigen. Die Luft schmeckte ihm nicht. Sie war nicht nur zu feucht, sie war auch mit fauligen Gerüchen gefüllt, die nur dann entstehen konnten, wenn es in der Umgebung sehr feucht war.
    Das Licht stand schräg vor ihm. Harry konnte nicht anders, er musste sich einfach darauf konzentrieren. Es war zu prägnant.
    Nachdem sich sein Atem beruhigt hatte und er wieder einen klaren Gedanken fassen konnte, schüttelte er den Kopf. Er war über die Erscheinung beunruhigt, denn jetzt hatte sie schon die Form einer bestimmten Gestalt angenommen. Das grünliche Licht war zu einer Säule geworden, die Ähnlichkeit mit der Gestalt eines Menschen aufwies. Nur fehlten bei ihr die Arme, auch die Beine und natürlich der Kopf.
    Der Agent wartete noch eine Minute ab. Jedenfalls nach seiner Schätzung. Als sich das leuchtende Ding noch immer nicht bewegt hatte, nickte er und gab sich so selbst den Startschuss. Er machte sich auf den Weg, um herauszufinden, warum sich die Erscheinung nicht mehr weiter bewegte. Er hoffte allerdings, dass sie ein Ziel erreicht hatte, mit dem auch er zufrieden sein konnte.
    Zu sehen war dieses Ziel für Stahl nicht. Zu dicht war der Wald. Zu viele Bäume und auch hohes Gestrüpp nahmen ihm die Sicht. Außerdem war der Boden nicht eben. Er musste bergauf gehen und durchquerte auch wieder kleine Senken.
    Das Licht stand wie eine Eins!
    Es schien sich in eine Laterne verwandelt zu haben, die niemand mehr von der Stelle rücken konnte. Es lockte, und Harry Stahl suchte den direkten Weg zum Ziel.
    Auch hier hatte er Schwierigkeiten, aber eine erste Entdeckung machte ihm Mut. Plötzlich war ihm, als wäre ein Märchen zu einer Tatsache geworden, denn er sah trotz der schlechten Lichtverhältnisse vor sich den Umriss eines Hauses.
    Wie in der Geschichte von Hänsel und Gretel. Da hatten sich die beiden Kinder auch im Wald verlaufen und waren schließlich an das Knusperhaus der Hexe gelangt. Die hatte nur auf die Geschwister gewartet, um sie umbringen und braten zu können.
    Als Kind hatte sich Harry davor gefürchtet, später hatte er über dieses Märchen gelacht und jetzt drang wieder das alte Furchtgefühl der Kindheit in ihm hoch.
    In den Schlagertexten wurden Märchen oft wahr. Da hoffte man sich die heile Welt herbei. Hier wollte Harry nicht, dass ein böses Märchen zur Wahrheit wurde.
    Das Haus war wie ein Magnet. Es zog ihn an. Er musste es einfach aus der Nähe sehen. Zumal auch das Licht dort in der Nähe angehalten hatte. Es stand einfach nur da und erinnerte Harry an einen Wächter im Bereich des Eingangs.
    Auf ihn ging Stahl zu.
    Es klappte jetzt besser. Jemand hatte den Weg zum Haus regelrecht frei gemacht. Das hohe Gras und das Buschwerk waren abgesenst worden, und Harry näherte sich ohne Probleme dem Haus.
    Die Erscheinung war da und trotzdem weg!
    Er sah sie nicht mehr vor dem Haus.
    Sie hatte es bereits geschafft, sich durch die Wände zu drängen. Das Schimmern war schwächer geworden, und Harry ahnte jetzt, dass man auf ihn wartete.
    Er fühlte sich irgendwie beruhigter, auch wenn er nicht wusste, was auf ihn zukam. Es war eben nur gut, ein Ziel zu haben, und davor stand er und schüttelte den Kopf.
    Das Hexenhaus!
    Anders konnte er nicht denken. Dieser Bau sah aus wie das Hexenhaus aus dem Märchen Hänsel und Gretel. Zumindest war es so beschrieben worden. Versteckt im Wald. Krumm und schief aus Holz gebaut mit einer ebenfalls schiefen Tür. Kleine Fenster, die schon mehr

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