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1220 - Gefangen im Hexenloch

1220 - Gefangen im Hexenloch

Titel: 1220 - Gefangen im Hexenloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beiden Kindern den Tod bringen können.
    Elvira bewegte ihre Augen. Die Pupillen hatten sich verändert. Sie waren plötzlich unglaublich groß geworden und erinnerten mich an kalte Kugeln. »Leg sie weg! Leg deine Pistole weg! Wenn nicht, dann hörst du das Knirschen ihrer Genicke.«
    Ja, sie meinte es ernst. Ich konnte nichts anderes tun, als zu gehorchen. Auf keinen Fall durfte ich die Kinder in Gefahr bringen.
    Ich streckte den rechten Arm nach unten hin. Dann öffnete ich die Faust und ließ die Beretta fallen.
    Ich richtete mich wieder auf. »Zufrieden, Elvira?«
    »Ja, das bin ich. Jetzt stehen die Chancen wieder besser, Mensch.« Sie musste einfach lachen. »Du bist ein Mensch, und du hast dir angemaßt, stärker zu sein als ich und damit stärker als die Hölle. Nein, Sinclair, nein, das schaffst du nicht. Das ist unmöglich, denn kein Mensch ist stärker als die Hölle.«
    »Man kann es ja versuchen!«, sagte ich.
    Da lachte sie mich an und aus. »Ja, viele haben es versucht, aber nur die wenigsten haben es geschafft. Es ist vorbei, Sinclair, mit dir und mit den anderen beiden.« Sie lockerte plötzlich den Griff um Saschas Hals. Der Junge bekam wieder normal Luft. Dann erhielt er einen Stoß, und taumelte zur Seite.
    Ich hoffte darauf, dass Elvira mit Gitti das Gleiche tat. Da wurde ich enttäuscht. Sie hielt das Mädchen weiterhin fest und dachte auch nicht daran, ihren Griff zu lockern.
    »Rühr dich nicht, Sinclair! Rühr dich nicht! Tu nichts, sonst ist es mit dem kleinen Balg vorbei. Ein Ruck und es knirscht!«
    »Ja, ich weiß«, sagte ich, streckte dabei den linken Arm zur Seite, den rechten hielt ich näher am Körper. Diese Haltung wollte ich unbedingt beibehalten. In den folgenden Sekunden würde sich das Schicksal einiger Personen entscheiden, und nicht wenig hing dabei von mir ab.
    Elvira war trotzdem damit zufrieden. Sie wollte mehr, und sie hatte die Hand frei, die sie brauchte, um die Waffe meines Freundes Harry Stahl zu ziehen.
    Es hätte eine flotte Bewegung sein sollen, und sie wurde auch schnell durchgeführt, aber die Pistole steckte weder in einer Halfter noch recht bequem in einer Jackentasche. Sie hatte die Beutewaffe in die Tasche ihres kittelähnlichen Oberteils gesteckt, und das warf einige Falten. So dauerte es, bis sie die Pistole frei hatte.
    Für mich die Gelegenheit, an mein Kreuz zu kommen.
    Das holte ich schneller hervor - und streckte es zusammen mit meiner Hand durch das Gitter.
    Die Hexe konnte nicht anders. Sie musste den geweihten Talisman anschauen. Und sie erstarrte mitten in der Bewegung.
    Die Hand steckte zur Hälfte in der Tasche. Es war möglich, dass sie dort die Waffe schon festhielt, aber sie war nicht mehr in der Lage, sie hervorzuholen, denn jetzt schaute Elvira auf das, was sie und die Hölle bodenlos hassten.
    Und ich war froh, das Kreuz endlich einsetzen zu können.
    »Es ist dein Ende, Elvira! Dein endgültiges, verdammtes Ende. Hast du gehört?«
    Sie hatte mich gehört, aber sie antwortete nicht. Noch hielt sie Gitti mit dem linken Arm umklammert. Das Mädchen schnappte nach Luft. Ich wollte, dass es frei kam.
    »Lass die Kleine los!«
    »Nein, nein! Ich werde ihr…«
    »Du wirst gar nichts!«, brüllte ich ihr entgegen, »überhaupt nichts mehr tun!«
    Dann schleuderte ich das Kreuz auf sie zu. Ich wollte nicht die Formel rufen, was mich Zeit gekostet hätte, ich wollte einfach nur, dass es zu einem Kontakt zwischen ihr und diesem Fanal des Lichts kam.
    Es war ihr nicht möglich, dem Kreuz auszuweichen. Auch wenn sie versuchte, noch zur Seite zu zucken, Sinn hatte es nicht. Das Kreuz war einfach zu schnell geworfen.
    Es schien für einen Moment sogar auf ihrer Brust liegen zu bleiben, dann aber rutschte es nach unten - und ließ einen Schweif aus Feuer hinter sich.
    Kurz zuvor hatte es die kleine Lichtexplosion gegeben, auf die ich gewartet hatte. Die Hexe warf sich zurück. Vielleicht wurde sie auch zurückgeworfen.
    Wichtig war in diesem Fall nur, dass sie ihre letzte Geisel losließ.
    Gitti torkelte zur Seite. Sie hustete, und sie war so schwach, dass sie hinfiel.
    Wie auch die Hexe. Tanzend hatte sie versucht, sich auf den Beinen zu halten, was ihr nicht gelungen war. Das Feuer hatte nicht nur ihre Kleidung erfasst, sondern auch ihren Körper, der lichterloh brannte. Mir tat es auf irgendeine Art und Weise gut, zuzuschauen, denn jetzt sah ich, dass mein Kreuz nichts von seiner Kraft verloren hatte und ich mich wieder auf es verlassen konnte.
    Die

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