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1220 - Im mentalen Netz

Titel: 1220 - Im mentalen Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fleisch und Blut in diesem Fall aus einem traumrealen Projektionskörper bestand. Doch was machte das schon! Die Hauptsache war, daß er sich wie in einem echten Körper fühlte.
    Hinter dem Spalt lag ein in rötliches Licht getauchter schmaler Korridor. Als Stalion ihn betrat, bebte sein Boden unter einem dumpfen Doppelschlag. Nur weg von hier! dachte er und eilte mit eingezogenem Kopf weiter. Der zweite Doppelschlag ertönte und ließ den Boden erbeben.
    Nicht nur den Boden! stellte Stalion im gleichen Moment fest. Der gesamte Korridor pulsiert!
    Ein dritter Doppelschlag – und wenig später ein vierter. Es wurde dem Oxtorner immer unheimlicher. Ihm war, als hörte er das Herz eines Riesen schlagen und er merkte, daß der Korridor im Rhythmus dieses Herzschlags pulsierte.
    Traumsymbolik!
    Dieser Gedanke vertrieb den Anflug von Entsetzen aus Stalions Bewußtsein. Dennoch beschleunigte er seine Schritte eher noch. Er wollte hinaus aus der Unwirklichkeit und wollte wissen, ob es draußen eine Wirklichkeit gab, die unverkennbar real war.
    Er wunderte sich nicht darüber, als der Korridor sich vor ihm weitete und er in die schattenhafte Alptraumwelt der Überlappungszone zwischen Träumen und Realitäten blickte. Er wunderte sich auch nicht darüber, daß die Schattenwelt von regenbogenfarbener pulsierender Helligkeit im Rhythmus eines Herzschlags erleuchtet wurde. Die Farben des Regenbogens waren für sein Verständnis das Wahrzeichen der Pedotransmitter, wie sie vom Dekalog der Elemente benutzt würden.
    Stalion schluchzte vor Erleichterung, als er die Schattenwelt verließ und in die reale Welt stolperte. Vor ihm ragte die pulsierende, regenbogenfarbene Kugel des Pedotransmitters auf, der ihn - aller Wahrscheinlichkeit nach - zur Basis LAGER bringen sollte.
    Aber noch zögerte er. In sicherer Distanz blieb er stehen und blickte sich suchend um.
    Er stand in einer Protomaterieblase, deren leuchtendes Weiß ihm verriet, daß sie Bestandteil von BRÜTER war. Rings um den pulsierenden Pedotransmitter verstreut lagen die Trümmer von Robotern, Kampfgleitern und Technos sowie die sterblichen Hüllen von schwarzgekleideten Traumrealen. Folglich mußten hier noch vor kurzem heftige Kämpfe getobt haben.
    Stalion war erleichtert über diese Erkenntnis, denn sie gab ihm eine Erklärung dafür, warum 1-1-Helm nicht zur Treibjagd auf ihn geblasen hatte. Ihm fehlten die Kräfte dafür.
    Sie waren anderweitig gebunden.
    Endlich entdeckte der Oxtorner eine halbwegs glatte Metallfläche am Wrack eines Kampfgleiters. Er stellte sich davor und musterte sein Spiegelbild und war enttäuscht, denn dieses Spiegelbild unterschied sich nicht im geringsten von dem, das er innerhalb der ÜBSEF-Konstante des Raumriesen gesehen hatte.
    Wütend trat er gegen die Metallfläche, dann zog er seinen Kombistrahler und überprüfte die Lademarke des Energiemagazins. Sie zeigte volle Kapazität an. Stalion atmete auf.
    Sie mußte volle Kapazität anzeigen, denn sein Energiemagazin war auf der Trauminsel in der ÜBSEF-Konstante nachgeladen worden. Als der Hanse-Spezialist begriff, wie „logisch" er soeben gedacht hatte, stieß er ein irres Lachen aus. Heftig schob er die Waffe ins Gürtelhalfter zurück.
    Danach ging er auf den Pedotransmitter zu, wurde angezogen, hineingewirbelt und von der Gegenstation wieder ausgespieen.
    Er taumelte, als er in Hektik verfiel und alles auf einmal tun wollte: sich orientieren, den Transmissionsschock überwinden, einen Weg aus der Nähe des Pedotransmitters finden, der ihn wiederverstofflicht hatte und das alles so schnell, daß die lebenszehrende Aura ihn nicht schon tötete, bevor er wenigstens einen Schritt in die Richtung auf die Erfüllung seiner Mission getan hatte.
    Stalion Dove erkannte, daß er sich innerhalb einer riesigen grauen Protomaterieblase befand und er spürte sofort am Nachlassen seiner Kräfte, daß hier der graue Einfluß herrschte, der ihm und dem Kommando Taurec beim ersten Besuch auf LAGER beinahe zum Verhängnis geworden wäre.
    Damals hatten Taurec und Vishna mit ihrer Kosmokratentechnik helfen können. Diesmal war der Oxtorner auf sich allein gestellt.
    Er beachtete die Transportbänder, auf denen unfertige beziehungsweise deaktivierte Kriegs- und Raumelemente nach LAGER kamen, um hier ihr paramechanisches Bewußtsein auf geschaltet zu bekommen, nur oberflächlich, denn er wußte aus Erfahrung, daß sie ihm in ihrem Zustand nicht schaden konnten.
    Vor seinen Augen flimmerte es, als er

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