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1220 - Im mentalen Netz

Titel: 1220 - Im mentalen Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schlafenden Raumriesen erzeugt wurden.
    Ob ich wohl jetzt zu einem Element seines Traumes geworden war?
    Warum nur hatte ich einem Psi-Blinker nachjagen müssen? Wahrscheinlich kam ich niemals mehr aus dem Bewußtsein des Raumriesen hinaus und würde Perwela Grove Goor nie wiedersehen.
    Nachdenklich musterte ich die Kuppe des Steinhügels.
    Was mochte sich wohl dahinter befinden?
    Ich entschloß mich dazu, einen Ausflug in die weitere Umgebung zu wagen. Nur kurz erlaubte ich mir, darüber nachzudenken, ob ich diesen Entschluß tatsächlich selber gefaßt hatte oder ob mein Handeln durch den Traum des Raumriesen vorprogrammiert war. Wie hatte Perwela doch stets gesagt? Wenn es auf eine Frage keine Antwort geben kann, dann denkt nicht darüber nach.
    Ich aktivierte das Flugaggregat und stieg etwa fünf Meter hoch, dann setzte es aus, und ich landete unsanft im Sand.
    „Was war los, Positronik?" schimpfte ich wütend. „Ich dachte, es sei alles in Ordnung."
    „Alle Systeme funktionieren einwandfrei", teilte mir das CS mit. „Der Ausfall war durch Fremdeinfluß bedingt."
    Ich rappelte mich wieder auf und aktivierte das Flugaggregat erneut. Kurz entschlossen startete ich wieder. Diesmal blieb ich in einer Höhe bis vier Meter, und das Aggregat arbeitete einwandfrei. Am Hügel angelangt, steuerte ich langsam und vorsichtig höher, blieb aber wenige Zentimeter über dem Boden beziehungsweise den Steinen.
    Tatsächlich fiel das Aggregat gleich darauf wieder aus. Dank meiner Vorsichtsmaßnahme landete ich sanft auf den Füßen. Ich kletterte zu Fuß weiter, da ich es für Zeitverschwendung hielt, der Ursache des Versagens nachspüren zu wollen.
    Etwa eine Viertelstunde später hatte ich es geschafft. Ich stand auf der Hügelkuppe und blickte auf die Rückfront eines zirka dreißig Meter hohen würfelförmigen Bauwerks aus einem Material, das hellblau schimmerte und die Konsistenz von kostbarem Marmor besaß. Auf meiner Seite war es halb von den Zyklopensteinen begraben. Die andere Seite lag jedoch frei.
    Ich stieg hinab, ging um das Gebäude herum und entdeckte ein offenes Tor. Im selben Moment wußte ich, daß es mir vorherbestimmt war, durch dieses Tor zu gehen. Mit großen Schritten ging ich darauf zu und als ich vor der Öffnung stand, sah ich, daß sie sich in einem hohen und schmalen Torweg fortsetzte.
    Der Torweg war leer und schien vor einer milchigen Wand zu enden, ungefähr zwanzig Meter Von mir entfernt. Aber als ich ihn betrat, verschwand die milchige Wand.
    Statt dessen sah ich mich Stalion Dove gegenüber, der mitten im Torweg stand und einen etwas hilflosen Eindruck erweckte.
    Die Augen des Oxtorners weiteten sich, als er mich erblickte.
    „Shaggy!" rief er und traf Anstalten, mich zu umarmen. „Du bist wirklich die Hilfe in höchster Not!"
    „Nicht so theatralisch!" wiegelte ich ab und wich den Pranken Doves aus. „Und nicht so stürmisch! Ich bin kein Oxtorner, und ob ich für dich eine Hilfe bin, weiß ich wirklich nicht."
    „Du hast mir schon geholfen", erklärte Dove und ließ die Arme sinken. „Bevor du kämst, war ich nicht körperlich. Durch deine Ankunft muß ein Kräftegleichgewicht wiederhergestellt worden sein und ich..." Er stockte, und ich könnte in seinem Gesicht lesen, daß er selbst erkannt hatte, was für einen Unsinn er da zusammengestottert hatte.
    „Vergiß es!" sagte ich. „Es ist wirklich nicht leicht zu verkraften, daß man nur eine immaterielle Träumfigur ist."
    „Das ist wahr", stimmte Dove mir zu. „Hast du Peruz gesehen? Er muß irgendwo auf dem Wege zur Stasiskammer..."
    Abermals stockte er, und er sah nach rechts, wo ein zweiter Torweg entlang führte. Er schien in einer hellblau strahlenden Kammer zu enden. Anscheinend hatte der Oxtorner das jetzt erst gesehen.
    „Gehen wir!" sagte ich.
    „Ja, gehen wir!" erwiderte Dove. „Ich muß die Prinzessin finden und aus ihrem Zeitschlaf wecken."
    Ich hatte keine Ahnung, was er da von einer Prinzessin erzählte. Es war mir auch völlig egal, da ich wußte, daß wir uns den Traum nicht aussuchen konnten, in dem wir agierten.
    Ich ging ihm voraus, und er folgte mir.
    Die hellblau strahlende Kammer schien völlig leer zu sein. Aber das war der Torweg auch gewesen, bevor ich ihn betreten hatte. Die Ursache dieser Merkwürdigkeit lag vielleicht in einem Symbolismus des Traumes begründet.
    Ich mußte unwillkürlich lächeln, als wir die Kammer betraten und meine Annahme sich bestätigte.
    Zuerst sahen wir den Okrill.
    Peruz

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