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1220 - Im mentalen Netz

Titel: 1220 - Im mentalen Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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endlich in der weit entfernten Wandung der Protonmaterieblase die schmalen Öffnungen sah. Sie waren nicht mit Schotten oder Türen verschlossen und maßen etwa drei Meter in der Höhe und zwei Meter in der Breite.
    Stalion schaltete sein Flugaggregat ein und beschleunigte voll, während er eine der Öffnungen ansteuerte. Er merkte allerdings schon auf halbem Weg, daß er zu langsam gewesen war. Seine physischen Kräfte verfielen rapide, und es war ein Wunder, daß er sich genau in eine der Öffnungen hineinsteuerte, anstatt gegen die Wandung zu prallen.
    Er schoß mit zirka hundert Stundenkilometern in einen schnurgeraden Korridor hinein.
    Da er ahnte, daß es dort weitere Absicherungen gegen Unbefugte gab, wollte er den IV-Schirm seines SERUNS aktivieren. Doch ihm fehlte die Kraft, die entsprechende Schaltung auszuführen. Er versuchte, das Computer-System des SERUNS über den akustischen Servo dazu zu veranlassen. Aber er brachte nicht einmal das leiseste Flüstern zuwege.
    Gegen die Abfangvorrichtung im ersten Drittel des Korridors hatte er nicht die geringste Chance. Sein Körper wurde von drei verschiedenen Kampfstrahlen erfaßt und auf drei verschiedene Arten gleichzeitig zerstört...
     
    *
     
    Stalion Dove schrie gellend, als er erwachte und sich an sein gräßliches Ende in LAGER erinnerte.
    „Ganz ruhig!" sagte eine Stimme, die mentale Stimme der Göttin Shivauc. „Du lebst wieder in deinem Körper und bist völlig unversehrt.
    Nichts, was den ersten Projektionskörper zerstörte, hat dir etwas anhaben können."
    Der Zorn kochte heiß in Stalion empor und verdrängte das Grauen der Erinnerungen.
    „So, nichts hat mir etwas anhaben können!" empörte er sich, während er in dem Gel des Überlebenstanks herumruderte und nach Griffen tastete. „Was denkst du denn, was ich bin? Ein Roboter? Irrtum! Ich bin ein Mensch und damit ein denkendes und fühlendes Wesen. Ich habe nicht hur einen Körper, sondern auch eine Seele und diese meine Seele ist starr vor Entsetzen über das Todeserlebnis."
    „Ein Körper wie aus Terkonitstahl und eine Seele wie Wachs!" spottete die Göttin. „Sind alle Oxtorner so wehleidige Supermänner?"
    Stalion schnaufte.
    „Du bist eine Zynikerin, was! Hast du denn eine Ahnung, wie es ist, wenn man spürt, wie man zerrissen und aufgelöst wird?"
    „Ja", antwortete Shivauc. „Genau das widerfuhr Nauvoac und mir, als wir uns opferten, um die On- und Noon-Quanten unseres Sporenschiffs auf drei Protogalaxien zu verteilen, denn hätten sie sich nur über eine Materiewolke ergossen, wäre in ihr so monströses Leben entstanden, daß sie zu einer Quelle unermeßlichen Leides für alles andere Leben im Kosmos geworden wäre."
    Obwohl die Göttin fast emotionsfrei und rein sachlich gesprochen hatte, duckte Stalion Dove sich unter jedem Wort wie unter einem Schlag.
    „Es tut mir leid", sagte er kleinlaut. „Aber das wußte ich nicht. Ich werde wieder nach LAGER gehen, wenn das notwendig ist, Bist du sicher, daß es nicht anders geht?"
    „Ganz sicher", erklärte Shivauc. „Während deiner Abwesenheit traf jenes negative Wesen in BRÜTER ein, das sich ‚Herr der Elemente' nennt. Es erteilte 1-1-Helm und Kazzenkatt, der ebenfalls hier weilt, Anweisungen. Ich weiß natürlich nicht, wie sie lauten, aber ich vermute, daß 1-1-Helm demnächst nach VERSTÄRKER gehen wird, um die dort aufbewahrten Zeitkonservierten zu wecken, suggestiv zu beeinflussen und gegen die Armeen der Traumrealen einzusetzen, die dabei sind, ganz BRÜTER in ihre Gewalt zu bringen. Damit könnte er das Blatt wenden. Deshalb müssen die drei Raumriesen endgültig erwachen, damit sie die drei Basen des Dekalogs abstoßen können und damit sie erwachen, mußt du die Mentalenergiezapfer in LAGER ausschalten."
    „Ich bin schon dabei", versicherte der Oxtorner und wollte aus dem Überlebenstank steigen.
    „Was soll das?" fragte Shivauc. „Du wirst doch nicht deinen Originalkörper aufs Spiel setzen wollen. Der nächste Projektionskörper ist bereit, dein Bewußtsein zu übernehmen.
    Du brauchst nur daran zu denken und es zu wollen, dann geschieht es."
    Stalion nickte.
    Im nächsten Augenblick schwamm er nicht mehr in dem durchsichtigen Gel, sondern stand in der Stasiskammer auf der Insel im Bewußtsein des Raumriesen von BRÜTER.
    Allerdings befand er sich nicht mehr in seinem Originalkörper, sondern in einem traumrealen Projektionskörper. Doch der Unterschied war gar nicht besonders groß, überlegte er. Im Grunde

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