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1220 - Im mentalen Netz

Titel: 1220 - Im mentalen Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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genommen hätte er ihn gar nicht bemerkt, wenn es ihm nicht bewußt gewesen wäre.
    Er spürte, wie sich alles in ihm zusammenkrampfte, als er daran dachte, daß er abermals würde sterben müssen und auch in dieser Hinsicht gab es keinen merklichen Unterschied zwischen Original- und Projektionskörper.
    „Oh, Gott!" flüsterte der Oxtorner und runzelte gleich darauf unwillig die Stirn.
    Dann riß er sich gewaltsam zusammen, und zwang sich dazu, sich die nächsten Schritte anhand seiner bisherigen Erfahrungen mit LAGER genau zu überlegen.
    Seine wichtigste Erfahrung war die, daß der lebenszehrende Einfluß der grauen Zone zu schnell wirkte, um sich seine Schritte nach der Wiederverstofflichung in LAGER überlegen zu können. Das Timing mußte schon vorher feststehen und es mußte so exakt sein, daß er nicht den Bruchteil einer Sekunde mit Nachdenken verschwenden mußte.
    Das hieß konkret, er mußte das Flugaggregat seines SERUNS sofort nach der Wiederverstofflichung aktivieren. Gleichzeitig mußte er den IV-Schirm einschalten beziehungsweise durch das CS einschalten lassen. Durch das CS war besser, überlegte Stalion. Er konnte den Befehl schon vor dem Durchgang durch den Pedotransmitter erteilen, dann würde, das Computersystem gleich nach der Ankunft in LAGER handeln.
    Auf diese Weise sollte er den Beschuß der ersten Abfangvorrichtung in dem zuerst benutzten Korridor überleben. Aber er gab sich keinen Illusionen darüber hin, daß damit die Mittel von LAGER gegen Unbefugte erschöpft waren. Nach der ersten Abfangvorrichtung würde die zweite kommen und nach der zweiten die dritte und jede würde anders geartet sein als ihre Vorgängerin und gefährlicher.
    Es war Unmöglich, ohne weitere Informationen über LAGER vorauszusagen, welcher Art die Abfangvorrichtungen oder Fallensysteme waren, die er noch nicht kannte. Überhaupt war es rein theoretisch ausgeschlossen, daß er weiter kam als bis zur zweiten oder dritten Vorrichtung, bevor der graue Einfluß ihm alle Lebenskraft entzogen hatte.
    Stalion atmete tief durch. Seine Gedanken klärten sich. Ihm wurde bewußt, daß er einen Denkfehler beging, wenn er es sich zum Ziel setzte, diesmal zu den Schaltungen für die Mentalzapfanlage durchzukommen. Das war mit Sicherheit nicht möglich und es war von vornherein zum Scheitern verurteilt, wenn der graue Einfluß in ganz LAGER gleich stark war.
    Sein Ziel bei dieser zweiten Aktion durfte also nicht sein, die Zapf anläge abzuschalten, sondern herauszufinden, ob und in welcher Richtung der lebenszehrende Einfluß nachließ oder aufhörte. Mit diesem Wissen würde er dann die dritte Aktion besser planen können.
    Der Oxtorner verließ die ÜBSEF-Konstante des Raumriesen auf dem gleichen Weg wie beim erstenmal. Allerdings stellte er dabei fest, daß die Beleuchtung des Korridors sich um eine Nuance verändert hatte. Auch der Rhythmus des „Herzschlags" war ein wenig anders. Stalion fragte sich, ob das mit der Schlaftiefe oder den jeweiligen Träumen der intelligenten Protogalaxie zusammenhing. Eine Antwort fand er nicht.
    Vor dem Pedotransmitter blieb er stehen und verinnerlichte noch einmal sein Timing, dann ging er entschlossen vorwärts.
     
    *
     
    Er aktivierte das Flugaggregat, kaum daß er nach der Wiederverstofflichung wieder handlungsfähig war.
    Als er wieder völlig klar denken konnte, befand er sich nur noch etwa zwanzig Meter vor der Öffnung, die er angesteuert hatte. Mit Genugtuung bemerkte er, daß der CS seines SERUNS einen Paratronschirm aktiviert hatte.
    Da raste er auch schon durch die Öffnung und in den Korridor hinein. Aber da wurde er auch schon wieder von bleierner Müdigkeit überfallen. Um ein Haar wäre er eingenickt. Er riß die Augen gewaltsam auf und stimmte ein oxtornisches Lied an.
    Als die Kampf strahlen der ersten Abfangvorrichtung seinen Paratronschirm traf en, raste Stalion weiter. Allerdings war er ein wenig aus dem geraden Kurs geworfen worden, aber das CS korrigierte das selbständig.
    Die zweite Abfangvorrichtung überraschte den Oxtorner dadurch, daß sie die Energie seines Paratronschirms abzapfte und die betreff enden Projektoren so überlastete, daß sie glühten und von den Feldsicherungen deaktiviert wurden.
    Stalion kämpfte zu diesem Zeitpunkt bereits mit letzter Kraft gegen seine Müdigkeit.
    Dennoch vermochte er aus der letzten Aktion des Gegners noch zu schließen, daß bei der ersten Abfangvorrichtung der Energiehaushalt seines Paratronschirms von Sensoren

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