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1223 - Ordobans Erbe

Titel: 1223 - Ordobans Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wenn es tatsächlich ein geheimes Rübenfeld auf dem Schiff gibt - was macht das schon? Wir haben ohnehin eine Menge überflüssigen Ballast an Bord."
    Sie grinste breit. „Dich zum Beispiel."
    Gucky stand reglos. Offenbar war der seltene Fall eingetreten, daß es ihm die Sprache verschlug.
    Sandra deutete auf die Blätter in seiner Hand.
    „Schaffe sie weg", riet sie freundlich. „Sonst könnten noch mehr Leute auf die Idee kommen, daß du irgendwo heimlich Gemüse züchtest. Echtes Gemüse, wohlgemerkt, nicht dieses synthetische Zeug. Wenn sich das herumspricht, könnte ein wahrer Run auf deine Bio-Kost einsetzen. Du verstehst, oder? Es bliebe nicht viel übrig von deinem Möhrenfeld, ein zertrampelter Acker vielleicht..."
    Der Mausbiber reckte sich, während er die Hand mit den Blättern eilig in einer Tasche seiner Kombination versteckte.
    „Es gibt keine Mohren an Bord", verkündete er trotzig. „Keine echten zumindest. Wem es einfallen sollte, das Gegenteil zu behaupten, den lasse ich so lange fliegen, bis er vor Schwindel die Sterne blinken sieht!"
    Sandra hob die Schultern.
    „Du darfst dich eben mit dem Gemüse nicht öffentlich sehen lassen. Dann gibt's auch keine Probleme."
    „Die gibt's auch so nicht!" Gucky zog die Hand aus der Tasche und präsentierte sie demonstrativ von allen Seiten. „Keine Blätter, keine Möhre - alles klar. Wer etwas anderes sieht oder gesehen hat, der sollte sich schnellstens von Sato Ambush beraten lassen."
    Sandra Bougeaklis lachte kopfschüttelnd und wandte sich ab. Der Mausbiber blickte angriffslustig um sich, aber anscheinend gab es niemanden, der Lust verspürte, sich mit ihm anzulegen. Er entblößte seinen Nagezahn. Jeder Spaß hatte einmal ein Ende, dachte er amüsiert. Obwohl er nicht abgeneigt gewesen wäre, ein weiteres Wortgefecht zu beginnen.
    Er verschränkte die Arme hinter dem Rücken und gesellte sich an Waylon Javiers Seite.
    „Etwas Neues von der Mauer?" wollte er wissen.
    Der Kommandant schüttelte den Kopf.
    „Nichts. Sie versuchen es weiter, aber sie kommen nicht durch."
    Gucky bekam große Augen.
    „Das ist doch ein Unding!" schimpfte er. Dann schnippte er lässig mit den Fingern. „Ich sehe schon, daß ich wieder einmal alles selbst erledigen muß. Ich kümmere mich darum!
    Wäre doch wohl gelacht, wenn wir die Wand nicht klein bekämen!"
    Waylon Javier machte eine großmütige Geste.
    „Bezwinger der Mauer - so nanntest du dich ja bereits. Ich habe nichts dagegen, wenn du etwas dafür tust, um diesen Titel auch zu rechtfertigen. Sag Bescheid, wenn du Verstärkung brauchst."
    „Verstärkung?" ächzte Gucky. „Ich...?"
    Im selben Augenblick war er verschwunden.
    Jemand raunte: „Großmaul." Und ein anderer: „Laß ihn das nicht hören, sonst lernst du fliegen ..."
     
    *
     
    Er materialisierte mitten unter den Sicherheitskräften im Korridor. Einige Leute fuhren erschrocken zurück, andere zogen reflexartig ihre Handwaffen - und erstarrten in der Bewegung, als sie den Besucher erkannten.
    „Hier scheint sich Nervosität breit zu machen", sagte der Mausbiber, während er sich zwischen zwei stämmigen Männern hindurchzwängte. „Ist es schon so schlimm, daß ihr alle Gewehr bei Fuß wartet?"
    Der Leiter des Trupps kam ihm entgegen, eine schmalbrüstige Person mit wasserblauen Augen unter roten Stirnfransen.
    „Wir haben alles versucht", erklärte er. „Desintegratoren, Strahler, Energiewerfer, Bohrhämmer und was der Dinge mehr sind. Es gibt keine Waffe und kein Mittel, mit dem wir dieser verdammten Mauer nicht zu Leibe gerückt sind. Der Erfolg war gleich Null. Kein Wunder also, wenn meine Leute allmählich unruhig werden. Dies ist eine relativ abgelegene Gegend. Wir wissen nicht, was die Wand bedeutet, ob sie eine akute Gefahr werden könnte..."
    Gucky zog die Hand aus der Tasche und winkte großspurig ab. Einige welke Blätter, die er zutage beförderte, segelten zu Boden. Er räusperte sich verlegen - und reckte sich gleich darauf wieder, als ihm klar wurde, daß von den Sicherheitsleuten hier keiner das Zwischenspiel in der Zentrale mitbekommen hatte.
    „An eine echte Gefahr glaube ich nicht", sagte er. „Wenn wir etwas zu befürchten hätten, wäre es längst passiert..."
    Er watschelte durch den Eingang in den Lagerraum und blickte an der Mauer hoch. Sie war völlig unversehrt. Keine Spur von Energie- oder Gewalteinwirkung.
    „Ihr habt wirklich alles versucht?" fragte Gucky ungläubig.
    „Wie ich es sagte", versicherte der

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