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1223 - Ordobans Erbe

Titel: 1223 - Ordobans Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gewalt - ich will es ja gar nicht bestreiten. Trotzdem ist es etwas anderes. Du besitzt doch innere Stärke, oder etwa nicht? Und körperliche Kraft hast du auch, und die nicht zu knapp. Wenn du es versuchst, ist es ein natürlicher Vorgang, kapierst du das? Du brauchst keine Maschinen, keine Waffen, kein technisches Gerät.
    Daran scheiterte es bis jetzt. Ich bin davon überzeugt, daß wir nur dann Erfolg haben, wenn wir ohne jedes Hilfsmittel an die Sache herangehen. Dazu bist du geradezu prädestiniert!"
    Das sagte Gucky, der Mausbiber, zu dem, von dem er meinte, daß er das Rätsel würde lösen können.
    Und dieser antwortete: „Wenn es dir solchen Spaß macht, will ich es versuchen - aber nur deshalb, weil es mich nicht umwirft, wenn ich mit voller Wucht gegen eine stabile Wand rase. Die Mauer ist verstofflichte Hyperenergie, falls du weißt, was das bedeutet. Auch ich werde mir daran Beuten holen, glaube es mir! Aber bitte: Ich will dir die Freude nicht verderben. Du solltest dir jedoch keine Hoffnungen machen. Mit Kraft und Stärke mußt du dich verhört haben, Guckytos. Zumindest kann ich damit nicht gemeint gewesen sein."
    Vor knapp einer halben Stunde hatte sich der Wortwechsel abgespielt. Jetzt stand Icho Tolot einsatzbereit im Korridor, unmittelbar vor dem Eingang zu dem Lagerraum, den die künstliche Wand in zwei Bereiche aufteilte. Die drei Augen des mehr als vier Meter großen Kolosses glühten in feurigem Rot, Lauf- und Handlungsarme baumelten scheinbar lässig herab.
    „Er schafft es!" zischte Gucky in geradezu beschwörendem Tonfall. „Ich bin sicher, er schafft es."
    Auf einer holografischen Darstellung konnte er die Vorgänge im Lagerbereich verfolgen; ebenso wie alle anderen Besatzungsmitglieder, die sich jetzt in der Zentrale der BASIS. aufhielten.
    „Alles klar, meine gutgläubigen Kinder!" grollte Tolot verhalten. Für menschliche Ohren entfachte er dennoch einen Geräuschorkan. „Ich starte jetzt den Versuch. Herth ten Varos, ich hoffe, du bist bereit, mich trotz meines ungewöhnlichen Metabolismus gleich zu behandeln..."
    Der Ara lachte gequält.
    „Zumindest werde ich es versuchen, Kamerad."
    „Gut so. Mein Planhirn sagt nämlich immer noch, daß es sich um Hyperenergie handelt, die in unserem Vierdimensionalen Kontinuum kristallisiert ist. Daran beiße selbst ich mir die Zähne aus."
    „Daß ich nicht lache!" raunte Gucky. „Der frißt sogar Terkonitstahl, wenn's sein muß.
    Keine Sorge, Herth, du wirst einen geruhsamen Nachmittag verbringen."
    Obwohl er sehr leise sprach, mußte der Haluter ihn verstanden haben. Sein Protest kam lautstark.
    „Stopft dem Rattentier einen Knebel ins Maul und hängt ihm eine Möhre vor die Nase!
    Als Strafe für seine frechen Äußerungen!"
    „Ich laß dich platzen, du Ungetüm!" fiepte der Ilt entrüstet. „Von innen heraus!"
    „Versuch's!" konterte Tolot. „Versuch's nur!"
    Er lachte so laut, daß sich einige Leute entsetzt die Ohren zuhielten. Dann knurrte er wie ein gereiztes Raubtier und verstummte schließlich ganz. Er konzentrierte sich und veränderte den molekularen Aufbau seines Körpers. Aus dem ohnehin vor Kraft strotzenden Haluter wurde ein Wesen von der Konsistenz erstklassigen Terkonitstahls und der Kraft einer Kampfmaschine. Das Geräusch, das jetzt aus seiner Kehle drang, hatte nichts Vertrautes mehr an sich. Es war wie ein Signal.
    Icho Tolot raste los.
    Die Entfernung von der Korridorwand bis zu der Stelle, an der die Mauer aus dem Boden wuchs, war verhältnismäßig gering und bot kaum Gelegenheit, einen gehörigen Anlauf zu nehmen. Dennoch brachte der Haluter seinen mächtigen Körper auch auf dieser kurzen Strecke auf eine enorme Geschwindigkeit. Sein Schrei hallte durch die Zentrale der BASIS.
    Niemand fand Gelegenheit, den Ablauf der Ereignisse bis in alle Einzelheiten zu verfolgen. Es ging viel zu schnell.
    Mit der Wucht eines Geschosses prallte Icho Tolot gegen die Mauer. Ein berstendes Krachen folgte. Irgendwo bröckelte Mörtel ab. Ein Stein lockerte sich und fiel, gefolgt von weiteren Mauerteilen. Der Haluter stand in Siegerpose da, alle vier Arme triumphierend von sich gestreckt, während die künstliche Wand auseinanderbrach. Immer mehr Steine polterten zu Boden, weißlicher Staub wallte auf.
    „Hab' ich es nicht gesagt!" kreischte Gucky. „Tolot schafft es! Er verkörpert eine andere Gewalt als alle unsere Waffen. Seine Kraft ist naturgegeben. Das war es!"
    Rings um den Haluter stürzten Massen von

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