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1223 - Ordobans Erbe

Titel: 1223 - Ordobans Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Saboteurs geführt hatte, nicht längst wieder verdrängt, sondern bis in die letzte Konsequenz analysiert - vielleicht hätte er versucht, sich zu wappnen.
     
    *
     
    Aus Samtmetall zu einer riesigen Kuppel geformte Wände, auf denen unzählige Lichtpunkte den Nachthimmel über Saddreykar darstellten; in der Mitte des Kuppelbodens mehrere Stufen, die zu einem flachen Podest aus kostbarem Xynarit führten; und über diesem Podest der golden schimmernde hyperenergetische Kokon, der Ordobans Bewußtsein beherbergte und von wo aus dieser in vielen einzelnen Splittern seine Streifzüge durch den Loolandre unternehmen konnte...
    Das war die Halle der Sterne.
    Aber nicht nur den Ort erkannte der Armadaprinz sofort - auch die Zeit, aus der dieses Stück Erinnerung stammte, vermochte er auf Anhieb zu identifizieren.
    Die Geschehnisse waren ihm so bekannt, als hätte er sie selbst erlebt. Sie gehörten zu jenem Wissen, das tief in seinem Unterbewußtsein verschüttet gewesen war und erst an die Oberfläche gespült wurde, als die Auseinandersetzung mit den Armadaschmieden in ihre entscheidende Phase ging. Nachor war darüber informiert, wie sich die Dinge damals zugetragen hatten - vor und unmittelbar nach diesem entsetzlichen, schicksalhaften Moment, der für Ordoban und alle seine Hilfsvölker die Zukunft prägte...
    Er sah gut zweitausend Saddreykaren, die sich in der Halle der Sterne aufhielten. Ein großes Fest war im Gang, das sich nicht nur wegen der Darreichung erlesener Speisen und Getränke auszeichnete, sondern vor allem durch die Zügellosigkeit seiner Teilnehmer. Sie aßen und tranken wie lange nicht mehr. Sie holten nach, was sie während des Lebens an Bord ihres Raumschiffs nie hatten auskosten können. Viele von ihnen schliefen bereits, während andere nur noch mit schwerer Zunge lallten. Die Mehrzahl freilich hatte sich noch unter Kontrolle, wenn auch bei ihnen die verderbliche Wirkung der genossenen Getränke nicht zu übersehen war.
    Die Szene gehörte, wie Nachor wußte, ins 371. Jahrhundert Malkatu. Das Imperium von Nor-Gamaner in der Galaxis Behaynien existierte längst nicht mehr. Im Auftrag der Kosmokraten hatte Ordoban eine gewaltige Raumflotte zusammengestellt, deren Verbände sich aus. hunderttausend und mehr verschiedenen Völkern rekrutierten und deren einziger Zweck darin bestand, ein psionisches Feld namens TRIICLE-9 vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Der Loolandre, das einstige Denkmal, war zum Befehlsund Koordinationszentrum dieser Wachflotte geworden; für das Bewußtsein Ordobans freilich auch zu einer Stätte der Einsamkeit und der Langeweile.
    Die Raumfahrer der IV. Intergalaktischen Expedition der Republik Saddreykar - genauer gesagt: deren Nachkommen in der 312. Generation - stießen durch Zufall auf die Wachflotte und den Loolandre; nach einer vielfach im relativistischen Dilatationsflug zurückgelegten Reise von mehr als 24.000 Jahren (Loolandre-Zeit) gab es wohl kein denkbares kosmisches Ereignis, dessen Wahrscheinlichkeit geringer einzuschätzen war.
    Um so größer war Ordobans Begeisterung über die unverhoffte Begegnung. Nach den langen Jahren der Vereinsamung geriet er in einen wahren Freudentaumel. Das Fest, das er in der Halle der Sterne veranstaltete, erlebte er wie unter einem euphorischen Schock.
    „Eine tolle Geschichte, aber du glaubst wohl selbst nicht, daß sie wahr ist!"
    Meine Stimme wird auf energetischem Weg erzeugt, denn als bloßes Bewußtsein verfüge ich natürlich nicht über Sprechorgane.
    Oh, es ist eine Wonne, sich im Kreis dieser Saddreykaren aufzuhalten, und sei es auch nur als Geist. Ihre Anwesenheit wirkt geradezu belebend auf mich - selbst dann, wenn sie von Abenteuern berichten, die jeder logisch denkende Verstand als phantastische Märchen entlarven muß.
    Littotu beugte sich zurück und hebt das Trinkgefäß weit hoch. Er scheint zu schwanken, was nach seinem Flüssigkeitskonsum allerdings kein Wunder ist.
    „Ordoban, Ordoban!" meint er tadelnd. „Ich sage dir, wir haben Dinge erlebt, die selbst du dir nicht vorzustellen wagst. Zweifle nicht an dem, was ich dir berichte!"
    Littotu ist der Kommandant der zweitausend Leute, die heute die Halle der Sterne bevölkern. Im Grunde schätze ich ihn als besonnene und aufrichtige Person ein. Das Fest jedoch hat auch seine Sinne nicht ganz klar gelassen. Seit ein paar Minuten neigt er deutlich zu Übertreibungen.
    Ich antworte ihm nicht, denn im Prinzip ist es mir egal, ob er und seine Leute die Wahrheit

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