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1223 - Voodoo-Falle Ostsee

1223 - Voodoo-Falle Ostsee

Titel: 1223 - Voodoo-Falle Ostsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lebende Leiche und meine Dienerin in die Welt zu schicken…«
    ***
    Trotz der gespannten Lage war der Strohhut wohl nicht auf einen Wechsel vorbereitet gewesen, denn er stand so starr wie jemand, der von einem Ereignis völlig überrascht worden war.
    Das Ölzeug bewegte sich, als ich mich dazwischen hervorschob. Der Kerl musste nicht so gut sehen können, denn er zwinkerte. Als er mich schließlich erkannte, verzog sich sein Gesicht zu einer Grimasse, und er fragte mit kaum hörbarer Stimme: »Du bist hier?«
    Ich grinste kalt. »Genau, Meister. Manche sind eben härter als andere Leute. Und kugelfest bist du sicherlich auch nicht. Deshalb weg mit dem Enterhaken.«
    Er gehorchte sofort und ließ ihn fallen. Trotzdem traute ich ihm nicht über den Weg. Menschen wie der Strohhut geben so leicht nicht auf. Ich brauchte auch nur in seine Augen zu schauen, um zu erkennen, was in ihm vorging.
    »Hast du auch einen Namen?«, fragte ich.
    »Bosco.«
    »Aha. Ich heiße John. Das muss reichen. Kommen wir zur Sache, Bosco. Ich weiß, dass sich Jane Collins hier unten befindet. Bestreite es nicht. Und ich will wissen, was mit ihr geschieht. Ich will aber auch wissen, was mit Bella Luna los ist. Warum wird sie verfolgt? Was hat sie euch getan?«
    Bosco dachte kurz über die Antwort nach. Und als er sprach, glaubte ich ihm, dass er die Wahrheit sagte. »Sie gehört zu uns. Es ist das alte Blut, das in ihr fließt. Sie kann ihrem Schicksal nicht entkommen. Wir werden sie wieder zurück in ihre Heimat holen. Sie muss ein Erbe antreten.«
    »Welches Erbe?«
    »Ein magisches. Ein Voodoo-Erbe!«, behauptete Bosco. Es war ihm wirklich anzusehen, dass er von seinen eigenen Worten restlos überzeugt war.
    »Weiß sie das?«
    »Jetzt schon.«
    Ich wollte es nicht glauben und schüttelte den Kopf. »Tut mir Leid, aber da kann ich nicht mithalten. Von wem hätte sie das Erbe denn übernehmen sollen?«
    »Von ihrem Großvater. Seine Gene haben sich bei Bella Luna fortgesetzt. Sie stecken in ihr. Das ist jetzt richtig klar geworden. Sie kann sich nicht dagegen sträuben. Sie muss die Nachfolge als Mamba antreten. Ihr Großvater war ein Houngan , ein Hohepriester des Voodoo, und sie ist eine Hohepriesterin, eben eine Mamba. Bisher hat sie es nicht gewusst, aber jetzt weiß sie es. Und sie ist bereit, das steht fest. Sie ist bereit gemacht worden.«
    »Tatsächlich? Durch wen denn?«
    »Keke ist bei ihr.«
    Ich ging nicht auf den Namen ein und fragte: »In dieser Kajüte hinter mir.«
    »So ist es.«
    »Auch Jane Collins, nicht wahr?«
    »Ja, auch sie. Aber sie wird gegen Bella keine Chance haben. Das Ritual hat Keke bereits vollzogen. Er hat den Weg in die Voodoo-Welt geöffnet.«
    »Dann bin ich ja gerade rechtzeitig gekommen, um ihn zu schließen.«
    »Das schaffst du nicht!«
    Ich deutete mit der freien Hand auf den Zombie-Körper.
    »Euren Freund hier habe ich schließlich auch ausschalten können. Ich würde mir an deiner Stelle nicht zu große Hoffnungen machen.«
    »Er war nur ein Vasall.«
    »Aber er hat getan, was ihr wollt. Das ist vorbei. Und ich habe die Waffe, deren Magazin fünfzehn Schuss geweihter Neun-Millimeter-Silberkugeln enthält. Wenn du tatsächlich so ein Voodoo-Kenner bist, dann wirst du auch wissen, was diese Munition bedeutet. Dagegen hast du keine Chance.«
    Bosco sagte nichts. Er war durcheinander und wusste nicht, ob er mir glauben sollte oder nicht. Er schaute auf die Beretta, der äußerlich nichts anzumerken war. Aber er war doch ins Grübeln gekommen und fragte flüsternd: »Wer bist du?«
    »Nur ein kleiner Polizist, der keine schwarzmagischen Gestalten mag. Das ist alles.«
    »Bist du ein Geisterkiller?«
    Ich nickte. »So könnte man es auch nennen, mein Freund.«
    »Aber du bist ein Mensch!«
    »Das ist nicht zu übersehen.«
    »Und Menschen sind den Geistern unterlegen. Erst recht denen des Voodoo.«
    »Darauf möchte ich es ankommen lassen. Bosco. Und jetzt wirst du vorsichtig auf die Tür zugehen. Du wirst sie langsam aufziehen und mir den nötigen Platz schaffen, den ich brauche. Und dann werden wir sehen, ob die Gesetze des Voodoo auch weiterhin Bestand haben.«
    »Das haben sie!«
    Ich winkte mit der Waffe. »Geh zur Tür!«
    Es war ihm längst klar, dass ich es bitterernst meinte. Da unsere Unterhaltung verstummt war, konnte ich mich auf die anderen Geräusche konzentrieren. Ich wollte natürlich wissen, was mit Jane und ihrem Schützling passiert war, den ich bisher kaum zu Gesicht bekommen

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