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1224 - Rückkehr in den Frostrubin

Titel: 1224 - Rückkehr in den Frostrubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zwischen einer Katze und Kazzenkatt? - Eine Katze denkt; Kazzenkatt lenkt." Der Schneemann lachte schallend und schmolz.
    „Dies war der erste und letzte schlechte Witz, den wir von der KISCH-Medien-Crew uns geleistet haben", versicherte Ravael Dong. „Kommen wir zum Thema - zur Endlosen Armada. Wie uns unsere Spione mitteilten, wird die Armada den Sternentunnel in rund sechs Standardtagen - am 16. Juli des Jahres 428 Neuer Galaktischer Zeitrechnung - erreichen und dann Kurs auf Gatas nehmen. Vielleicht, liebe Videonarren, hat einer von euch schon von Gatas gehört?"
    Ein Summer ertönte. Dann erschien vor dem News-Entertainer das holografische Bild eines Terraners. Nervös befeuchtete er seine Lippen. Dong beugte sich interessiert nach vorn.
    „Ja?"
    „Ich bin Borslaw Bors", sagte der Terraner.
    „Ich hoffe, das ist nicht ansteckend", erklärte Ding-Dong. „Ha, ha - und schon wieder ein schlechter Witz. Gut, daß wir dafür bezahlt werden! - Bürger Bors, ich nehme an, du sprichst über Hyperkomrelais zu uns? Von der fernen Erde?"
    „In der Tat", sagte Bors. • „Und wo", begehrte Ding-Dong zu wissen, „wo auf der Erde liegt diese Tat?"
    „Wie?"
    „Nicht wie - wo, Bürger Bors." Der Siganese blinzelte verschwörerisch in die Kamera.
    „Es ist die Nervosität, liebe Videonarren. Schließlich ist es nicht jedermanns Sache, live vor fünfhundert Milliarden Zuschauern zu sprechen. - Borslaw, ich nehme an, du hast den weiten Weg Von Terra zur Eastside zurückgelegt, um uns zu verraten, was dieses Gatas ist?"
    „Ich bin immer noch auf Terra", erwiderte der Terraner. „Im Studio von Terrania-TriVi."
    „Und wann wirst du entlassen?"
    „Wie?"
    „Nicht wie - wann, Bürger Bors", korrigierte Ding-Dong. „Ha, ha, und das war der dritte schlechte Witz. Es geht voran, liebe Televisionauten!"
    Der Terraner gurgelte und lief rot an. Mit mühsamer Beherrschung sagte er: „Gatas ist der fünfte Planet der Sonne Verth und Heimatwelt der Blues vom Volk der Gataser. Das ist es doch, was du wissen wolltest, oder?"
    „Keinesfalls", wehrte Ding-Dong ab. „Ich, wollte nur wissen, ob einer von euch Videonarren schon etwas von Gatas gehört hat! Ha, ha, nichts für ungut, Bors. Du hast dein Bestes getan. Leider war das nicht gut genug. In diesem Sinne - gute Besserung und baldige Entlassung!"
    Ehe der Terraner zu einer empörten Entgegnung ansetzen konnte, implodierte das Hologramm.
    Entsetzlich! dachte Krohn Meysenhart. Ding-Dong muß wahnsinnig sein, unseren fünfhundert Milliarden galaktischen Zuschauern einen derartigen Schrott zuzumuten! Ich muß eingreifen, diesem aberwitzigen Treiben ein Ende machen... Fieberhaft begann Meysenhart nach einem eleganten Weg zu suchen, den Siganesen aus der Show auszublenden.
    Ravael Dong hüpfte derweil auf seinem riesigen Kunststoffpilz wie besessen auf und ab und intonierte zur Melodie eines altarkonidischen Wiegenlieds die siganesische Trinkerhymne Und noch einen Fingerhut voll Schnaps.
    Vor dem Riesenpilz flimmerte die Luft - und Gucky materialisierte. Selbst Krohn Meysenhart, der über seine Schädelsensoren mit sämtlichen trivideotechnischen Anlagen an Bord der KISCH verbunden war, wurde im ersten Moment von der perfekten holografischen Illusion getäuscht.
    Der falsche Mausbiber wankte mit allen Anzeichen des Entsetzens auf den Riesenpilz zu, verdrehte die Augen, hob wie flehend die Arme zu Ravael Dong empor und kreischte: „Mein Nagezahn!"
    Die künstliche Winterlandschaft versank in Finsternis. Ein einziger Spot beleuchtete Mausbiber, Pilz und Ding-Dong, In dem grellweißen Licht des Scheinwerferspots war die Lücke in Guckys weit aufgerissenem Mund schmerzhaft deutlich erkennbar.
    Dann leuchteten Sterne in der Studiofinsternis, entpuppten sich als mechanische Riesenglühwürmer, auf denen siganesische Musiker ritten und mit elektrischen Mundorgeln einen Höllenlärm veranstalteten. Die mechanischen Riesenglühwürmer sausten um den Kopf des holografischen Mausbibers, die Mundorgel-Band spielte knochenharten Zoing-Rock, und Ravael Dong sang dazu: „Wer hat den Nagezahn geklaut?", während sich im Riesenpilz eine verborgene Tür öffnete, ein Dutzend siganesische Tänzerinnen im modischen Obst-Look (Typ Kirsche) herauswirbelten und Ding-Dongs Sprechgesang mit der monotonen Zeile „Der Dekalog hat den Nagezahn geklaut!" beantworteten.
    Auf dem Höhepunkt dieser bizarren Show-Einlage verwandelte sich Ravael Dong persönlich in den vermißten Nagezahn, der Riesenpilz in

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