1224 - Rückkehr in den Frostrubin
Armada in der galaktischen Eastside. Wir wollen, daß du mit deiner Crew eine Show inszenierst Die Armada-Show. Ein kosmisches Spektakel für fünfhundert Milliarden Zuschauer über die Ankunft einer Flotte, die aus Millionen und aber Millionen Raumschiffen besteht. Bist du dazu bereit, Krohn Meysenhart?
Bereit, eine Show zu moderieren, die in der ganzen Milchstraße empfangen und gesehen wird - auf Terra und auf Gatas, auf Arkon und auf Ertrus, auf Plophos, Topsid, Aralon und Siga, auf Swoofon und Akon, auf allen Planeten, die der GAVÖK angehören, auf allen Welten der galaktischen Gemeinschaft?" .
Meysenhart taumelte wie unter einem Faustschlag. Er war so verblüfft, daß er Tifflor nur anstarren konnte.
„Aber natürlich sind wir bereit", hörte er wie aus weiter Ferne Wonnejunges schrille Stimme. „Wir übernehmen den Auftrag. Und wir werden der Milchstraße eine Show präsentieren, Von der man noch in zehntausend Jahren sprechen wird!"
2.
Alles erinnerte an einen Träum, aber es war kein Traum.
In dem einen Moment hatte sich Perry Rhodan noch in der Zentrale der BASIS befunden, im Kreis seiner Freunde und Vertrauten, umringt von Gesil, Vishna, Nachor, Jercygehl An, Waylon Javier - und im nächsten Moment schwebte er im Nichts des intergalaktischen Raumes.
Aber er war nicht allein. Neben ihm schwebte Taurec in der Leere.
Dann wurde ihm bewußt, daß sich der Helm seines SERUNS nicht geschlossen hatte.
Er trieb in der klirrenden Kälte des Vakuums, und dennoch konnte er atmen, als befände er sich noch auf der BASIS.
„Ein dramatischer Abgang", sagte er spöttisch, ohne sich darüber zu wundern, daß seine Stimme in der Luftleere deutlich zu hören war.
„Dein Sinn für spektakuläre Effekte ist so ausgeprägt wie eh und je."
Die gelben Raubtieraugen des Kosmokraten blitzten. „Was du für ein Spektakel hältst, Terraner, wird von der Notwendigkeit diktiert."
„Ich glaube dir kein Wort", sagte Rhodan. Er drehte den Kopf, blickte in die kosmische Nacht, die bodenlosen Schluchten des Universums; und dort - nicht größer als ein Teller - glitzerte das Rund der Menschheitsgalaxie. Rhodan hatte schon zu oft die heimatliche Milchstraße aus ähnlichen Perspektiven gesehen, um sich zu irren. Sie mußten mehr als hunderttausend Lichtjahre weit draußen im intergalaktischen Raum sein.
Taurecs letzte Worte in der BASIS-Zentrale echoten in seinen Gedanken: Du hast inzwischen soviel Mentalenergie angesammelt, daß du eine wichtige Aufgabe im Frostrubin selbst erledigen wirst.
Im Frostrubin!
Dreißig Millionen Lichtjahre weiter!
Mit einem leisen Schauder erinnerte er sich an seinen ersten Vorstoß in dieses unbegreifliche Gebilde, in das rotierende Nichts inmitten der kosmischen Trümmerwüste, die einst, vor 2,2 Millionen Jahren, eine Zwerggalaxie gewesen war. Bei diesem ersten Vorstoß war der Frostrubin noch von Seth-Apophis als Bewußtseinsdepot mißbraucht worden, und voll Unbehagen dachte Rhodan an die gespenstischen Erlebnisse in der irrealen Welt des Rubininnern.
„Wie geht es dir?" fragte Taurec.
Rhodan wandte sich wieder dem Kosmokraten zu. „Gut. Nur ..." Er runzelte die Stirn. Da war dieses Ziehen und Nagen im Hintergrund seiner Gedanken; das Gefühl, daß etwas Ungeheures, etwas absolut Fremdes ganz dicht bei ihm war und auf ihn wartete. Geduldig wartete wie eine Spinne, die im Zentrum ihres Netzes saß und mit kalten Spinnenaugen die Stubenfliege beobachtete, die so leichtsinnig war, sich den klebrigen Fäden zu nähern. Instinktiv spürte er, daß dieses Etwas der Frostrubin selbst war, das mutierte psionische Feld TRIICLE-9, das nach äonenlanger Irrwanderung von den Porleytern auf halbem Weg zwischen der Milchstraße und der Galaxis NGC 1068 im Sternbild Cetus verankert worden war.
„Wir existieren in diesem Moment nicht körperlich", erklärte Taurec, „Wir glauben, unser Fleisch und Blut zu spüren, mit unseren Augen zu sehen und unserem Mund zu reden, aber dies ist eine Täuschung. Wie so vieles in diesem Universum." Unwillkürlich dachte Rhodan an die alten irdischen Mystiker, die ebenfalls behauptet hatten, daß die Welt, wie man sie mit den Sinnesorganen wahrnahm, nicht die wahre Welt sei. Daß ein Schleier die reale Natur der Dinge verhüllte und der Mensch sich mit einem Trugbild abgab, das Sich als sinnlich erfaßbare Welt manifestierte. Rhodan wußte, daß sich hinter diesem mystischen Konzept der maya - des Schleiers vor der wahren Realität - eine tiefe
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