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1225 - Bastion im Grauland

Titel: 1225 - Bastion im Grauland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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symbiotische Lebensgemeinschaften, die aus einer quasihumanoiden und einer myzetoiden Komponente bestanden. Beide Komponenten waren intelligent, ihre Bewußtseine unabhängig voneinander. In den Doppelnamen, deren sich die Archivare bedienten, spiegelte sich das symbiotische Verhältnis wider.
    „Sei ruhig, Zwei", sagte der humanoide Kopf des Robots. „Wer will sich schon dein Gezeter anhören?"
    „Du nennst dich zwar Eins", keifte es aus dem Rucksack, „aber das heißt noch lange nicht..."
    „Ruhe jetzt!" dröhnte die tiefe Stimme. Der Robot wandte sich von neuem an die Besucher. „Verzeiht, aber mein Partner ist mitunter ein wenig vorlaut. Nun denn - darf ich euch führen?"
    „Wir suchen Gluschuw-Nasvedbin", erklärte Atlan.
    „Er ist hier irgendwo", antwortete der Robot. „Während ich euch durch das Museum führe, werden wir wahrscheinlich auf ihn stoßen."
    „Einverstanden, Schizo", sagte der Arkonide lächelnd.
    „Schizo?"
    „Da du aus zwei Teilen bestehst, die sich nicht miteinander einigen können, nenne ich dich so", erklärte Atlan. „Ein Wort aus einer Sprache, die du nicht kennst."
    „Es steht dir frei, mich zu nennen, wie du willst", sagte der Roboter. „Aber mein richtiger Name ist Eins-Zwei."
    „Gut", lachte der Arkonide. „Fuhre uns."
    , Schizo wandte sich um. Die großen Fenster wurden durchsichtig. Helles Tageslicht fiel in den Raum.
    „Ich weiß nicht, ob man dem Burschen trauen kann", sagte Jen Salik auf Interkosmo.
    „Immerhin besteht die Möglichkeit, daß Gluschuw-Nasvedbin uns beobachtet und den Haluter erkannt hat."
    „Wir werden uns vorsehen", versprach Atlan.
    Schizo erwies sich als äußerst verständnisvoller Führer. Am Eingang eines jeden Raumes erklärte er die Gesamtthematik der dort ausgestellten Artefakte. Auf individuelle Ausstellungsstücke kam er jedoch nur zu sprechen, wenn er darum gebeten wurde. Das. geschah begreiflicherweise recht selten, denn der Zweck des Unternehmens war, Gluschuw-Nasvedbin zu finden, nicht jedoch, Kenntnisse der technischkulturellen Vergangenheit des Tiefenlands zu sammeln. Immerhin konnte Atlan nicht umhin, sich von dem Gesehenen beeindruckt zu fühlen. Es lag ein ungeheurer Schatz an Wissen hier verborgen. Die Raum-Zeit-Ingenieure, aus deren Nachlaß der Inhalt des Museums größtenteils stammte, hatten offenbar eine ungemein weit fortgeschrittene Zivilisation besessen.
    Wieso hatten? mokierte sich der Logiksektor. Ich dachte, du hofftest noch immer, ihnen demnächst zu begegnen.
    „Ich bezweifle, daß ihre Kultur sich heute noch auf demselben Niveau befindet wie damals", antwortete der Arkonide in Gedanken.
    Über dem kurzen Meinungsaustausch hatte er den Beginn einer Erklärung versäumt, die Schizo abgab. Er hörte den Roboter sagen: „... bitte, sich der angemessenen Ehrfurcht zu befleißigen. Wir nähern uns dem Allerheiligsten."
    „Was ist das Allerheiligste?" wollte Lethos-Terakdschan wissen.
    „Das Tabernakel von Holt. Folgt mir, bitte."
    Er öffnete eine breite Tür. Der Raum dahinter war dunkel. Schizo schritt in die Finsternis, wobei er mit lauter Stimme erklärte: „Dieser Saal besitzt keine Fenster. Das Tabernakel ruht in der Dunkelheit, wenn keine Besucher zugegen sind. Kommt getrost näher. Ich schalte die Beleuchtung ein."
    Sie traten durch die offene Tür. Den Augen, die an die Helligkeit der äußeren Räume gewöhnt waren, fiel es schwer, sich in der Finsternis zu orientieren. Irgendwoher aus dem Dunkel kam das stampfende Geräusch der Schritte des Roboters. Es mußte ein großer Raum sein, in dem sie sich befanden, überlegte Atlan. Und warum war es so umständlich, das Licht einzuschalten? Plötzlich empfand er Mißtrauen...
    In diesem Augenblick wurde es hell. Eine grelle Lichtflut brach von der Decke herab und stach in die Augen. Atlan riß instinktiv die Arme in die Höhe, um mit den Händen die schmerzende Helligkeit abzublocken. Er erstarrte mitten in der Bewegung. Es war keine Kraft mehr in seinen Muskeln. Er konnte die Arme weder heben noch senken. Ein prickelndes Gefühl lief ihm durch den Körper, als flösse Schwachstrom jede einzelne Nervenbahn entlang.
    Er kannte den Effekt. Er war in einem Paralysefeld gefangen. Er konnte den Kopf nicht mehr bewegen, aber vor sich sah er Domo Sokrat und Lethos-Terakdschan. Es erging ihnen ebenso wie ihm. Der Haluter hatte das rechte Bein erhoben, um einen Schritt vorwärts zu tun. Tengri Lethos war eben im Begriff gewesen, sich nach der Tür umzuwenden, durch

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