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1225 - Die Reliquie

1225 - Die Reliquie

Titel: 1225 - Die Reliquie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Menschenknochen, wie eine Untersuchung schnell ergab. Mich würde interessieren, für wen die Gebeine bestimmt waren.«
    »Nein!«, sagte er nur.
    »Wer sollte der Empfänger sein?«
    »Das ist meine Sache.«
    Bisher hatte er sich ruhig verhalten und auch mit ruhiger Stimme gesprochen. Ich konnte die Besorgnis der Zollbeamten nicht ganz verstehen, aber wir hatten auch das Ende der Unterhaltung noch nicht erreicht. »Ist Ihnen nicht klar gewesen, dass man die Knochen bei der Durchleuchtung des Gepäcks entdeckt? Auch wenn es sich nur um insgesamt drei gehandelt hat. Das musste Ihnen doch klar gewesen sein.«
    Er schaute mich an und lächelte nur.
    Sogar recht überheblich, was mir wiederum klar machte, dass er darauf gesetzt hatte, eben nicht entdeckt zu werden.
    »Für wen waren die Knochen bestimmt? Und woher stammen sie?«
    Plötzlich redete er. »Wie heißen Sie?«
    Ich wiederholte meinen Namen.
    »Okay, Sinclair.« Er sprach so, als wäre ihm mein Name ein Begriff. »Ich an Ihrer Stelle würde jetzt aufstehen und von hier verschwinden. Es ist besser, wenn man gewisse Dinge ruhen lässt. Besser für Sie und andere.«
    »Danke für den Rat.«
    »Der ist kostenlos.«
    »Aber ich gehöre nun mal zu den Menschen, die bei diesen Ratschlägen immer neugierig werden. Die unbedingt erfahren wollen, was dahinter steckt. Und deshalb werde ich erst aufstehen und von hier verschwinden, wenn ich mehr über Sie weiß.«
    »Ich sage nur das, was ich will.«
    »Abwarten.«
    »Wollen Sie mich zwingen?«, höhnte er.
    »Nein, sicherlich nicht. Aber wie man mir mitteilte, haben Sie schon etwas gesagt. Sie sprachen von der Hölle und vom Teufel. Sie haben getobt, als sie fest genommen wurden, und das muss einen Grund gehabt haben. Haben Sie auf die Hölle gesetzt und auf den Teufel? Glauben Sie wirklich, dass er Sie beschützt?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Verschwinden Sie, Sinclair!«
    Seine Stimme hatte jetzt einen leicht drohenden Unterton erhalten, was mich aber nicht weiter störte. Ich gelangte vielmehr zu dem Schluss, dass ich auf der richtigen Fährte war, und lächelte ihn entwaffnend an.
    »Sie haben auf den Falschen gesetzt, MR. Tallier. Der Teufel oder die Hölle werden Ihnen nicht beistehen können.«
    Meine Antwort gefiel ihm nicht. »Lassen Sie die Finger von der Sache. Sinclair.«
    »Bestimmt nicht.«
    »Kümmern Sie sich um Ihren eigenen Mist. Lassen Sie mich in Ruhe. Sie werden es nicht schaffen.«
    Das machte mich nur noch neugieriger. »Dienen Sie wirklich dem Teufel, Tallier?«
    »Lassen Sie mich in Ruhe, verdammt!«
    »Nein!«
    Tallier holte Luft. Er beugte sich vor. »Sie haben schon genug verloren, verstehen Sie?«
    Ich wusste nicht, was er damit meinte. Eigentlich sah ich mich nicht als Verlierer an, auch wenn ich nicht immer als großer Sieger auf dem Podest stand. Wer schafft das schon?
    Aber diese letzten Worte, die zwar allgemein gesprochen waren, kamen mir trotzdem sehr speziell vor, und das wiederum machte mich misstrauisch. Ich konnte mir vorstellen, dass Tallier mehr über mich wusste, als ich über ihn. Wenn das so zutraf, dann arbeitete er für die andere Seite, auf der genügend Todfeinde standen.
    »Nicht genau, Tallier. Wo sollte ich denn verloren haben? Was ist so wichtig, dass es von Ihnen noch extra betont werden muss?«
    »Man hält uns nicht auf!«
    »Gut. Akzeptiert. Wer ist denn uns?«
    »Eine neue Macht wird sich finden. Es dauert nicht mehr lange, und wir lassen uns nicht aufhalten.«
    Er hatte jedes einzelne Wort drohend ausgestoßen, und ich entdeckte auch die Veränderung in seinem Gesicht. Besonders in den Augen, denn sie kamen mir plötzlich blutunterlaufen vor Das malte sich in den kleinen Äderchen rund um die Pupillen herum ab. Der Mund stand halb offen, und Tallier schnaufte mir seinen Atem entgegen.
    Unruhe hatte ihn gepackt. Er rutschte auf seinem Stuhl hin und her. Er kam langsam in Rage. Ähnliches mussten auch die Kollegen vom Zoll erlebt haben. Noch sah ich keinen Grund zum Eingreifen. Nur fragte ich mich, warum er sich so verändert hatte. Lag es nur an meinem Anblick oder hatte er gemerkt, dass ich etwas bei mir trug, das ihm nicht passen konnte?
    Für mich stand fest, dass er kein normaler Schmuggler war und der Knochentransport auch nichts mit einem Schmuggel zu tun hatte. Er wollte nur etwas von einem Ziel zum anderen schaffen. Und diese beiden Ziele lagen eben in verschiedenen Ländern.
    »Wer sollte die Knochen in Paris bekommen?«
    »Hau ab!«
    »Bestimmt nicht!«
    Er

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