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1227 - Vampir-Drama

1227 - Vampir-Drama

Titel: 1227 - Vampir-Drama Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie ihrem verfremdeten Spiegelbild zu, »einfach grauenhaft…«
    Es war so, und sie wusste auch, dass sie daran nichts ändern konnte. Stella musste sich an der Kante des Garderobentischs abstützen, der auch vor dem Spiegel herlief, und sie hörte ihren eigenen Atem, der stöhnend aus dem Rachen drang.
    Das bin ich!, schoss es ihr durch den Kopf. Verdammt noch mal, das bin ich!
    Es war noch immer schwer für sie, es zu glauben. Sie hob die Hände an und ließ die Handflächen dabei durch ihr Gesicht gleiten, wobei sie die Augen nicht bedeckte, weil sie sich selbst im Spiegel beobachten wollte.
    Ja, die Veränderung war schon zu sehen, da gab es keinen Zweifel, aber mehr auch nicht. Sie blieb das, was sie im Spiegel sah. Ein Umriss, der sich bestimmt immer mehr auflösen würde, wenn Ari es wollte.
    Stella dachte erneut daran, dass auch er den Spiegel passiert hatte. Von ihm war nichts zu sehen gewesen, nicht mal ein Schatten. Wobei sie sich da nicht ganz sicher war, denn sie hatte einfach zu schräg zum Spiegel hin gesessen.
    Egal, was auch passiert war. Es würde nicht mehr möglich sein, es rückgängig zu machen. Zum ersten Mal strömte ein Satz durch ihren Kopf, der sie erschauern ließ.
    Ich bin ein Vampir!
    Es war für Stella unbegreiflich. Sie hatte nie an so etwas geglaubt, aber auch jetzt log der Spiegel nicht. Er zeigte das, was in gewisser Weise von ihr übrig geblieben war.
    Der Schatten. Ein Schatten ihrer selbst!
    Stella Martin wusste nicht, wie lange sie vor dem Spiegel gestanden hatte. Irgendwann gab sie sich einen Ruck, drehte sich um und wollte zu ihrem gepolsterten Stuhl gehen. Noch war sie zu müde. Sie brauchte einen Kick.
    Die Schauspielerin stöhnte. Auf wackligen Knien bewegte sich Stella wieder auf ihren Platz zurück. Sie brauchte den Stuhl. Sie hätte auch einen anderen besetzen können, der jedoch stand zu direkt vor der Spiegelfläche, und sie wollte sich nicht unbedingt selbst als Schatten beobachten.
    Als Stella den Stuhl erreichte, ließ sie sich fallen und war froh, sich anlehnen zu können. Den Kopf hatte sie nach hinten gedrückt. Er berührte dort die Oberkante der Lehne. Der Mund stand offen. Es war auch ein Atmen zu hören, das allerdings nur in kurzen, schnellen Stößen aus ihrem Mund drang.
    Sie dachte an Ari Gorman und verachtete sich dafür. Sie wollte nicht an ihn denken, trotzdem kam es über sie. Sie konnte gar nicht anders, denn Ari schwebte über allem. Ari war ihr Held. Ari war der große Gewinner und niemand sonst.
    Stella blieb sitzen und wartete auf ihn. Er würde kommen, er konnte sie nicht im Stich lassen. Zwar hatte er es ihr nicht gesagt, aber so etwas spürte sie, denn sie hatte das Gefühl, dass es ein Band zwischen ihr und dem männlichen Darsteller gab.
    Ein Band, das es gestern noch nicht gegeben hatte, jetzt jedoch so fest war, dass sie es aus eigener Kraft nicht lösen konnte.
    Warten, nichts tun. Die Augen schließen und das neue Schicksal einfach annehmen.
    Es war ein neues Schicksal, da machte sie sich nichts vor.
    Stella versuchte auch, logisch zu denken, um sich bei einer Lösung dem Schicksal stellen zu können.
    Das war ihr nicht möglich.
    Sie musste alles so hinnehmen wie es war, und nichts würde sich dagegen tun lassen.
    Bis es plötzlich gegen die Garderobentür klopfte. So laut, dass Stella aus ihrem Zustand förmlich hervorgerissen wurde.
    Das »Herein« rutschte ihr automatisch über die Lippen, und sofort danach wurde die Tür geöffnet.
    Jeff Wilson betrat die Garderobe…
    ***
    Für den Regisseur war alles normal gewesen. Er steckte noch voller Freude über die Szene, die er zusammen mit den beiden Schauspielern erlebt hatte, aber da gab es noch etwas anderes, das im Gegensatz dazu stand.
    Es war das Verhalten des Reporters Bill Conolly, der sich ziemlich zugeknöpft und zurückhaltend gezeigt hatte. Er hatte die Euphorie des Regisseurs nicht teilen können, aber über die Gründe hatte er nicht mit ihm gesprochen.
    Er hatte auch nicht mit in die Garderobe gehen wollen und wartete draußen. Jeff Wilson, der den Raum mit einem Lächeln auf den Lippen betreten hatte, hielt den Türgriff noch in der Hand, als sein Gesicht bereits eine andere Mimik zeigte.
    Das Läche ln war darauf verschwunden. Sein Gesicht sah plötzlich starr aus. Er schüttelte auch unmerklich den Kopf, als er zu Stella Martin hinschaute, die auf ihrem Stuhl saß, als wäre sie krank oder stünde dicht vor dem Einschlafen.
    Er wollte etwas sagen, und ausgerechnet ihm

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