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1227 - Vampir-Drama

1227 - Vampir-Drama

Titel: 1227 - Vampir-Drama Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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spürte.
    Dass ihre Müdigkeit nicht verschwunden war und sogar noch zugenommen hatte, interessierte sie im Moment nicht, weil sie jetzt auf die Fingerkuppen ihrer linken Hand schaute, mit denen sie an ihrem Hals entlang nach unten gefahren war.
    Sie waren rot.
    Rot von ihrem Blut!
    Sie saß für einen Moment starr und schaute nur die Finger an.
    Als wäre dieses Bild so etwas wie eine Erinnerung gewesen, sah sie vor ihrem geistigen Auge wieder den Filmpartner, der sich über sie gebeugt und ihr Blut getrunken hatte.
    Ihr Blut!
    Hier in der Garderobe. Nicht unter den Augen der Kameras und des Filmteams. Sie hatte Blut verloren, das jetzt im Körper des…
    Plötzlich riss ihre Gedankenkette auseinander. Für einen Moment erhellte sich ihre träge Gedankenwelt, und das Menschliche drang wieder voll durch.
    Angst!
    Eine schreckliche Angst überfiel sie. Stella begann zu zittern.
    Sie fühlte sich plötzlich so wahnsinnig allein in dieser Garderobe, aber sie hatte nicht die Kraft aufzustehen und sie zu verlassen, denn wieder breitete sich der Mantel des Erbes, das in ihr steckte, wie eine schwere Glocke aus.
    Eine andere Kraft hatte von ihr Besitz ergriffen und zugleich ein Wissen. Gedanken wie gespenstische Bilder huschten durch ihren Kopf, und sie dachte an etwas unheimlich Grauenvolles, ohne dass dies konkret wurde.
    Aber sie musste etwas tun, um eine gewisse Sicherheit zu bekommen, denn sie erinnerte sich daran, dass Ari am Spiegel vorbeigegangen war und sie ihn so gut wie nicht gesehen hatte.
    War das Einbildung gewesen oder hatte es den Tatsachen entsprochen. Die Lösung zu finden, bedrängte Stella so stark, dass sie es schaffte, sich aus dem Stuhl zu erheben. Schon beim ersten Versuch überwand sie ihre Trägheit.
    Das Zimmer bewegte sich. Die Wände tanzten, auch die Decke wellte sich ihr entgegen. Stella hielt sich mit Gewalt auf den Beinen. Wie sie es genau schaffte, wusste sie nicht, und sie brachte es sogar fertig, stehen zu bleiben, obwohl die Knie plötzlich so weich geworden waren.
    Stella Martin war schwach, in ihrem Kopf rauschte es. Fremde und farbige Bilder entstanden und bewegten sich durch die Luft. Es war ein starker Anfall, dessen Ende sie stehend erlebte, was für sie schon ein Erfolg war.
    Auch die Gedanken kehrten wieder zurück. Erinnerungen an das, was hier in der Garderobe passiert war. Plötzlich empfand sie es nicht mal als so schlimm. Sie dachte an Ari Gorman, der sein wahres Gesicht gezeigt hatte und nun als große Erinnerung neben ihr schwebte.
    Sie streckte ihre Zunge aus dem Mund und leckte die Lippen ab. Etwas Blut hatte sich dort in hart gewordenen Tropfen verfangen. Sie leckte es ab. Es schmolz auf ihrer Zunge, dann schluckte sie es hinunter.
    Den ersten Schritt wagte sie nach einer kurzen Pause. Er fiel ihr schwer, sie war träge und müde zugleich und merkte jetzt auch, dass es gar nicht so einfach war, tief Luft zu holen. Etwas steckte in ihrem Körper und bildete eine Sperre.
    Mit schleppenden Schritten, wobei die Füße über den Garderobenboden schleiften, näherte sie sich dem großen Spiegel, der aus zwei Hälften bestand. In der Mitte war er durch eine helle, senkrecht verlaufende Metallleiste geteilt.
    Mit der linken Hand hielt sie sich an der Kante des langen Garderobentischs fest. Dabei schleiften die Finger dicht an den Puder- und Schminkdosen entlang. Sie berührte Tücher und Wattebausche, warf zwei Schminkstifte für die Augenbrauen zu Boden und blieb schließlich vor dem Spiegel stehen. Bisher hatte sie nicht in ihn frontal hineinschauen können. Auch jetzt fürchtete sich Stella davor, aber es gab für sie keine andere Möglichkeit, um Gewissheit zu erhalten.
    Noch eine knappe Drehung, dann war es geschafft. Sie stand vor der Spiegelfläche, schaute hinein - und sah etwas.
    Zugleich schrie sie auf!
    ***
    Nein, verdammt und zugenäht. Nein, um alles in der Welt.
    Was Stella Martin da sah, das war nicht ihr Spiegelbild. Das war nicht sie vom Kopf bis zum Fuß. Das war trotzdem sie, aber sie sah nicht so aus, wie es hätte sein müssen.
    Der Schatten im Spiegel!
    Einen anderen Vergleich fand sie nicht. In der Fläche zeichnete sich ein Schatten ab, der ihre Größe besaß. Aber da konkretisierte sich nichts hervor. Es war und blieb ein Schatten ohne feste Umrisse. Er sah aus wie mit einem breiten Pinsel gemalt, und von ihm waren nur der Kopf und der Körper zu erkennen, wobei die Beine keine Trennung zeigten und zusammengewachsen waren.
    »Furchtbar«, flüsterte

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