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1227 - Vampir-Drama

1227 - Vampir-Drama

Titel: 1227 - Vampir-Drama Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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getönten Scheiben zuließen.
    Dass der Wagen nicht hier abgestellt worden war, um zu verrotten, bekamen wir schon mit. Trotz der schlechten Sicht war zu erkennen, dass darin jemand lebte, auch wenn wir keinen Menschen entdeckten, der sich dort aufhielt.
    Beim zweiten Wagen das Gleiche. Keine Spuren von Stella und Bill.
    Und beim dritten?
    Wir mussten einfach Erfolg haben, denn es gab kein anderes Versteck. Wieder nahmen wir die übliche Blickposition ein und spähten durch das Fahrerhaus ins Innere.
    Suko rechts, und ich links, und gemeinsam zuckten wir zusammen, denn wir hatten gesehen, dass sich im Wagen jemand bewegte. Es war eine Gestalt, ein Mensch, nur war das Licht im Wagen so mies, dass wir ihn nicht identifizieren konnten.
    Suko meinte allerdings: »Sieht nicht nach Bill aus.«
    »Das schauen wir uns genauer an.«
    »Ja, falls die Türen offen sind.«
    Sie waren es leider nicht. Weder die Türen am Fahrerhaus, noch die an der Seite. Wenn wir reinkommen wollten, mussten wir sie schon aufbrechen.
    Wir wollten uns noch über die Seite einig werden, als wir hinter uns ein leises Rascheln hörten. Es hätte von einem Tier stammen können, aber wir waren sensibilisiert genug, um daran nicht zu glauben und fuhren blitzschnell herum.
    Woher der Kerl so plötzlich aufgetaucht war, wusste keiner von uns. Er konnte an der Rückseite des Hauses gelauert haben, wo ihm ein Buschgürtel Schutz gab.
    Es konnte auch sein, dass er die Außentreppe hoch gekommen war, deren verwitterte Stufen zu einer Kellertür führten.
    Das alles spielte keine Rolle, denn Bill hatte uns Ari Gorman genau beschrieben, und so wussten wir, dass er vor uns stand…
    ***
    Bill hatte die Wahl. Entweder die Augen zu öffnen oder sie geschlossen zu lassen.
    Er entschied sich für die zweite Möglichkeit. Er wollte einfach nicht hinschauen und sehen, was diese Schauspielerin mit ihm anstellte und wie sie es machte. Er empfand es als obszön, mit der Zungenspitze das Blut eines anderen Menschen aufzulecken und zu trinken. Das widerte ihn einfach an.
    Irgendwo musste sich der Mensch ja noch vom Tier unterscheiden. So jedenfalls dachte er.
    Er spürte die Zunge. Die sanfte Spitze, die an seiner rechten Wange entlangglitt und dabei auch um die Wunde herumtanzte. Es tat der Frau gut, jeden Tropfen aufzulecken, und dass sie es genoss, war für Bill auch zu hören, denn er vernahm ihr wohliges Stöhnen, das ihm anzeigte, wie gut ihr sein Lebenssaft schmeckte.
    Dabei war sie noch kein richtiger Vampir. Es gab die Zähne nicht, die sie in die dünne Halshaut des Opfers schlug, um an die mit Blut gefüllten Adern heranzukommen.
    Ein paar Mal hatte sie geleckt, bevor sie es sich wieder überlegte und den Kopf anhob.
    Das sah Bill nicht, das spürte er nur, weil ihn ein leichter Luftzug erreichte, als sich Stella Martin neben ihm bewegte und leise aufstöhnte.
    Bill schlug die Augen auf.
    Sie stand jetzt, und sie genoss das, was sie getan hatte. Er achtete nicht auf das Brennen seiner Wunde, sondern hielt die Augen verdreht und auf Stella gerichtet.
    Es stimmte genau. Sie war eine Genießerin. Jetzt hielt sie die Augen geschlossen und zeichnete mit der Zungenspitze ihre Mundform nach, um auch ja den allerletzten Tropfen des kostbaren Lebenssaftes zu erwischen.
    Die gefesselte Rose Ripley konnte nicht mehr an sich halten.
    Die Worte mussten einfach heraus und so zischte sie: »Du bist schlimmer als ein Tier, Stella. Du bist eine Person, für die ich keinen Ausdruck mehr habe. Du hast einen Teil deiner Seele verloren, und das ist schlimm, Stella, sehr schlimm!«
    »Halte dein Schandmaul, Alte! Sei froh, dass ich mir dich nicht ausgesucht habe. Aber du bist zu alt, und ich weiß nicht, ob mir dein Blut überhaupt schmecken würde.«
    »Ich wünschte, dass es dich vergiftet!«
    Bill wunderte sich über den Tonfall der Frau. Rose war verdammt mutig, sie hatte nichts zu verlieren, und sie wollte Stella Martin von Bill ablenken.
    »Willst du deine Kehle so behalten wie sie ist, Alte?«
    »Ha, was macht das schon, wie ich umkomme? Sterben werde ich sowieso. Aber du kommst hier nicht raus, das verspreche ich dir. Man wird dich jagen, fangen und pfählen. Wie es sich für einen Vampir gehört, denn das weiß ich aus Büchern und Filmen. Ich stelle mir jetzt schon vor, wie es aussieht, wenn der Pflock dein Herz durchbohrt und das alte Blut aus deinem widerlichen Körper spritzt.«
    »Hören Sie auf!«, rief Bill.
    »Nein, ich bin alt, sie hat ja Recht!«
    Aus Stellas Kehle

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