Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1227 - Vampir-Drama

1227 - Vampir-Drama

Titel: 1227 - Vampir-Drama Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
seiner Seite stehen. Darauf kannst du dich verlassen.«
    »So wie du - oder?«
    »Ja, ich stehe schon an seiner Seite, aber noch nicht voll. Ich erwarte noch einen Biss, dann falle auch ich in die lebendige Ewigkeit hinein, Rose.«
    »Wieso? Was soll das denn heißen?«
    »Sie wird zu einem weiblichen Vampir«, klärte Bill die Frau auf. »Zu einer Blutsaugerin.«
    »Genau, Rose. Bill hat es erfasst.«
    Nach dieser Antwort legte Stella den letzten Schritt zurück und blieb direkt neben Bills Kopf an der rechten Seite stehen, von wo aus sie auf sein Gesicht schaute.
    Wie erwähnt, es war nicht dunkel und Bill schaffte es, seinen Blick so zu heben, dass er Stella Martin anblicken konnte, die sich eigentlich nicht verändert hatte. Aber nur auf den ersten Blick. Sah er genauer hin, dann merkte er schon, was mit ihr los war. Das Gesicht hatte die Weichheit verloren. Es sah auf eine finstere Art und Weise entschlossen aus, was Bills Optimismus auch nicht eben anhob. Sie lächelte ihn auf eine böse Art und Weise an und flüsterte dabei: »Der Keim hat gewirkt. Ich spüre bereits, dass ich hineingleite in ein anderes Leben, Bill. Es wird alles so wunderbar für mich werden, verstehst du?«
    »Nicht als Mensch.«
    Sie streichelte über seine Stirn hinweg. Obwohl es nur ihre normale Hand war und diese auch nicht totenkalt geworden war, hatte er trotzdem den Eindruck, dass zahlreiche kleine Spinnen mit eisigen Beinen über seine Haut strichen.
    »Gefällt dir nicht, wie?«
    »Bitte, Stella…«
    »Hör auf.«
    »Nein, ich höre nicht auf. Ich will dich daran erinnern, dass du noch immer ein Mensch bist. Und zwar mehr Mensch als Vampir. Das solltest du dir vor Augen halten, Stella. Die andere Existenz liegt einfach noch zu weit weg. Warum erinnerst du dich nicht daran? Der Mensch ist doch wichtiger.«
    »Noch ein Biss, Bill…«
    »Lass es nicht soweit kommen!«, bat er sie, und er legte auch eine gewisse Verzweiflung in seine Stimme.
    Stellas Augen bewegten sich, als hätte sie etwas Besonderes entdeckt. Ihre Nasenflügel zitterten, als sie die Luft einsaugte.
    »Ich rieche das Blut, Bill. Ich rieche es ganz deutlich.« Ein leises Lachen drang ihm entgegen. »Es ist dein Blut. Dein Blut, das noch in deinen Adern fließt. Ist das nicht wunderbar, Bill? Ist das nicht einmalig für mich? Du wirst mein erstes Opfer sein. Du und kein anderer, das verspreche ich dir. Ich werde dir meine Zähne in den Hals schlagen und dich leer trinken, und schon jetzt werde ich kosten, wie mir dein Blut schmeckt.«
    »Du bist noch keine Untote, Stella!«
    Sie ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Aber fast«, sagte sie leise. »Aber fast…«
    In den folgenden Sekunden bewies Stella Martin, was sie damit gemeint hatte. Aus der Tasche ihrer dunklen Hose holte sie einen Gegenstand hervor, den Bill zunächst nicht erkannte, weil er einfach in ihrer Hand verschwand.
    Aber sie bewegte die Finger, streckte den Gegenstand nach vorn, und an der Form erkannte Bill schon beim ersten Hinsehen, dass es sich um ein Taschenmesser handelte.
    Stella klappte es auf!
    Innerhalb seiner Fesseln verkrampfte sich der Reporter. Die schlimmsten Vorstellungen und Bilder schossen ihm durch den Kopf. Er sah die Hand und das Messer, dessen Klinge über die Haut an seiner Kehle hinwegschabte, um sie zu durchtrennen.
    Die Klinge gab einen matten Reflex ab, als sie bewegt wurde und für einen Moment über seinem Gesicht tanzte.
    »Jetzt hast du Angst, wie?«
    »Stella, du bist verrückt! Lass es sein! Befreie mich von den Fesseln, bitte. Denk daran, dass du noch nicht zu ihnen gehörst, sondern nach wie vor ein Mensch bist.«
    Sie schüttelte nur den Kopf, und sie legte ihr aufgeklapptes Taschenmesser auch nicht zur Seite. Stattdessen beugte sie sich Bill noch mehr entgegen.
    »Ich will schon jetzt wissen, wie das Blut schmeckt, Conolly. Ja, ich mache einen Versuch und werde damit meine Vorfreude noch mal steigern können.«
    Bisher hatte sich Rose Ripley zurückgehalten, aus welchen Gründen auch immer. Das war vorbei. Plötzlich konnte sie nicht mehr. So wie der Atem ausströmte, so musste sie auch ihren Gefühlen freie Bahn lassen. »Du bist verrückt, Stella! Du bist wahnsinnig! Du kannst doch nicht dein Leben so einfach wegwerfen und…«
    »Hör auf, Alte!«, schrie die Schauspielerin. »Ich will dein Gejaule nicht mehr hören.«
    »Verdammt noch mal, ich meine es nur gut mit dir. Bleibe ein Mensch und werde nicht…«
    Mit einem lang gezogenen - Schrei fuhr Stella

Weitere Kostenlose Bücher