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1227 - Vampir-Drama

1227 - Vampir-Drama

Titel: 1227 - Vampir-Drama Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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löste sich ein gurgelnder Schrei. Dabei stürzte sie nach vorn, und Bill befürchtete, dass sie die Nerven verlor und das Messer in die Kehle der gefesselten Frau rammte, aber sie tat es nicht. Mit der freien Hand schlug sie zu.
    Bill verzog das Gesicht, als er das Klatschen hörte, das entstand, als die Faust oder Hand das Gesicht der Gefesselten traf. Der Treffer musste sehr weh getan haben, und kurz danach war nichts mehr von Rose Ripley zu hören.
    Allerdings von Stella, denn sie stöhnte auf, und dieses Geräusch hörte sich zufrieden an. Es hing noch in der Luft, als sie sich zu Bill umdrehte.
    Wenn er daran dachte, wie schwach er sie im Hotelzimmer erlebt hatte, dann musste er zugeben, dass sie schon eine große Wandlung durchgemacht hatte.
    Sie war nicht mehr schwach, sie war stark geworden, obwohl sie noch kein menschliches Blut getrunken hatte wie es ein normaler Vampir tat. Aber sie war auf den Geschmack gekommen, was Bill am eigenen Leibe erfahren hatte.
    »Endlich hält sie ihr Maul«, flüsterte sie Bill zu. »Das ist auch nötig gewesen.«
    »Was hast du mit ihr getan?«
    »Nichts weiter. Nur ruhig gestellt.«
    »Und jetzt?«
    Sie lachte und bewegte wieder ihr Taschenmesser. »Ich bin auf den Geschmack gekommen, Conolly. Dein Blut ist einfach köstlich. Ich denke, dass es mir von deiner linken Wange ebenso schmecken wird. Oder was denkst du darüber?«
    »Irgendwann wirst du daran verrecken!«
    »Haha, glaubst du noch immer daran?«
    »Ja, daran glaube ich, Stella. Noch tanzt du auf dem Seil und weißt nicht, zu wem du gehörst. Ob Mensch oder Schattenwesen und…«
    Sie warf sich nach vorn. Ein rauer Laut löste sich dabei aus ihrer Kehle, dann warf sie sich auf Bill Conolly und drückte ihn durch ihr Gewicht noch härter gegen die Tischplatte. In ihrem Gesicht funkelten die Augen wie zwei dunkle Diama nten, und der Atemstoß aus ihrer Kehle hätte auch aus einem kleinen Geysir stammen können.
    Eine schwungvolle Handbewegung, und plötzlich lag die Klinge wieder an Bills Kehle. »Ich will von dir kein verdammtes Wort mehr hören, Conolly, das habe ich dir schon mal gesagt. Aber du konntest ja nicht hören, du verfluchter Hundesohn. Und du wirst auch jetzt nicht hören, das weiß ich genau. Du nimmst meine Warnungen nicht ernst genug. Aber es ist mein Ernst, und ich werde auch weiterhin das Blut aus deinen Wunden lecken, die ich dir in die Haut schnitzen werde. Dabei ist es mir dann egal, ob du mich mit einem oder zwei Augen sehen kannst. Kapiert, du Schweinebacke?«
    Ja, Bill hatte es kapiert, und es war für ihn unerträglich. Wie kochendes Wasser schoss etwas Heißes in seinem Körper hoch.
    Er konnte es kaum glauben, aber dieses verzogene Gesicht sagte ihm letztendlich alles. Sie würde es machen, sie würde es eiskalt durchziehen und ihm das linke oder rechte Auge nehmen.
    Stella ließ ihn auch nicht mehr zu Wort kommen. Die linke Hand presste sie dicht unter seinem Hals auf die Brust. Den rechten Arm winkelte sie an und hob ihn in die Höhe.
    Die Klinge stach aus der Faust hervor, schwebte über Bills Gesicht, und er sah, wie sie sich auf sein linkes Auge einpendelte…
    ***
    Das war Gorman, das war er ganz sicher, und er hatte sich nicht mal umgezogen, denn er trug genau das Kostüm, das er bei seiner letzten Filmszene angehabt hatte. Bill hatte ihn uns sehr gut beschrieben. Der Regisseur hatte sich bei Gorman für das klassische Outfit entschieden. Schwarzer Frack, helles Hemd, schwarze Fliege vor dem hoch gestellten Kragen.
    Graues, mit dunklen Strähnen durchzogenes Haar, ein breiter, irgendwie auch widerlicher Mund, in dem sich oben deutlich die beiden Zähne abzeichneten. Auf den Schultern und den Ärmeln des Jacketts lag ein feiner grauer Staub, der durchaus vom Keller des Hotels stammen konnte, in dem er sich aufgehalten hatte.
    Es war noch nicht seine Zeit. Es gab keine Dämmerung und auch keine Dunkelheit. Die Sonne stand noch am Himmel, auch wenn sie schon tiefer gesunken war und bereits eine rötliche Färbung bekommen hatte. Aber ihre Kraft strahlte ab, und der Blutsauger stand nicht eben geschützt.
    Wenn er sein Versteck verlassen hatte, dann nur, um eines der Wohnmobile zu betreten, wo er Opfer finden und sich stärken konnte. Jetzt blockierten wir ihm jedoch den Weg.
    Ich tat gar nichts und behielt Gorman nur im Auge. Suko bewegte sich neben mir. Er zog die Dämonenpeitsche hervor und schlug gelassen einmal den Kreis.
    Mit einem leisen Schleifgeräusch rutschten die drei Riemen

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