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1228 - Clio, die Spielzeugmacherin

Titel: 1228 - Clio, die Spielzeugmacherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Materialien nahm sie in knapp einer Viertelstunde in sich auf.
    Dao vom Glitzernden Berg entfernte sich von ihr. Als er allein war, produzierte er einen Energiestrahler. Er nahm die Waffe in die Hand und richtete sie schräg in den Himmel hinauf. Als ein großer Vogel über ihn hinwegstrich, preßte er den Auslöser herunter.
    Nichts geschah.
    Wütend und enttäuscht zugleich warf Dao die Waffe fort.
    „Es gelingt nicht", stöhnte er.
    Voller Neid blickte er zu Clio hinüber, die wie in Trance auf dem Boden kauerte und Material in sich aufnahm. Sie hatte offenbar nicht die geringsten Schwierigkeiten, etwas herzustellen. Sogar einen miniaturisierten Vitalenergiespeicher wollte sie geschaffen haben.
    „Ich glaube es nicht", sagte er laut.
    „Einer Chylinin ist so etwas nicht möglich."
    Im Glitzernden Berg hatte er seit Jahrtausenden weitgehend ungestört und ungefährdet gelebt. Äußerst selten war er von einem Besucher belästigt worden, der ihm seine Wünsche genannt hatte. Stets hatte er versucht, diese Wünsche zu erfüllen, aber er hatte nur wenig Erfolg damit gehabt, was durch die ausbleibenden Besucher eindrucksvoll dokumentiert worden war. Die meisten Besucher hatten sich damit abfinden müssen, daß die von ihm hergestellten Geräte nicht funktionierten. So hatte Dao sich im Lauf der Zeit darauf beschränkt, über das Leben nachzudenken. Er war zu keinem überzeugenden Ergebnis gekommen. Von sich aus hatte er keine Begegnung mit anderen Intelligenzen gesucht.
    Jetzt war er einerseits froh, daß er Clio vom Purpurnen Wasser begegnet war, weil sie furchtlos war. Auf der anderen Seite hätte er sich gern wieder von ihr getrennt. Er war es gewohnt, allein zu sein, und ihre Nähe störte ihn. Ihm ging auf die Nerven, daß sie von ihrer eigenen Schönheit derart verzaubert war, und er hätte sie auf der Stelle allein gelassen, wenn er einen Schlupfwinkel gefunden hätte, in dem er sich hätte sicher fühlen können. Am unangenehmsten aber war für ihn, daß sie seine mangelnden Fähigkeiten früher oder später entdecken würde.
    Das Schicksal ist gegen mich, dachte er. Es schickt mir ein derartiges Weib. Man könnte glauben, daß es mich bestrafen will.
    Er kehrte zu Clio zurück. Schon von weitem sah er, daß sie wieder ihre alte Körperform hatte. In der Zwischenzeit hatte sie nicht nur allerlei Materie in sich aufgenommen, sondern auch noch einen Spiegel produziert, in dem sie sich bewundern konnte.
    „Es ist gelungen", jubelte sie, als sie ihn bemerkte. „Ich habe mich ganz darauf konzentriert, mich so schön werden zu lassen wie nur irgend möglich. Und es ist gelungen. Sieh doch. Ich bin schöner denn je zuvor."
    „Das finde ich auch", erwiderte er, „Mein Kompliment. Was machen wir jetzt?"
    Zu seiner Überraschung ließ sie sich ablenken.
    „Wir können nicht hier in der Wildnis bleiben", erklärte sie. „Ich bin dafür, daß wir uns einen Ort suchen, an dem wir leben können. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, daß ich jemals wieder so etwas finde wie meine Wasserburg, aber möglicherweise gibt es etwas Ähnliches."
    „Eine gute Idee. Fangen wir gleich an."
    Er stellte sich auf die Antigrav-Plattform, und sie kam zu ihm. Wie selbstverständlich übernahm sie es, das Fluggerät zu lenken. Sie steuerte auf eine Schlucht zu, die sich vor ihnen öffnete. Auf der Hochebene waten mittlerweile Tausende von Geschöpfen aufgetaucht. Die meisten von ihnen hatten ihre Panik überwunden, irrten aber noch ziellos umher.
    „Es wird wirklich Zeit, daß wir so etwas wie einen Stützpunkt finden", bemerkte sie.
    „Noch haben wir einen Vorsprung vor den anderen, wenn wir aber nicht aufpassen, ist er schnell dahin."
    „Und dann bleibt uns nur noch der Kampf um einen solchen Stützpunkt", ergänzte er.
    „Eine äußerst unangenehme Situation, und du hast noch nicht einmal für Waffen gesorgt."
    „Das läßt sich ändern", erwiderte sie. „Übernimm du es, die Plattform zu steuern. Es ist ganz einfach. Du brauchst nur diese Druckscheiben mit den Füßen zu bedienen."
    „Glaubst du wirklich, daß du mir das erklären mußt?" kritisierte er. „Ich bin doch kein Narr."
    „Verzeih mir. Ich wollte dich nicht beleidigen." Sie verfiel erneut in einen tranceähnlichen Zustand, in dem sie ihre Umgebung nicht mehr wahrnahm. An zwei Stellen schnürten sich Teile ihres Oberkörpers ein, als sie damit begann, die Waffen zu produzieren.
    Dao atmete auf.
    Ein Glück, daß sie nicht auf den Gedanken gekommen ist, dies mir

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