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1228 - Clio, die Spielzeugmacherin

Titel: 1228 - Clio, die Spielzeugmacherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hätte mich von oben bis unten durchbohrt, und dann wäre es aus mit mir gewesen.
    Er blickte in die Höhe, wo Hunderte von eiförmigen Gebilden unter den Felsen hingen.
    Bei einem von ihnen bewegte sich etwas. Dao zuckte zusammen und sprang abermals zur Seite. Keine Sekunde zu früh, denn aus der Höhe stürzte ein zweiter Haken herab, zuckte an ihm vorbei und bohrte sich neben ihm in den Boden. Jetzt sah der Chyline, daß der Haken mit einem dünnen Faden verbunden war. Dieser straffte sich und zerriß, als sich der Haken nicht aus dem Boden löste, und die Spannung zu groß wurde.
    Endlich begriff Dao.
    Solange er in dieser Schlucht blieb, befand er sich in tödlicher Gefahr. Jedes der eiförmigen Gebilde konnte einen solchen Haken auf ihn abschießen, und wenn er nicht flüchtete, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis er getroffen wurde.
    Er schrie in panischer Angst auf und rannte an der abgestürzten Plattform vorbei auf den Ausgang der Schlucht zu.
    Er schnürte einen Teil seines Oberkörpers ab und bildete in aller Eile einen Metallschirm, der sich schützend über ihm wölbte. An ihm prallte ein herabwirbelnder Haken ab, gerade als der Chyline an Clio vom Purpurnen Wasser vorbeirannte, die bewußtlos auf dem Boden lag. Er warf seiner Weggefährtin nur einen flüchtigen Blick zu und floh dann auf das ebene Gelände vor der Schlucht hinaus.
    „Holt sie euch doch", rief er keuchend. „Sie merkt nichts davon. Ein beneidenswerter Tod. Das Schicksal ist auf ihrer Seite."
    Nur etwa hundert Meter von ihm entfernt flog eine helle humanoide Gestalt vorbei.
    Deutlich konnte er den kleinen Kopf und den Ausrüstungstornister auf dem Rücken des Wesens erkennen. Dao ließ sich auf den Boden fallen und rollte sich hinter einen Felsen.
    Er fror plötzlich. Vor dem fliegenden Weißen fürchtete er sich noch mehr als vor den geheimnisvollen Wesen in der Schlucht, und er konnte noch nicht einmal sagen, warum dies so war.
    Atlan versuchte, Domo Sokrat spontan zu Hilfe zu kommen, doch Jen Salik hielt ihn zurück.
    „Das schafft er allein", rief er dem Arkoniden zu.
    Tatsächlich erlebte das monströse Wesen, das den Haluter angegriffen hatte, eine unangenehme Überraschung. Domo Sokrat wandelte seine Molekularstruktur um, und aus dem Wesen aus Fleisch und Blut wurde ein Geschöpf, das hart und widerstandsfähig wie Terkonitstahl war. An ihm biß sich der Riese im buchstäblichen Sinn die Zähne aus.
    Plötzlich ertönte ein gewaltiges Gebrüll, und das Maul öffnete sich, Die heftig strampelnden Beine des Haluters wurden sichtbar. Sie schlugen gegen die Zähne, die etwa so groß waren wie seine Füße, und zertrümmerten einige von ihnen. Das war dem Giganten offenbar zuviel. Er spuckte den Orbiter Atlans kurzerhand aus. Im hohen Bogen flog Domo Sokrat aus dem Schlund des monströsen Wesens bis in eine Höhe von etwa zehn Metern hinauf. Als er nun wieder herabstürzte, versuchte sein Gegner, ihn mit dem Geweih aufzuspießen.
    Der Haluter ruderte mit Armen und Beinen, als er es sah. Er brüllte laut auf und prallte dann krachend auf die Spitzen der Hörner. Den Rittern der Tiefe bot sich damit ein wahrhaft erschreckendes Bild. Für sie sah es aus, als würden die Hörner den Freund durchbohren. Doch der Haluter war noch immer hart wie Terkonit. Das Geweih bog sich unter der Wucht des Aufpralls weit zur Seite, und zwei Beine des Riesen knickten ein.
    „Er wollte mich fressen", brüllte der Haluter empört, als er über den Boden rollte und vor den Füßen der Ritter der Tiefe landete. Er packte einen Felsbrocken, der sicherlich weitaus mehr als hundert Kilogramm wog, und schleuderte ihn wuchtig gegen das monströse Geschöpf. Dieses riß den Rachen weit auf und schluckte das Geschoß wie eine reife Frucht. Dann aber erstarrte es, trommelte wütend mit den Beinen auf den Boden und stürmte auf die Ebene hinaus.
    „Jetzt reicht es mir langsam", stöhnte der Arkonide. „Wir sollten uns irgend jemanden schnappen, der noch einigermaßen vernünftig ist, und uns von ihm erzählen lassen, was eigentlich los ist."
    „Eine ausgezeichnete Idee", erwiderte Lethos-Terakdschan. Er zeigte auf einen Vierfüßler, der sich mit seinem grellrotweiß gestreiften Fell und seinem gegabelten Kopf deutlich von den vielen anderen Wesen abhob, die in der näheren Umgebung des Transmitterdoms materialisierten.
    „Der macht wirklich einen vernünftigen Eindruck", bestätigte der telepathisch begabte Twirl. „Jedenfalls hat er keine Angst, und er

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