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1228 - Clio, die Spielzeugmacherin

Titel: 1228 - Clio, die Spielzeugmacherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu überlassen, dachte er. Früher oder später wird sie mich bloßstellen. Sie wird über mich lachen.
    Vielleicht ist es besser, wenn ich sie einfach von der Plattform stoße. Wir sind wenigstens vierhundert Meter hoch. Einen Sturz aus dieser Höhe würde sie nicht überleben.
    Er bildete zwei Hände und hob sie zum tödlichen Angriff gegen Clio.
    „Du wirst nichts spüren", sagte er keuchend. „Es ist ganz schnell vorbei."
    Er holte zum Stoß aus, vergaß dabei jedoch die Plattform zu steuern. Er verschob eines der Lenkungselemente, und die Maschine kippte zur Seite ab. Mit hoher Beschleunigung raste sie in die Tiefe. Die beiden Chylinen fielen nicht herab, da sie von den Gravitationskräften gehalten wurden. Dao erschrak jedoch so sehr, daß er bereits den nächsten Fehler machte. Er wollte die Maschine herumreißen, stellte sie versehentlich aber noch steiler als zuvor, korrigierte erneut und steuerte sie mit größter Mühe über eine Felskuppe hinweg. Er hörte, wie das Gestein über die Unterseite der Plattform schrammte. Dann kippte diese zur Seite und raste an der Flanke eines Berges herab.
    Dao war so verunsichert, daß er kaum noch wagte, die Steuerelemente zu berühren.
    Mußte er sie zur einen oder zur anderen Seite schieben? Wie kräftig mußte er sie herabdrücken, um zu verzögern? Eine weit vorspringende Klippe tauchte vor ihm auf.
    Jetzt konnte er nicht mehr anders. Er mußte etwas tun, wenn er nicht frontal mit ihr zusammenprallen wollte. Er schrie entsetzt auf und schob eines der Elemente zur Seite.
    Die Antigravplattform richtete sich auf und flog eine Kurve, die von der Felswand wegführte. Doch Dao hatte nicht energisch genug eingegriffen. Die Maschine streifte die Klippe. Krachend schlug sie gegen den Fels, und der schnitt wie ein Messer in das Metall.
    Der Chyline sah positronische Bauteile davonfliegen.
    Er saugte sich an der Platte fest, als diese sich erneut senkrecht stellte und heulend in die Tiefe schoß.
    „Clio", brüllte er in höchster Angst. „Clio vom Purpurnen Wasser! Du mußt uns retten.
    Wach endlich auf."
    Ihre Augen waren weit geöffnet, doch sie nahm nichts wahr. Die beiden Waffen waren weitgehend fertiggestellt, doch nun ging es noch um einige Feinheiten. Dao begriff, daß von Clio keine Hilfe zu erwarten war.
    Die Antigravplattform raste auf die Öffnung einer Schlucht zu, deren Seitenwände sich hoch oben an den höchsten Kanten fast berührten, wahrend sie sich unten, tief in der Schlucht weit voneinander entfernten. Von den Felswänden hingen Hunderte von eiförmigen Gebilden an armdicken Schnüren herab.
    Doch dafür hatte Dao jetzt keine Augen.
    Er erkannte, daß die Maschine gegen eine der Seitenwände der Schlucht prallen und er das Ende dieses Fluges nicht überleben würde, wenn er nichts unternahm. Daher wagte er erneut, die Lenkungselemente zu bedienen, und es erschien ihm wie ein Wunder, daß die Scheibe absackte und zugleich langsamer wurde. Sie streifte die Wipfel einiger Bäume und stürzte danach in dichtes Buschwerk.
    Dao brüllte vor Angst. Er flog im hohen Bogen von der Plattform herunter, wirbelte durch die Luft und landete unsanft in einem Teich. Hoch spritzte das Wasser über ihm auf.
    Es hätte kaum schlimmer für ihn kommen können. Dao hatte eine panische Angst vor Wasser. In seiner Phantasie belebte sich ein See stets mit den gefährlichsten Schreckensgestalten. Daher war er dem Wasser in freier Natur aus dem Weg gegangen, wo immer das möglich gewesen war.
    Jetzt überraschte ihn nicht im mindesten, daß etwas nach ihm griff. Er meinte, ein grauenvolles Ungeheuer zu sehen, das ihn verschlingen wollte. In seiner Angst bildete er große Schaufeln heraus, mit denen er nun wild um sich schlug und sich zum Ufer rettete.
    Dort erst bemerkte er, daß er lediglich mit einer harmlosen Pflanze in Berührung gekommen war.
    Sie ist schuld! dachte er erbost. Es liegt ausschließlich an Clio. Wenn sie nicht so eigensinnig und eitel wäre, hätte ich diese Schwierigkeiten nicht. Sie hätte sich um das Fluggerät kümmern müssen. Aber nein - dazu hatte sie keine Lust. Sie mußte mir unbedingt demonstrieren, daß sie Waffen herstellen kann, die auch wirklich funktionieren.
    Ich hasse sie.
    Er vernahm ein leises Pfeifen und trat instinktiv zur Seite. Ein metallisch glänzender Haken schoß an ihm vorbei und schlug krachend in den Boden. Erschrocken blickte Dao auf das Ding, dem er nur ganz knapp entgangen war.
    Der Haken ist messerscharf, dachte er. Er

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