1228 - Clio, die Spielzeugmacherin
gelang ihr nicht, die Waffe abermals auszulösen. Was sie vorher zufällig getan hatte, schien ihr nun unmöglich zu sein. Ärgerlich warf sie das Zepter auf das Holz und produzierte ein Pulver, das sich selbst entzündete, als sie es über den Scheiterhaufen streute.
Dann stieg sie mit Hilfe ihres Antigravtornisters auf und flog zum Transmitterdom zurück.
Die beiden Exterminatoren bewegten sich. Einer von ihnen hatte sich bereits aufgesetzt.
Die Spielzeugmacherin verzögerte erschrocken, doch die beiden Weißen verhielten sich ganz anders, als sie befürchtet hatte. Sie griffen sie nicht an, sondern sie nahmen ihre Waffen auf und flüchteten.
Sie fühlen sich so schwach, daß sie Angst haben, den Kampf gegen mich zu verlieren, erkannte Clio nicht ohne Stolz. Aber sie fliegen nach Schätzen, und sie werden mit den anderen Exterminatoren zurückkommen. Bis dahin müssen wir verschwunden sein, oder es geht uns allen an den Kragen.
Sie landete neben Lethos-Terakdschan und dem Haluter und ihr fiel auf, daß die Exterminatoren auch deren Waffen mitgenommen hatten.
Sie untersuchte die beiden flüchtig und erfaßte, daß sie paralysiert waren. Wenn sie sie vor den Exterminatoren retten wollte, dann mußte sie sie möglichst bald wieder auf die Beine bringen. Sie schnürte einen Teil ihres Körpers ab, verfiel in eine Art Trancezustand und stellte innerhalb weniger Minuten eine einfache Apparatur her, mit der sie die beiden bestrahlen konnte. Zunächst wandte sie sich Lethos-Terakdschan zu, der ihr weniger bedrohlich erschien als der Haluter, bei dem sie zudem nicht ganz sicher war, ob er ihr freundschaftliches Motiv erkennen würde.
Es dauerte nicht lange, bis der Hathor sich zu regen begann. Stöhnend richtete er sich schließlich auf und massierte sich die Schläfen.
„Tut es weh?" fragte sie.
„Angenehm ist es nicht gerade", antwortete er. „Dennoch danke ich dir. Sonst hätte es wahrscheinlich Stunden gedauert, bis sich die Lähmung gelegt hätte."
„Und bis dahin wären die Exterminatoren wieder hier gewesen. Mit einer ganzen Kampfgruppe."
Sie bestrahlte auch Domo Sokrat, und dieser erholte sich noch schneller als Tengri Lethos.
„Danke", sagte er. „Du hast uns einen großen Dienst erwiesen."
Er deutete auf den Transmitterdom.
„Da drinnen sind drei unserer Freunde", fuhr er fort. „Sie brauchen wahrscheinlich dringend Hilfe."
Er erhob sich und eilte zu einem der Eingänge hinüber.
„Bitte, komm mit uns", sagte Lethos-Terakdschan, nachdem er sich Clio vorgestellt und von dieser ihren Namen erfahren hatte. „Domo Sokrat hat sicher recht. Atlan, Jen und Twirl brauchen uns."
Sie folgte ihm bereitwillig in den Sockel des Turmes, als der Haluter sie mit lauter Stimme rief. Gleich darauf beugte sie sich dann über Jen Salik, den Arkoniden und Twirl, um auch sie von der Paralyse zu befreien.
„Das hätte böse enden können", stöhnte der Terraner, der sich ebenfalls den schmerzenden Kopf massierte. „Gegen diese weißen Teufel können wir so gut wie nichts ausrichten."
Er öffnete den TIRUN am Hals, um sich etwas Luft zu verschaffen. Dabei legte er unbeabsichtigt den Zellaktivator frei.
Clio vom Purpurnen Wasser erstarrte, als sie ihn sah.
Mit urgewaltiger Macht stiegen Erinnerungen in ihr hoch.
Es waren Erinnerungen an ihre Jugend, das Vagenda - und den Hintergrund der Völkerwanderungen...
ENDE
Weitere Kostenlose Bücher