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1228 - Clio, die Spielzeugmacherin

Titel: 1228 - Clio, die Spielzeugmacherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einem bestimmten Plan durchgeführt worden sind."
    „Wir müssen weiterfragen", drängte Lethos-Terakdschan. „Ich muß wissen, was mit Korzbranch und den Archivaren ist. Und welchen Zweck haben die Völkerwanderungen früher gehabt? Und wenn diese Völkerwanderungen vom Mißbrauch der Korzbranch-Quelle ausgelöst wurden, nicht Teil des Vagendas ist - ja, was ist dann?"
     
    *
     
    Clio vom Purpurnen Wasser glitt in kaum anderthalb Metern Höhe über die Savanne.
    Weit vor sich sah sie die mächtige Gestalt des Weißen, der nicht bemerkt zu haben schien, daß sie ihm folgte.
    Sie näherte sich einer Reihe von bewaldeten Hügeln. Dort waren mehrere dieser Fremden zu sehen. Einige landeten, einige starteten. Clio hämmerte sich ein, daß sie äußerst vorsichtig sein mußte. Das geringste Risiko konnte tödlich für sie sein. Sie sah sich aufmerksam um und entdeckte, daß sich ihr von der Seite her einer der Weißen näherte.
    Erschrocken steuerte sie ihre Antigravschale zwischen einige Felsen, stülpte sie um und bedeckte sie mit einigen vertrockneten Zweigen.
    Er darf mich nicht sehen, dachte sie. Wenn er mich entdeckt, bringt er mich ebenso um wie Dao.
    Sie duckte sich tief ins Gras und preßte sich mit der Vorderseite gegen die Felsen, so daß ihr blaßblauer Körper fast vollkommen mit dem Gestein verschmolz.
    Wenig später vernahm sie ein leises Rauschen. Der Weiße flog in unmittelbarer Nähe vorbei. Und wieder spürte sie ein unangenehmes Kribbeln, als ob Käfer über ihren Rücken kröchen.
    Sie hörte die helle Stimme des Fremden, verstand jedoch nur wenig. Immerhin begriff sie, daß er zu jemandem sprach, den er offenbar schon lange gesucht hatte. Dann ertönte das enervierende Zischen eines Energiestrahlers, dem ein gräßlicher Schrei folgte. Der Weiße lachte schrill, startete und entfernte sich.
    Clio vom Purpurnen Wasser löste sich zitternd von den Felsen. Sie eilte zu ihrer Antigravschale, stülpte sie um und stieg vorsichtig mit ihr auf. Schon als sie eine Höhe von etwa zwei Metern erreicht hatte, sah sie das Opfer des Weißen. Es war ein Vogelwesen. Seine Augen waren noch nicht gebrochen, doch der Tod war nahe.
    Clio landete neben ihm. Sie sah, daß der Energiestrahl den anderen mitten in der Brust getroffen hatte. Es erschien wie ein Wunder, daß er noch lebte.
    „Es war ein Exterminator", röchelte das Vogelwesen. „Und ich weiß noch nicht einmal, warum er mich getötet hat."
    Danach hauchte er sein Leben aus.
    „Ein Exterminator", wiederholte Clio. Sie hatte diesen Namen noch nie gehört.
    Ihr war klar, daß sie sich mit den Exterminatoren auseinandersetzen mußte. Sie konnte die Weißen nicht ignorieren, nicht nachdem sie Dao und dieses Vogelwesen getötet hatten.
    Sie sammelte Holz, schichtete es um den Toten herum auf und entzündete es. Sie blieb jedoch nicht bei dem Scheiterhaufen, weil sie fürchtete, daß der Rauch einen der Exterminatoren anlocken könnte. Tatsächlich beobachtete sie bald darauf aus sicherer Entfernung, wie einer der Weißen herankam und über das Feuer hinwegglitt.
    Vielleicht hätte ich ihn nicht verbrennen sollen, dachte sie. Nun wissen sie, daß irgend jemand da ist, der reagiert hat. Sie könnten damit rechnen, daß er sich rächen will.
    Sie war so weit von der mächtigen Gestalt entfernt, daß sie seine Nähe nicht spürte.
    Allzu gut erinnerte sie sich an das unangenehme Kribbeln.
    Ich darf mich nicht zu nahe an sie heranwagen, erkannte sie. Sie haben dieses eigenartige Gefühl sicherlich auch. Vielleicht wird es sogar von ihnen ausgelöst. Wenn sie mich damit wahrnehmen können, bin ich verloren.
    Sie schüttelte diese Gedanken ab. Ihr blieb die Möglichkeit, die Weißen aus der Distanz zu beobachten.
    Sie schnürte einen Teil ihres Oberkörpers ab und schuf in konzentrierter Arbeit ein Richtmikrophon, das sie mit einem Kleinstsender und einem Mikro-Antigrav kombinierte.
    Dann stellte sie einen einfachen Empfänger her, versteckte sich mitten in einem Gebiet voller Felsen und Höhlen und ließ das Mikrophon weiterfliegen. In einer dichten Buschgruppe setzte sie es ab und richtete es auf die Hügel aus, hinter denen sich mehrere Exterminatoren aufzuhalten schienen.
    Ihre hochgesteckten Erwartungen wurden zunächst enttäuscht.
    Sie empfing nichts, was ihr Informationsbedürfnis befriedigt hätte. Daher verließ sie ihr Versteck und pirschte sich näher an die Hügel heran, bis sie auf ein kleines Wäldchen stieß, das ihr genügend Deckung bot. Jetzt war

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