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1228 - Clio, die Spielzeugmacherin

Titel: 1228 - Clio, die Spielzeugmacherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie so weit vorgerückt, daß sich das Mikrophon noch hinter ihr befand. Sie steuerte es zu sich heran und führte es behutsam zwischen die Hügel, um es dort unter den Bäumen abzusetzen.
    Plötzlich hallten einige helle Stimmen aus dem Lautsprecher des Empfängers.
    Es waren die Stimmen der Exterminatoren.
    Clio war so erregt, daß sie zunächst überhaupt nichts verstand. Sie schaltete das Gerät ab und lehnte sich mit dem Rücken gegen einen Baum.
    Beruhige dich, schalt sie sich. Du wirst nichts erreichen, wenn du dich nicht in der Gewalt hast.
    Doch sie mußte an Dao vom Glitzernden Berg denken, und Mitleid übermannte sie.
    Heiliger Fischkorb! Das führt doch zu nichts. Du hast es mit eiskalten Killern zu tun. Ein Leben ist ihnen nichts wert. Sie löschen es aus, ganz wie es ihnen beliebt. Und wenn sie dich dabei erwischen, daß du sie belauschst, dann ist es aus mit dir. Also, beherrsche dich, schönste Chyline.
    Sie atmete einige Male tief durch und fühlte sich danach etwas besser. Sie schaltete die Geräte wieder ein.
    „... sind die ursprünglichen Bewohner von Korzbranch allesamt verschwunden", tönte eine helle Stimme aus dem Lautsprecher. „Keiner von ihnen ist mehr da."
    „Dafür sind aus allen anderen Teilen der Tiefe andere Wesen aufgetaucht", entgegnete eine ebenfalls helle, aber heisere Stimme. „Das soll uns nur recht sein. Wir werden uns durchsetzen."
    „Das ist sicher", erwiderte der andere. „Wir sind nur ein Vortrupp einer viel größeren Gruppe. Wir sind jetzt schon allen überlegen, denen wir begegnet sind. Wenn die anderen auch hier versammelt sind, gibt es niemanden mehr, der uns aufhalten kann."
    „Es geht uns nicht um die Macht", stellte der Heisere klar.
    „Natürlich nicht, wenngleich das eine mit dem anderen verbunden sein dürfte."
    Danach gab es seltsamerweise eine Störung, die Clio sich nicht erklären konnte. Die Stimmen wurden unverständlich, und sie mußte eine geraume Weile an den Geräten herumhantieren, bevor wieder deutliche Stimmen zu hören waren. Doch nun sprachen die Exterminatoren über belanglose Dinge, mit denen sie nichts anfangen konnte. Dennoch lauschte sie geduldig weiter. Sie hoffte, daß sie irgendwann mehr über das erfahren würde, was sie wirklich interessierte.
    Und sie irrte sich nicht.
    „Wir werden abgehört", hallte es plötzlich aus dem Lautsprecher. Die Chyline zuckte zusammen. Sie hatte nicht damit gerechnet, daß man ihr Richtmikrophon entdecken würde. Sie nahm den Empfänger an sich, sprang in ihre Antigravschale und wollte starten.
    Doch dann sagte sie sich, daß sie damit einen schweren Fehler begehen würde.
    Sie warten doch nur darauf! erkannte sie. Wenn du startest, wissen sie sofort, wo du bist. Sie werden kommen und dich abknallen.
    Sie blieb in ihrem Versteck, schnürte einen Teil ihres Oberkörpers ein und produzierte in aller Eile einen Schirmfeldprojektor, hinter dem sie sich verbergen konnte. Kaum hatte sie das Energiefeld um sich errichtet, als einer der Exterminatoren direkt über sie hinwegflog.
    Sie sah die Gestalt, deren mächtige Muskeln sich deutlich unter dem Schutzanzug abzeichneten, und wieder fiel ihr der winzige Kopf auf dem langen, grüngefleckten Hals auf.
    War es überhaupt ein Kopf? Oder enthielt dieses Gebilde gar nicht das Gehirn, sondern ein anderes Organ? Vielleicht jenes Organ, das dieses unangenehme Kribbeln verursachte? War es möglicherweise so etwas wie ein natürliches Ortungsgerät? Und hatte sie trotz aller Eile instinktiv einen Schirmfeldgenerator entwickelt, der dagegen schützte?
    Es schien so, denn die weiße Gestalt glitt rauschend über sie hinweg, ohne sie zu bemerken.
    Sie wagte nicht, den Empfänger nochmals einzuschalten, obwohl sie sicher war, daß die Exterminatoren gerade jetzt besonders viel sprachen.
     
    6.
     
    „Wir müssen noch einmal nach oben", sagte Lethos-Terakdschan und deutete zur Spitze des Transmitterdoms hinauf. „Komm mit, Domo."
    „Du willst wissen, wie die anderen beiden TIEFENGESETZE lauten", stellte der Haluter fest. „Richtig?"
    „Richtig", antwortete der Hathor.
    Ein Wesen, das nur aus einem Kopf und zwei kleinen Füßen zu bestehen schien, näherte sich ihnen. Der Kopf war etwa zwei Meter hoch und hatte ein ebenso großes, menschliches Gesicht. Es war von einer geradezu erschreckenden Häßlichkeit mit seinen gelben Augen, der schiefen Nase und dem aufgeworfenen, schlaffen Mund. Neben den spitzen Ohrmuscheln ragten zwei dünne Ärmchen mit schwächlich

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