1228 - Der Monstervogel aus Atlantis
über die Menschen hatte bringen wollen. Es war ihr nicht gelungen, denn Maxine und ein Mann namens John Sinclair waren schneller gewesen.
In dieser Zeit hatte ihr Leben zum ersten Mal einen Knick bekommen. Der zweite hatte nicht lange auf sich warten lassen, Und der war noch intensiver gewesen, obwohl ihre Schwester damals umgekommen war. Es ging um den fliegenden Menschen Carlotta. Wieder war John Sinclair und sein Freund Suko an ihrer Seite gewesen. Gemeinsam hatten sie es geschafft, einem verbrecherischen Gen-Manipulator das Handwerk zu legen und Carlotta zu retten, die bei Maxine, der Tierärztin, ein neues Zuhause gefunden hatte und sich dort sehr wohl fühlte, besonders wegen der Tiere, die sich auf dem Grundstück der Ärztin befanden. Carlotta nahm viele auf. Einige, um sie gesund zu pflegen, andere einfach nur, weil sie kein eigenes Zuhause hatten.
Carlotta hatte einen besonderen Zugang zu den Tieren gefunden, und manchmal hatte Maxine den Eindruck, dass sie sich sogar mit ihnen verständigen konnte und so etwas wie ein in der Realität existierender Dr. Dolittle war.
Genau wusste sie das nicht. Sie hatte Carlotta auch nicht danach fragen wollen. Sie wollte ihr Freiraum lassen, um sich entwickeln zu können, aber dieser Freiraum war leider durch ihre positive Abnormität begrenzt.
Wenn sie flog, dann nur in der Nacht, wo sie kaum jemand sah. Carlotta selbst sorgte auch dafür, dass man sie nicht entdeckte, denn sie suchte sich immer die besonders dunklen Stellen aus.
An der kurzen Leine konnte sie auch nicht gehalten werden, und so hatten die beiden einen guten Kompromiss geschlossen.
Natürlich war es aufgefallen, dass jemand bei Maxine wohnte. Den Nachbarn und Bekannten und auch den Freunden hatte sie erklärt, dass es sich um die Tochter ihrer verstorbenen Schwester handelte, um ein Patenkind, für das sie sich eben verantwortlich fühlte. Das hatten die Leute auch geschluckt.
Einige Monate lebte Carlotta schon bei ihr. Sie hatte sich prächtig entwickelt. Sie lernte viel, und mit ihrer schnellen Auffassungsgabe war sie den meisten Kindern in ihrem Alter voraus.
Mit der vergehenden Zeit war auch der Sommer gekommen.
Selbst in Schottland in diesem Jahr besonders heftig, und Maxine hatte ihrem Schützling einfach mehr Freiheiten geben müssen.
So hatten Carlottas Nachtflüge zugenommen. Das konnte sie ihr einfach nicht verwehren. So etwas musste man genießen, wenn man diese Gabe besaß.
Carlotta war bisher auch immer pünktlich von ihren Ausflügen zurückgekehrt, und das würde auch so bleiben, davon war Max überzeugt, denn Carlotta wurde nicht mehr gejagt.
Das gab es nicht.
Keine Treibjagd mehr. Kein Killer Barbus, der alle umgebracht hätte. Dieses Leben war einfach normal und auf eine gewisse Art und Weise sogar wunderbar.
Wenn Carlotta unterwegs war, stand für sie immer ein Fenster weit offen. So war es auch an diesem späten Abend. Es war keines der Fenster, das zur Straße hin lag, sondern eines an der Rückseite des Hauses, an die sich ein Anbau und ein großzügiger Garten anschloss, an dessen Rändern hohe Bäume standen, sodass nicht jeder sofort einen Blick in ihn hineinwerfen konnte.
Zum Glück wohnten beide in der Nähe des Wassers. Dort gab es hin und wieder noch einen erfrischenden Wind. Das war in den Zentren der großen Städte anders, auch in Dundee, wo Maxine lebte. Allerdings am Rande der Stadt. Man konnte die Gegend mit dem Begriff ländlich beschreiben, das war genau passend.
Am Morgen bildeten sich manchmal erste Dunst- und Nebelfelder. - Ein Zeichen dafür, dass der Herbst nicht mehr lange auf sich warten lassen würde. Vorerst jedoch stöhnten viele Menschen unter der Hitzewelle. Besonders für Kranke und Alte war es besser, wenn sie erst am Abend die Wohnungen verließen.
Manchmal brachte der Wind einen wunderbaren Sommergeruch mit in das geräumige Arbeitszimmer hinein, in dem die Tierärztin saß und an einem Bericht für ein Institut arbeitete.
Es ging um das Thema Physiotherapie bei Tieren, und da kannte sich Maxine Wells aus. In ihren Ställen wohnten genügend Tiere unter sehr guten Bedingungen. Sie ließ auch nichts verkommen. Zwei Tierpfleger kamen tagsüber, in der Sprechstunde half eine Mitarbeiterin, und Kinder aus der Nachbarschaft kümmerten sich ebenfalls um die Tiere, gingen mit ihnen spazieren oder fütterten sie.
So hatte sich Maxine hier ein kleines Reich geschaffen, in dem sie sich sehr wohl fühlte.
Nur in den Stand der Ehe hatte sie
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