1228 - Der Monstervogel aus Atlantis
noch nicht treten können.
Sie war auch keine andere Partnerschaft eingegangen. Fast hätte sie sich damals in einen Anwalt verliebt, dann hatte sich jedoch herausgestellt, dass dieser Mann für HUMAN CHIP, die Firma mit den verbrecherischen Genmanipulationen, tätig gewesen war, und Maxine hatte die Finger davon gelassen.
Sie kam auch allein gut durch.
Natürlich hatte sie nichts gegen Männer, der Geisterjäger John Sinclair war ihr sehr sympathisch, aber sie lebten beide unter zu unterschiedlichen Bedingungen, als dass es hätte etwas mit ihnen werden können. Eine Freundschaft ja, aber keine zu enge und innige Beziehung. Obwohl man ja niemals nie sagen sollte, wie es Maxine jetzt durch den Kopf schoss, sodass sie einfach lächeln musste.
Sie hatte lange nichts mehr von John Sinclair gehört. Abgesehen von ein paar Anrufen zwischendurch, aber die waren in der letzten Zeit auch seltener geworden, was bestimmt nicht an John lag, sondern an seinem verflucht harten Job, der ihm für ein Privatleben so gut wie keine Zeit ließ.
Das Lächeln verschwand aus ihrem Gesicht, als sie, mehr aus Zufall, einen Blick auf die Uhr warf.
Es war schon 23 Uhr und sieben Minuten!
Scharf atmete Maxine ein, und das Herz schlug plötzlich schneller, denn die Zeit von Carlotta war bereits seit sieben Minuten überschritten. Sie wollte nicht den Teufel an die Wand malen, aber passieren konnte immer etwas. Bisher war Carlotta stets fast pünktlich gewesen. Dennoch hatte sich Maxine immer wieder Sorgen gemacht. Carlotta würde auch diesmal erscheinen, dessen war sie sich recht sicher, obwohl sie Zweifel hatte, und das brachte wieder eine gewisse Unsicherheit mit.
Die Tierärztin stand auf. Die nächsten Schritte brachten sie bis an das Fenster, wo sie sich auch in den nächsten Sekunden aufhielt, weil sie von dieser Stelle aus nicht nur einen Blick in den Garten hatte, sondern auch den dunklen Himmel sehen konnte.
Hier war er noch dunkel. Anders als in der City. Da störte das viele künstliche Licht.
Maxine Wells wartete darauf, dass Carlotta zurückkehrte.
Wenn sie dann kam, nahm sie den Weg durch die Luft. Sie würde im Garten landen.
Das passierte leider nicht. Maxine sah den Anbau, hörte hin und wieder eines der Tiere sich in seiner Unruhe melden, wobei die anderen ruhig waren und schliefen, sonst aber tat sich nichts. Der dunkle Himmel in der Nähe blieb unbewegt, und es verrann immer mehr Zeit. Damit steigerte sich auch bei Maxine das Gefühl, dass ihrem Schützling etwas passiert sein konnte. Ob sie direkte Feinde hatte, wusste Maxine nicht. Man konnte eigentlich nicht davon ausgehen, denn Carlotta war nach der Auflösung der Forschungsstätte sehr schnell aus der Schusslinie gebracht worden. Sie hatte sich auch nicht in der Öffentlichkeit gezeigt. Es gab keine späteren Interviews, keine TV-Berichte, nichts in den Print-Medien, sie war einfach aus der Öffentlichkeit herausgehalten worden. Es hatte sie praktisch nicht gegeben.
Als hundertprozentige Sicherheit konnte das natürlich nicht durchgehen. Die gab es wohl kaum in dieser Mediengesellschaft, aber es war getan worden, was man sich nur vorstellen konnte.
Leider hatte nicht so richtig festgestanden, wer alles über die Experimente des Professors informiert worden war. Da hatte es noch Dr. Shirley Cannon gegeben, die Assistentin, aber wen Elax noch alles eingeweiht hatte, oder zumindest teilweise, das war nicht herausgekommen. Davon ging jedenfalls die Ärztin aus.
Was tun?
Nein, sich nur nicht verrückt machen lassen. Cool bleiben.
Die Vergangenheit vergessen, nur noch nach vorn denken.
Dass Carlotta noch nicht erschienen war, konnte auch andere Ursachen haben. Vielleicht war sie zu neugierig gewesen und hatte etwas entdeckt, was ihr gefiel, denn aus der Höhe sah man schließlich mehr als vom Boden aus. Möglicherweise war Carlotta selbst dabei gesehen worden und man kümmerte sich auf eine spezielle Art und Weise um sie.
Dieser Gedanke beruhigte die Ärztin keineswegs. Als eine halbe Stunde vorbei war, entschloss sie sich, nicht mehr länger in ihrem Haus zu warten.
Sie schloss das Fenster, drehte den Hebel herum und war entschlossen, nach ihrem Schützling Ausschau zu halten. Zum Glück kannte sie die Flugrouten des jungen Mädchens. Carlotta flog immer dorthin, wo sie am meisten sehen konnte, und diesen Weg wollte Maxine verfolgen. Flügel waren ihr nicht gewachsen, sie musste schon einen fahrbaren Untersatz in Betracht ziehen.
Drei davon standen zur
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