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1229 - Das Vogelmädchen

1229 - Das Vogelmädchen

Titel: 1229 - Das Vogelmädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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in der Lage, sich zu halten. Wir standen auf einer kleinen Lichtung, aber auch die hatte eine Grenze. Dort wuchsen die Bäume, dort wallte sich das Unterholz in die Höhe, und genau da krachte die Person hinein.
    Wir hörten das Brechen der kleineren Äste, aber es drang kein Laut des Schmerzens an unsere Ohren. Dafür war Sina verschwunden, und auch Myxin erwachte aus seiner Starre und stieß mich an.
    »Weg hier, John!«
    In diesem Fall war er der Chef. Das hier war seine Welt. Ich sah keinen Grund, der Aufforderung nicht zu folgen und wunderte mich in den folgenden Sekunden, wie schnell der kleine Magier laufen konnte, als wären alle Dämonen dieses Landes hinter ihm her.
    Mir blieb nichts anderes übrig, als mich dem Tempo anzuschließen. Viel freien Platz hatten wir nicht. Wir brachen durch das Unterholz, blieben aber in der Nähe der hohen Felsen, und setzten auch unsere Hände ein, um freie Bahn zu bekommen.
    Ich schlug die dicken, klebrigen Blätter zur Seite und folgte Myxin auf dem Fuß, der plötzlich stehen blieb und sich nach mir umdrehte. Fast wäre ich auf ihn geprallt. Im letzten Augenblick gelang mir der Stopp.
    Er blickte mich an. Er lächelte auch. Mir steckte noch immer die verdammte Szene in den Knochen, und ich wollte auch etwas sagen, aber ich war im Moment nicht in der Lage dazu.
    Mir fehlten einfach die Worte.
    »Wir müssen noch einen Moment warten, John.«
    »Auf wen?«
    Er deutete in die Höhe. »Es gibt ihn noch.«
    Damit hatte Myxin den Riesenvogel Gryx gemeint. Ein Tier, wie es in meiner Welt nicht vorkam. Um so etwas zu sehen, musste man schon den Kontinent Atlantis besuchen und eine Zeitreise hinter sich haben, wie es bei mir der Fall gewesen war.
    Für einen Moment hatte ich die Chance, nachzudenken. Es war ja irgendwo verrückt, aber ich nahm es hin, denn ich hatte mich daran gewöhnt, dass das Verrückte in meinem Leben normal geworden war. Es hatte mich wirklich getroffen wie ein Schlag ins Gesicht, als Myxin plötzlich in der Nacht in meiner Wohnung erschienen war. Es war völlig ohne Vorbereitung gelaufen. Er hatte mich überrascht und mich durch seinen Zauber zuerst zu den Flammenden Steinen gebracht, und von diesem Ort aus waren wir dann zurück in die Vergangenheit gereist, um den inzwischen versunkenden Kontinent Atlantis zu erreichen.
    Und hier waren wir mit dem Monstervogel Gryx konfrontiert worden. Ein so übergroßes Wesen, auf dessen Rücken selbst eine Frau wie die blonde Sina ihren Platz gefunden hatte. Er war für sie so etwas wie ein Transportmittel.
    Sie jagte uns nicht allein. Wir mussten damit rechnen, dass uns auch der Vogel in seine Gewalt bekommen wollte. Wenn er seinen Schnabel öffnete, dann war er auch in der Lage, erwachsene Menschen zu verschlucken.
    Den eigentlichen Grund unseres Hierseins hatte mir Myxin noch nicht erklärt. Darüber hatte ich nachgedacht.
    Ich sollte in der Vergangenheit erleben, was in der Gegenwart wichtig für mich werden würde.
    Ich wandte mich wieder an den kleinen Magier. »Darf ich fragen, wie du dir den weiteren Fortgang unseres Besuchs vorgestellt hast?«
    Er lächelte. »Wir müssen zusehen, dass wir von hier verschwinden, John.«
    »Wegen Sina?« Ich schüttelte den Kopf. »Das glaube ich dir nicht.«
    »Musst du auch nicht glauben. Es geht nicht um Sina und auch nicht um Gryx, es geht jetzt einzig und allein darum, dass du, John, wieder zurück in deine Zeit gelangst. Ich hatte nur gewollt, dass du Sina und den Monstervogel kennen lernst, und das hast du auch getan. Da kannst du deine Schlüsse ziehen.«
    »Die auf der Hand liegen.«
    »Wieso?«
    »Hör auf«, sagte ich lachend, »das weißt du ganz genau. Der Monstervogel hat keine Grenzen. Nicht nur, dass er überlebt, nein, er ist auch in meiner Welt wieder aufgetaucht, und ich soll ihn jagen, ebenso wie seine Helferin, die blonde Sina.«
    Der kleine Magier schaute zu mir hoch. »Perfekt.«
    »Bin ich fast immer.« Ich lachte und dann musste ich mich einfach für die Rettung bedanken, doch Myxin winkte ab. Es war neu für mich, ihn verlegen zu sehen.
    »Sie wird nicht aufgeben«, sagte ich. Damit wollte ich eine Antwort herausfordern.
    Myxin runzelte die Stirn. »Aufgeben wird sie nicht, John, das stimmt schon, aber sie wird sich hüten, uns jetzt wieder offen anzugreifen. Ich kann mir vorstellen, dass sie noch andere Tricks auf Lager hat, denn jetzt weiß sie, dass sie sehr vorsichtig sein muss.«
    »Also zurück zu den Steinen.«
    »Ja.«
    »Und dann?«
    »Werden wir

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