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123 - Auf dem Insektenthron

123 - Auf dem Insektenthron

Titel: 123 - Auf dem Insektenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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sollten, denn sie kamen an tief verborgene Stellen heran, die für die Menschen schwer zu erreichen waren.
    Ch'zzarak hatte versprochen, als Übersetzer zu fungieren.
    Damit sollten sie in der Lage sein, zumindest die Hokai wieder instand zu setzen.
    Der EWAT von Rulfans Crew stellte sich wie erwartet als irreparabel heraus, doch man konnte Ersatzteile für die Hokai ausbauen, die in Windeseile von den Soldatenkäfern transportiert wurden.
    »Ein langer Weg liegt vor uns«, sagte Belle, als sie mit Lisi an der Hand Matt zu dem EWAT begleitete. »Ich hoffe, dass wir alle einen Weg finden, anderswo neu anzufangen.«
    Sie deutete auf Ch'zzarak, die den Flugpanzer vorsichtig betastete, während sie eifrig klickte und schnalzte. Massen von Insekten wuselten über die Panzerung. »Ich verstehe immer noch nicht so ganz, was geschehen ist. Doch ich bin froh, dass dieser lange Alptraum endlich endet. Und offen gestanden will ich nicht mehr darüber nachdenken, wenn wir diesen grauenhaften Ort hier verlassen haben. Wir können es kaum mehr erwarten.«
    »Das verstehe ich«, meinte Matt. »Auch vor uns liegt ein langer Weg der behutsamen Annäherung zwischen Mensch und Insekt. Ich weiß nicht, ob wir das hinbekommen. Im Kleinen funktioniert so etwas eher, denn Ch'zzarak und ich waren nie Feinde. Aber wie wird das erst, wenn es um den Kampf gegen die Daa'muren geht? Das Militär ist zu weniger Kompromissen bereit, und uns trennt sehr viel.«
    »Die Disziplin nicht«, erwiderte Belle. »Der Drill, die strenge Hierarchie, das bedingungslose Gehorchen. Da denke ich anders als du, Maddrax – ich gehe davon aus, dass sie sich im Gegenteil sogar prächtig verstehen werden.«
    Matt lachte. »Ja, kann sein. Doch das sollte nicht alles sein.«
    Er strich Lisi über den Kopf. »Wisst ihr schon, wo ihr hingehen werdet?«
    »Ja, wir werden meinen Papa suchen!«, verkündete das Mädchen strahlend.
    Matt sah ein Zucken in Belles Mundwinkel und einen aufflackernden Schmerz. Zugleich die stumm ausgesprochene Bitte, keine Fragen zu stellen. Er sah lächelnd auf das Kind hinab. »Na, da hast du ja ein tolles Abenteuer vor dir, Lisi. Aber ich schlage vor, dass ihr erst mal eine Weile in der Community bleibt, euch erholt und so richtig zu Kräften kommt. Du musst die Welt da draußen noch kennen lernen. Da gibt es so viele Sachen, die du noch nie gesehen hast.«
    »Mama hat gesagt, dass wir genug zu essen haben werden.«
    »Allerdings. Und ich hoffe, wir bleiben Freunde und sehen uns ab und zu?«
    »Ja, das wäre schön«, strahlte Lisi. »Vielleicht zeige ich dir eines Tages meinen Papa! Und ich sage ihm, dass du uns gerettet hast.«
    Matt sah Belle an. »Sobald wir Funkkontakt haben, werden wir Unterstützung anfordern. Es kann nur noch wenige Tage dauern, bis euer Alptraum vorüber ist. Dann könnt ihr neu beginnen.«
    Belle nickte. »Wir haben so lange Geduld gehabt, das können wir erwarten.«
    Aruula kam zu Matt. »Dr. Solnberg ist versorgt. Sein Zustand ist kritisch, aber nicht lebensbedrohlich. Selina meint, dass die Hokai bald starten kann.«
    »Dann sehen wir zu, dass wir von hier wegkommen«, meinte Matt. Sein Blick fiel auf Rulfan, und für einen Moment verdüsterte sich seine Miene. »Es gibt da einige Dinge, die geklärt werden müssen…«
    ***
    EPILOG
    Die anderen waren wohl froh, nach den Strapazen der letzten Tage endlich in ihren Kojen zu liegen. Rulfan nicht.
    Im Gespräch mit Matthew Drax hatte er noch einmal auf die Waffenfehlfunktion hingewiesen und dass er sich den Vorfall nicht erklären könne, und der Commander hatte ihm geglaubt.
    Natürlich hatte er das; so war es ja auch gewesen. Sogar Aruulas Lauschsinn hatte bestätigt, dass er die Wahrheit sagte.
    Und nun hatte er Angst.
    Angst, einzuschlafen.
    Denn in seinen Träumen war die Wahrheit eine andere. Eine geheime Realität, nicht fassbar, nicht belegbar, aber irgendwo tief in ihm verborgen. Und im Grunde seines Herzens wusste er, das die Träume stimmten.
    Es war kein Unfall gewesen. Er hatte geschossen.
    Aber er wusste nicht warum…
    ENDE
    [1] Siehe Maddrax Nr. 13 »Das Milliarden-Heer«
    [2] Siehe Maddrax Nr. 13 »Das Milliarden-Heer«

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